Das Land Baden-Württemberg hatte in vielen Punkten die Nase vorne. Im deutschlandweiten Vergleich sticht Rutesheim heraus.

Kreis Böblingen - Kräftig in die Pedale getreten sind die Radlerinnen und Radler aus ganz Deutschland auch in diesem Jahr: Bei der Aktion Stadtradeln sammeln Kommunen, Land- und Stadtkreise auf dem Rad zurückgelegte Kilometer und zeigen so, dass der Umstieg auf das Fahrrad eben doch nicht so schwer ist. Während die Statistiken der einzelnen Kommunen schon eine Weile vorliegen, lässt sich nun auch einfach vergleichen, wie die Städte und Gemeinden im Altkreis im deutschlandweiten Vergleich abgeschnitten haben.

 

Besonders gut sehen lassen kann sich dabei: Rutesheim. Rechnet man mit zurückgelegten Kilometern pro Einwohner, belegt Rutesheim Platz 36 von insgesamt 2172 teilnehmenden Kommunen in ganz Deutschland. Insgesamt erradelten die 1071 teilnehmenden Rutesheimer 161 603 Kilometer. Renningen liegt in diesem Ranking immerhin auf Platz 152, Weissach auf Platz 398. Weil der Stadt schafft es mit Platz 822 in die vordere Hälfte, Leonberg schneidet im Vergleich nicht ganz so erfolgreich ab und belegt Platz 1565.

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Insgesamt hat die Aktion Stadtradeln in diesem Jahr so viele Menschen erreicht, wie noch nie. Das teilt das Verkehrsministerium mit Blick auf die deutschlandweite Statistik mit. Über Aktionszeiträume von jeweils drei Wochen gingen mit insgesamt fast 150 000 Teilnehmenden etwa 50 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr an den Start und erradelten insgesamt 32 738 000 Fahrrad-Kilometer. Das entspricht 86-mal der Strecke von der Erde bis zum Mond.

Und auch das Ländle insgesamt hat sich nicht schlecht geschlagen: Im Bundesvergleich nahmen 2021 in Baden-Württemberg die meisten Kommunen am Stadtradeln teil, 546 Kommunen im Land, darunter 35 Stadt- und Landkreise. Vor dem Start der Landesförderung vor fünf Jahren hatten sich lediglich 34 Kommunen in Baden-Württemberg für diese Aktion angemeldet. Als Newcomer waren mehr als 200 Kommunen zum ersten Mal dabei, im Landkreis Böblingen unter anderem auch Weissach.

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Baden-Württemberg hat außerdem mit 2,95 Kilometern auch bei den zurückgelegten Kilometern pro Einwohnerin und Einwohner die Nase vorn. Auf Platz 1 innerhalb Baden-Württembergs landete in dieser Kategorie die Gemeinde Ebenweiler mit stolzen 94,51 Kilometern pro Einwohner.

Bei der Anzahl der aktiven Radelnden und den geradelten Gesamtkilometern konnte sich nur Nordrhein-Westfalen, das deutlich mehr Einwohner hat, vor Baden-Württemberg halten. Mit 8916 aktiven Radelnden und 2,3 Millionen zurückgelegten Kilometern sicherte sich der Landkreis Ravensburg im landesweiten Vergleich den ersten Platz in diesen beiden Kategorien.

Mehr Teams als je zuvor

Mit 1853 Teams aus Unternehmen in Baden-Württemberg – so vielen wie nie zuvor – zeigten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch in Zeiten der Pandemie ein sehr hohes Interesse am Radpendeln. Besonders engagiert waren 2021 die Schülerinnen und Schüler im Land, die 879 Teams stellten. Auch die Politiker traten dieses fleißig in die Pedale. Über das ganze Land verteilt radelten 15 Prozent aller Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit, insgesamt 3047. Aus der Landesregierung bekamen die Stadtradlerinnen und -radler in diesem Jahr wieder prominente Unterstützung: Verkehrsminister Winfried Hermann fuhr im „Team Landesministerien“ mit.

Unterstützt wird die Teilnahme an dem Fahrrad-Wettbewerb in Baden-Württemberg durch die Initiative Radkultur des Ministeriums für Verkehr. Ziel der Aktion ist es, im Team möglichst viele Radkilometer zu sammeln. Innerhalb des Aktionszeitraums nutzten die Teilnehmenden bewusst das Fahrrad oder Pedelec für ihre Alltagswege. Die Teilnahme zeigte, dass Radpendeln Spaß macht, gesund ist und außerdem eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative zum Auto darstellt.