Vielerorts fällt im Altkreis der Startschuss zur bundesweiten Stadtradeln-Aktion – hier und da sogar zum ersten Mal.

Altkreis Leonberg - Es wird kräftig in die Pedale getreten im Altkreis: Vielerorts starten Städte und Gemeinden dieser Tage ins Stadtradeln, einer Aktion des Klimabündnisses. Ziel soll dabei sein, 21 Tage lang das Auto stehen zu lassen und stattdessen auf’s Fahrrad zu steigen – für den Weg zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit. Die gefahrenen Kilometer werden gezählt, in Teams können die Radler innerhalb der Kommunen so gegeneinander antreten.

 

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2021 findet die deutschlandweite Aktion zum 14. Mal statt, der Landkreis Böblingen nimmt bereits zum fünften Mal teil. Los geht es an diesem Sonntag, 11. Juli. Nicht alle Gemeinden beteiligen sich mit einem eigenen Stadtradeln, hier können die Einwohner am der kreisweiten Aktion teilnehmen. Die Zahl der Kommunen, die einzeln dabei sind, ist aber immer mehr gestiegen: Im Kreis Böblingen sind es inzwischen 21 von 26 Gemeinden.

E-Bikes machen Teilnahme einfacher

Zum ersten Mal mit dabei ist im Landkreis Böblingen die Gemeinde Weissach. „Mit der Teilnahme beim Stadtradeln möchten wir aktiv ein Zeichen für mehr Klimaschutz und Radverkehrsförderung setzen“, erklärt der Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU). „Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen bereits täglich mit dem Rad zur Arbeit. Durch die Teilnahme beim Stadtradeln werden sich hoffentlich noch mehr dazu entscheiden, für Kurzstrecken künftig auf das Rad umzusteigen.“

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Dass die Gemeinde in diesem Jahr erstmals teilnimmt, ist laut der Pressesprecherin Stefanie Ruoff besonders dem Engagement einiger Kollegen zu verdanken: „Innerhalb der Verwaltung gibt es einige radbegeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für die Teilnahme ausgesprochen haben.“, berichtet sie. „Sie tragen die Aktion maßgeblich mit und treten auch für das Team Rathaus an.“

Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner einer kleinen Gemeinde wie Weissach sieht das Rathaus eine echte Alternative im Fahrrad. „Insbesondere durch die Entwicklung und Nachfrage im E-Bike-Sektor können auch die topografischen Herausforderungen in Weissach gemeistert werden“, bestätigt Stefanie Ruoff.

Auch in Zukunft will die Gemeinde am Thema Radverkehr dranbleiben. „Die Aktion Stadtradeln ist ein guter Auftakt, um die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren und zu motivieren“, findet Stefanie Ruoff. Geplant seien aber auch der Ausbau der Radwegebeschilderung, zusätzliche E-Ladestationen an geeigneten Standorten und im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte Weissach auch sichere Verkehrswege für Radfahrer sowie sichere Abstellmöglichkeiten.

Heimsheim ist das erste Mal dabei

Auch im Enzkreis macht man sich startklar für das Stadtradeln, hier geht die Aktion allerdings fünf Tage später los. Ab dem 16. Juli wollen die teilnehmenden Enzgemeinden in die Pedale treten, die Stadt Heimsheim ist – wie Weissach – zum ersten Mal dabei.

Bereits in den vergangenen Jahren konnten die Heimsheimer Bürgerinnen und Bürger beim Stadtradeln des Enzkreises mitmachen. Die Initiative für eine eigene Teilnahme ging laut dem Bürgermeister Jürgen Troll (parteilos) nun von der örtlichen SPD aus. „Das Bewusstsein zu schärfen, dass manche Fahrten auch mit dem Fahrrad erledigt werden können, finde ich sinnvoll“, erklärt Jürgen Troll. Einen Ansatz für eine zukünftige Förderung des Radverkehrs sieht er in einer besseren Vernetzung über die Markungsgrenzen hinaus.

Anderswo im Altkreis ist die Teilnahme längst Routine, etwa in Weil der Stadt und Renningen. Zu den alten Hasen unter den teilnehmenden Stadtradeln-Kommunen zählt auch Leonberg: Hier läutete man die 21-tägige Aktion am Donnerstagabend mit einer ersten Runde auf zwei Rädern ein. Das war, so berichtet es der Sprecher Sebastian Küster, ein voller Erfolg.

„Stadtrat Sebastian Werbke hat die Teilnehmer kurz vor 18 Uhr eingestimmt“, erzählt er. Die Ausfahrt dauerte rund 90 Minuten. Nach der Tour bedankte sich der Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) bei den Teilnehmenden – und rief dazu auf, in den kommenden drei Wochen möglichst viele Kilometer auf dem Fahrrad zurückzulegen.