Trotz der gestiegenen Energiepreise bleibt die Temperatur im Leobad, das am 10. Mai ohne Coronabeschränkungen wieder öffnet, vorerst konstant.

Stefan Hilse, der Bereichsleiter der Leonberger Bäder, hat in den vergangenen Tagen einige Anrufe bekommen, warum das Leobad noch nicht geöffnet sei. „Die Leute, die von außen reinschauen, sehen Wasser im Becken und denken, dass es losgehen kann“, sagt er. Doch damit allein seien die Vorbereitungen auf die kommende Badesaison eben nicht getan. „Fünf bis sechs Wochen brauchen wir in der Regel, bis alles startklar ist“, sagt Hilse, während gleich daneben im Spaßbecken ein Poolroboter den Boden reinigt.

 

An sieben Tagen geöffnet

Los geht die Badesaison unter freiem Himmel am Dienstag, 10. Mai. „Und wir planen so, dass wir an diesem Termin ohne coronabedingte Einschränkungen das Leobad öffnen können.“ Stefan Hilse sehnt sich – nach zwei Sommern mit sich ständig ändernden Regeln, Einschränkungen und Bestimmungen – endlich wieder nach Normalität. Danach, dass das Leobad an sieben Tagen der Woche von 7.30 bis 20.30 Uhr für alle Gäste geöffnet ist.

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„Der Aufwand in den vergangenen zwei Jahren war enorm“, sagt der Bereichsleiter. Die Badegäste konnten ihr Ticket ausschließlich online buchen. Drei Zeitfenster standen pro Tag zur Verfügung. Dazwischen war das Bäderpersonal mit dem Reinigen und Desinfizieren der Anlage beschäftigt. „Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase waren diese Regeln auch für die Besucher okay“, sagt Hilse. Doch er verzichtet gerne auf erneute Einschränkungen.

Wie fällt der Stresstest aus?

Jede Menge Arbeiten wurden in den vergangenen Wochen erledigt. Dafür hat Patrick Hilpert, der technische Leiter der Leonberger Bäderbetriebe, mit seinem Team gesorgt. „Die Wartung der technischen Anlage ist abgeschlossen.“ Das Wasser wurde zunächst abgelassen, die Becken geputzt und anschließend wieder mit Frischwasser gefüllt. Mit der Sanierung des Leobads in Höhe von rund 13 Millionen Euro – fast eineinhalb Jahre war es geschlossen, bis es im Juli 2020 wieder öffnete – wurden die Fliesen im Becken durch Edelstahl ersetzt. „Jetzt brauchen wir zwar keine Fliesenleger mehr, das Stahlbecken mit den Einströmkanälen zu reinigen ist allerdings aufwendiger“, sagt Hilpert.

Gespannt ist er auf den Stresstest, wie die neue hoch komplexe Anlage im Keller arbeitet und das Wasser aufbereitet, wenn bei sonnigen Tagen mehrere Tausend Besucher ins Leobad strömen. „Diese Situation hatten wir bislang nicht, weil die Besucherzahl zu Coronazeiten auf bis zu 1250 Personen begrenzt war.“

Dampfbad steht Besuchern erstmals zur Verfügung

Mehr als 120 Tonnen neuester Technik, Filter und Pumpen stehen in den unterirdischen Räumen des Bades. Durch eine vollautomatische Steuerung wird das Wasser kontinuierlich geprüft, gefiltert und gereinigt. Alle eineinhalb bis zwei Stunden wird es komplett umgewälzt. Das neue Dampfbad wird in dieser Saison erstmals eröffnet. Bislang musste es pandemiebedingt geschlossen bleiben. Und auch die wärmende Steinfläche im Innenbereich darf erstmals von den Badegästen genutzt werden.

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Seit dieser Woche wird das Wasser in den Becken aufgeheizt. Das Warmbecken soll 28 Grad haben, das Schwimmerbecken 22 Grad und das Spaßbecken 26 Grad. Die Leonberger Bäder werden über das Blockheizkraftwerk, ein Eigenbetrieb der Stadtwerke Leonberg, mit Strom und Wärme versorgt. Leitungen wurden auch zum neuen Sportzentrum des SV Leonberg/Eltingen verlegt, das die Wärme im Winter nutzt.

Wenn das Wasser zu kalt ist, bleiben die Besucher fern

Dieses Blockheizkraftwerk wird mit Gas betrieben – aufgrund der Energieumwandlung im Blockheizkraftwerk wird jedoch nur ein Teil des Gases indirekt für die Wärmeversorgung in den Bädern verwendet. Zudem liefern zahlreiche Solaranlagen Wärme, um unter anderem die Becken im Leobad zu beheizen. „Deshalb verzichten die Stadtwerke derzeit noch darauf, die Temperatur in den Bädern abzusenken“, sagt die Erste Betriebsleiterin der Stadtwerke und Erste Bürgermeisterin, Josefa Schmid (FDP).

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Zuletzt hatte die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen mit Sitz in Essen empfohlen, die wegen des Ukraine-Russland-Krieges gestiegenen Energiepreise im Auge zu behalten und gar die Wassertemperatur in Schwimmbädern um zwei Grad abzusenken. „Wenn das Wasser zu kalt ist, kommen die Leute nicht mehr“, sagt Stefan Hilse, der froh ist, dass in Leonberg erst einmal nicht an dieser Schraube gedreht wird.

Das Leobad wird noch durchgeputzt

Hilse ist momentan mit seinem Team noch gut beschäftigt, um das Leobad startklar zu machen. Die komplette Anlage inklusive der Duschen und Umkleideräume wird geputzt, die Wege werden von Unkraut befreit. Liegen und Papierkörbe werden auf der Anlage verteilt, Sport- und Spielgeräte hergerichtet. „Wir sind gut im Zeitplan“, sagt Hilse.

Der Vorverkauf für die Saison- oder Jahreskarten an der Kasse im Hallenbad ist auch schon angelaufen. „Und die Geldwertkarten haben ihre Gültigkeit nicht verloren“, sagt der Bereichsleiter, der sich freut, wenn er wieder mehr Besucher als in den vergangenen zwei Jahren im Leobad begrüßen darf.

Informationen zu den Öffnungszeiten des Leonbads sind im Internet zu finden auf www.leonberg.de .

Sauna bleibt im Sommer zu

Letzte Öffnung
Die Sauna im Leonberger Hallenbad bleibt in den kommenden Sommermonaten geschlossen. Letzter Öffnungstag ist am Sonntag, 8. Mai. „Da die zu erwartenden Besucherzahlen für diesen Zeitraum sehr gering sind, die Energiekosten gleichzeitig stark ansteigen werden, ist eine Öffnung der Sauna aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll“, sagt die Erste Bürgermeisterin, Josefa Schmid (FDP).

Bäderbeirat
Dieses Thema sei in den vergangenen beiden Sitzungen des Beirates für Bäderangelegenheiten mit den Mitgliedern ausführlich diskutiert worden. Der Bäderausschuss trage die Entscheidung, die Sauna mit dem Hallenbad über die Sommermonate nicht zu öffnen, mit.