Eine Gruppe von Schwimmbegeisterten gründete 2017 einen Verein, um während der Sanierungsphase des Leobades das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, wie wichtig diese Freizeiteinrichtung ist. Jetzt hat sich dieser Förderverein aufgelöst.

Eine Gruppe schwimmbegeisterter Leonberger hatte im Jahr 2017 den Förderverein Leobad gegründet. „Unser Ziel war es, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, welches Juwel wir hier haben, unter anderem auch für die Menschen, die im Sommer nicht in den Urlaub fahren“, sagt die Vorsitzende Margarete Helmes. Jetzt hat sich dieser Verein aufgelöst. „Aus persönlichen und aus gesundheitlichen Gründen waren wir zuletzt nur noch zu dritt im Vorstand, die Suche nach neuen Mitstreitern blieb ohne Erfolg“, sagt die 87-jährige Leonbergerin, die selbst begeistert bei jedem Wetter die Chance nutzt, täglich schwimmen gehen zu dürfen und froh ist, dieses Projekt gestartet zu haben. „Schwimmen ist meine eigene Reha“, sagt Helmes.

 

Das verbliebene Geld kommt Kindern zugute

Etwa 100 Mitglieder hatte der Förderverein, auf dem Konto waren zuletzt noch 12 000 Euro. „Die haben wir, wie wir es in der Satzung festgelegt hatten, an die Stadt überwiesen.“ Von diesem Geld sollen Kinder finanzschwacher Familien oder Alleinerziehender mit einem Zuschuss für den Schwimmunterricht profitieren. „Es ist so wichtig, dass alle Kinder schwimmen lernen“, sagt die bisherige Vorsitzende des Fördervereins.

Die Gruppe um Margarete Helmes – seit Jahren Stammgäste der Leonberger Bäder - hatte noch eine weitere Intension, den Förderverein im Jahr 2017 zu gründen. Fast anderthalb Jahre ist das Freibad geschlossen gewesen, damit es am 1. Juli 2020 grundlegend umgestaltet geöffnet werden konnte – mitten in der Coronapandemie mit riesigen Einschränkungen. Insgesamt 13 Millionen Euro hat diese Sanierung gekostet. Und in dieser Phase hatten die begeisterten Freizeitschwimmer befürchtet, dass gerade das, was das Freibad so besonders macht, verloren gehen würde.

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Diskutiert wurden im Stadtrat die unterschiedlichsten Umgestaltungsvarianten. Da war beispielsweise die Rede davon, das Leobad zu verkleinern, Teile des Geländes zu bebauen oder die Fläche der Becken gar zu reduzieren. Es gehe darum zu zeigen, so Helmes damals, dass sich das Freibad einer großen Beliebtheit erfreue und viele Attraktionen und Alleinstellungsmerkmale in der Region habe, die nicht dem Rotstift zum Opfer fallen sollten. Denn auch an Tagen, an denen 7000 Besucher strömten, fände jeder noch ein Schattenplätzchen - und auch alle Sonnenanbeter kämen auf ihre Kosten.

„Deshalb sind wir alle gefragt, etwas für uns und unser Leobad zu tun“, gab sich die vielfach ehrenamtlich engagierte Leonbergerin nicht erst beim Thema Leobad kämpferisch.

Schon Jahre zuvor hatte die ehemalige Gemeinderätin (FDP) beispielsweise eine Stiftung initiiert, um in Leonberg ein stationäres Hospiz bauen zu können. Jetzt war ihr Ziel, sich für das Freizeitgelände mit Spielwiese, FKK-Bereich und den verschiedenen Bade- und Schwimmmöglichkeiten, „das in der gesamten Region seinesgleichen suchen kann“, einzusetzen.

Beim ehemaligen Bürgermeister offene Türen eingerannt

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Mit ihrem Vorschlag, einen Förderverein zu gründen, hatte sie nicht nur beim ehemaligen Oberbürgermeister Bernhard Schuler offene Türen eingerannt. Selbst dessen Vorgänger Dieter Ortlieb hatte sie bereits von ihrer Idee überzeugt: Er hatte sich spontan bereit erklärt, die Schirmherrschaft über den Förderverein zu übernehmen.

Etwas traurig ist Margarete Helmes, dass der Verein es nicht geschafft habe, die Idee umzusetzen, das Leobad auch außerhalb der Badezeiten als Veranstaltungsort attraktiv zu machen. „Das war aus Versicherungsgründen leider nicht möglich.“ Jedoch überwiegt bei ihr die Freude, dass es in der Stadt weiterhin dieses Freizeitangebot gibt.

Die Eröffnung des Leobades ist für Anfang Mai geplant. „Abhängig ist das jedoch – wie üblich – von äußeren Einflüssen, wie etwa der Witterung. Die Vorbereitungen auf die Saison haben bereits begonnen und die Wartungen der Technik laufen auf Hochtouren“, sagt Sebastian Küster, der Pressesprecher der Stadt Leonberg.