Die drei Bürgermeisterkandidaten von Mönsheim betreiben regen Wahlkampf. Die Fraktionen geben keine Wahlempfehlung ab. Ein zweiter Wahlgang ist nicht unwahrscheinlich.

Die Bürger haben eine echte Wahl“, freut sich Joachim Baumgärtner von der Unabhängigen Bürgerliste Mönsheim. Eine Wahlempfehlung möchten seine Fraktion wie auch die der Freien Wählergemeinschaft nicht abgeben. „Die Bürger sollen selbst entscheiden“, findet Joachim Baumgärtner. Einig sind sich die Fraktionen jedoch darin: Mit der Situation zur Wahl am 22. Mai mit drei ernsthaften Kandidaten kann die Gemeinde durchaus zufrieden sein. Gerade deshalb könnte es durchaus auf einen zweiten Wahlgang hinauslaufen.

 

Mit dem erst 25-jährigen Michael Maurer, dem 32-jährigen Christoph Friedrich und dem 38-jährigen Paul Czerkies haben sich drei ambitionierte junge Männer um das Amt von Thomas Fritsch beworben, der nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren wollte. Spaß- oder Dauerkandidaten, die bei anderen Wahlen im Altkreis in der Vergangenheit für Furore gesorgt haben, sind nicht dabei. Allein, dass sich keine Frau für den Posten beworben hat, bedauert Norman Freiherr von Gaisberg, Fraktionssprecher der Freien Wählergemeinschaft.

Alle Kandidaten haben positive Eindrücke gesammelt

Die Kandidaten selbst haben die vergangenen Wochen in Mönsheim überaus positiv erlebt. Der Jüngste im Bunde, der Verwaltungsfachangestellte Michael Maurer, war bereits vor seiner Kandidatur in der Gemeinde unterwegs, um alles kennenzulernen, bevor der eigentliche Wahlkampf begann. „Die letzten fünf Wochen waren anstrengend, aber sie haben sich gelohnt“, glaubt er. „Je näher der Wahltag rückt, desto wohler und willkommener fühle ich mich in Mönsheim, wo man mir überaus freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit begegnet.“ Bei seinen Bürgertreffs und auch nach der Kandidatenvorstellung habe er viel Zuspruch erhalten.

Der Pforzheimer Paul Czerkies hat sich mit seiner Entscheidung am längsten Zeit gelassen und erst kurz vor Ende der Frist seine Bewerbung öffentlich gemacht. Sein Wahlkampf war jedoch nicht weniger intensiv als der seiner Mitbewerber. Regelmäßig war er in der Gemeinde unterwegs und im Gespräch mit Vereinen, Landwirten und anderen. „Ich habe unermüdlich eine Vielzahl von persönlichen Gesprächen führen können, für die ich überaus dankbar bin“, sagt der Zollbeamte. „Dabei konnte ich sehr viel über die Anliegen und Wünsche der Bevölkerung in allen Lebensbereichen erfahren.“

„Alle haben sich gut präsentiert und waren gut vorbereitet“

Seine frühe Bewerbung bereits Mitte März habe ihm die Möglichkeit gegeben, die Mönsheimer sowie die Strukturen in Mönsheim ausführlich kennenzulernen, sagt Christoph Friedrich. „Die offene und herzliche Art haben mich beeindruckt und bestärkt. Eine Grundehrlichkeit und Transparenz im Miteinander habe ich erleben dürfen.“ Die neun Wochen Wahlkampf haben den Sozialpädagogen aus Wimsheim in seinem Entschluss noch einmal bestätigt.

Die positiven Eindrücke teilen die beiden Gemeinderäte. „Bei der Kandidatenvorstellung in der Appenberghalle haben sich alle gut präsentiert und waren gut vorbereitet“, lobt Norman Freiherr von Gaisberg. Auch Joachim Baumgärtner hat von allen Kandidaten einen guten Eindruck erhalten. „Ein wenig seltsam war, dass Michael Maurer nicht erwähnt hat, dass er in der CDU-Vorstandschaft in Marbach war.“ Unabhängig davon hätten aber alle Drei auf ihre Art überzeugt. „Das ist das Positive. Ich merke aber auch im Gespräch mit den Menschen, selbst zu Hause mit meinen Kindern, dass es vielen schwerfällt, eine eindeutige Entscheidung zu treffen.“ Denn kein Kandidat habe eine politische Vergangenheit in Mönsheim, von der man ihn kennen könnte.

Ein zweiter Wahlgang?

Dass ein Wahlgang die Entscheidung bringen wird, daran bestehen auch für Norman Freiherr von Gaisberg Zweifel. „Alle Kandidaten sind neu, keiner tritt gegen einen amtierenden Bürgermeister an. Ich denke daher eher, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird, aber das lässt sich schwer einschätzen.“ Vor allem hoffe er auf eine rege Wahlbeteiligung, die dem neuen Bürgermeister den Rücken stärke.

Wahl in Mönsheim

Termin
 Die Bürgermeisterwahl in Mönsheim ist am Sonntag, 22. Mai. Gewählt wird von 8 bis 18 Uhr, Wahllokale sind die Alte Kelter und das Sportheim. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, gibt es am 12. Juni einen zweiten Wahlgang. Die Amtszeit von Thomas Fritsch endet am 18. August.

Briefwahl
 Wer am 22. Mai nicht da ist, kann von der Briefwahl Gebrauch machen. Dazu kann man einfach zu den Öffnungszeiten im Rathaus vorbeikommen oder einen Antrag via Internet stellen. Letztgenanntes ist jedoch nur noch bis diesen Donnerstag, 12 Uhr, unter www.moensheim.de möglich.