Der 32-Jährige, der im benachbarten Wimsheim wohnt, möchte Bürgermeister in Mönsheim werden.

Christoph Friedrich erscheint pünktlich auf die Minute zum Gespräch im Mahlwerk, dem neuen Café am Mönsheimer Marktplatz, wo es die „leckeren Drehnudeln gibt“, wie er sagt. Samstags holt er oft Brötchen in der Bäckerei. „Mit dem Fahrrad schaffe ich es von Wimsheim her in wenigen Minuten.“ Seit neun Jahren wohnt der 32-jährige Rutesheimer mit seiner Familie, zu der zwei Kleinkinder gehören, in der benachbarten Heckengäugemeinde, aus der seine Frau stammt.

 

Vom Leiter des Jugendtreffs ins Jugendamt

Der Sozialpädagoge ist beim Jugendamt des Landkreises Ludwigsburg in der Außenstelle Vaihingen/Enz tätig. Nach seinem dualen Studium, das er bei der Stadt Rutesheim absolviert hat, war er Leiter des dortigen Jugendtreffs. „Ich kenne das Arbeiten in Verwaltungsstrukturen und habe Erfahrung in der Führung von Mitarbeitern“, erklärt er.

Seine Motivation, sich um die Nachfolge des Mönsheimer Bürgermeisters Thomas Fritsch zu bewerben, der nach 24 Jahren nicht nicht noch einmal antritt, begründet er so: „Ich möchte mitgestalten und mitbestimmen, mich ins Gemeinwesen einbringen.“ Als Bürgermeister würde er das hauptberuflich machen, Erfahrung mit ehrenamtlicher Gremienarbeit bringt er bereits reichlich mit.

Als Bürgermeister offen für alle Menschen und Themen

Er ist stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender am Kindergarten in Wimsheim und Vorsitzender des Fördervereins Wims-Kids. Als Jugendlicher habe er sich in der Kirchengemeinde engagiert, aktuell ist er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heimsheim/Heckengäu.

Friedrich betont aber, dass er als Bürgermeister von Mönsheim offen für alle Menschen und für alle Themen sei. „Es muss immer um den Ort gehen, dass der vorankommt, und darum, das Bestmögliche für die Gemeinde herauszuholen.“ Möglichkeiten dafür sieht er reichlich – den Durchgangsverkehr etwa. Wenn man den reduzieren könnte, würde sich die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Oder die umstrittene 70er-Zone auf der Landesstraße zwischen dem alten Ortskern und den höher gelegenen Neubaugebieten.

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„Ein Bürgermeister muss sich für die Interessen der Gemeinde einsetzen, aber er muss auch eine begründete Antwort verlangen oder geben, wenn etwas einmal nicht geht.“ Beim wichtigen Thema Hochwasserschutz würde er es angesichts der knappen kommunalen Finanzen als Aufgabe sehen, sich an politische Entscheidungsträger auf Landes- oder Bundesebene zu wenden. Ihm sei aber auch bewusst, dass Kommunen in manchen Bereichen nur Ausführende sind und kaum eigenen Spielraum haben.

Auf Bürgerbeteiligungen setzen, um Transparenz zu schaffen

Christoph Friedrich, der im Wahlkampf mit dem Slogan „von hier für hier“ seine räumliche Nähe und Verbundenheit mit Mönsheim betont, bescheinigt der Gemeinde eine gute Infrastruktur. In vielen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Gewerbetreibenden, Vereinen sowie verschiedenen Interessengruppen, in denen auch Probleme benannt würden, verschaffe er sich gerade einen Überblick, wo noch Bedarf ist.

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Dabei entstünden manche Ideen, „aber bevor ich die hier herausposaune, will ich erst mit den Gremien darüber sprechen.“ Überhaupt sei es ihm wichtig, stets die Expertise der Beteiligten einzuholen. Er setzt auch auf Bürgerbeteiligungen, um Transparenz in Entscheidungsprozessen zu schaffen und ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung zu bekommen.

Gezielt das Gespräch mit der Jugend suchen

Der Kandidat hat zahlreiche weitere Themen für die Kommune auf dem Schirm, den künftigen Anspruch auf Ganztagsbetreuung etwa, Wohnraum schaffen für Jung und Alt, möglichst durch Nachverdichtung und möglichst bezahlbar – „ein wichtiges Thema“. Und die Jugendlichen „direkt abholen und einbeziehen“, wie er es formuliert.

Überhaupt ist ihm die Jugend wichtig. „In Gesprächen vor Ort höre ich oft, dass man die Jugend stützen und fördern muss. Die würden sonst weggehen und nicht mehr zurückkommen“, sagt er. Christoph Friedrich sucht gezielt das Gespräch mit den jungen Mönsheimern, weil es ihm ein Anliegen sei, einen Rahmen zu schaffen und auch Räume zu stellen, wo sie Gemeinschaft bilden können.

Kandidatenvorstellung

Termin
 Die Bürgermeisterwahl findet am Sonntag, 22. Mai, statt. Die Gemeinde Mönsheim organisiert eine öffentliche Kandidatenvorstellung für Donnerstag, 12. Mai, um 19 Uhr in der Festhalle der Appenbergschule. Die Veranstaltung wird online übertragen, mehr dazu unter moensheim.de.

Ablauf
 Jeder Bewerber hat 15 Minuten Zeit, sich vorzustellen. Danach haben die Zuhörer Gelegenheit, Fragen zu stellen.