Die Straße zwischen Höfingen und Leonberg wird saniert. Der Ortschaftsrat will noch einen Radweg.

Leonberg - Wo bleibt ein vernünftiger kurzer Radweg zwischen Höfingen und der Leonberger Innenstadt, bei dem man nicht durch das gesamte Höfinger Täle an der Glems entlang bis zur Mühlstraße radeln muss, fragt sich der Ortschaftsrat Höfingen. Mit einem Antrag will das Stadtteilgremium nun erreichen, dass mit der Hangsanierung an der Landesstraße 1136 zwischen Höfingen und dem Haldengebiet ein Radweg errichtet oder zumindest Voraussetzungen geschaffen werden, dass ein solcher gebaut werden kann.

 

„Nach jahrelanger Wartezeit haben die Bauarbeiten an der Straße und dem Hang nun endlich begonnen“, fasst der SPD-Ortschaftsrat Christian Buch, die Genugtuung der Höfinger zusammen. Doch: „Was lange währt, wird noch lange nicht gut, passt bei dieser Baustellenplanung wohl besser“, schiebt er die Kritik des Gremiums nach. Leider sei bei der Planung eine sinnvolle kurze Radwegeführung zwischen Höfingen und dem Haldengebiet vergessen worden, bemängeln die Höfinger.

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Federführend bei der Straßensanierung ist das Stuttgarter Regierungspräsidium. Dessen Pläne seien dem Ortschaftsrat am 7. April das erste Mal zur Kenntnis gegeben worden. Die Stadtverwaltung sei hingegen im Planungsprozess eingebunden gewesen. Die hat sich schon vor einem Jahr dagegen ausgesprochen, weil ein begleitender Radweg zu weiteren Verzögerungen geführt hätte. Dafür wären wohl weitere Bohrungen am Hang notwendig geworden, außerdem weitere Grundstückskäufe, weil noch weiter in den Berg hinein gebaut werden müsste. „Es gab dazu in der Vergangenheit eine Forderung seitens der Stadt, im Radwegenetz ist zudem an der Stelle kein Radweg vorgesehen“, sagte seinerseits Oberbürgermeister Martin Georg Cohn.

Doch das reicht den Stadtteil-Politikern nicht aus: „Diese Planung ist nicht zeitgemäß und entspricht auch nicht dem Ziel, den Fuß- und Radverkehr zu fördern.“ Deshalb fordert der Ortschaftsrat nun einen Radweg baubegleitend zu realisieren, oder zumindest keine vollendeten Tatsachen zu schaffen, die später einen sinnvollen Radweg verhindern.

Ortschaftsrat hält am Radweg fest

Die Stadtverwaltung wird deshalb beauftragt, mit dem Regierungspräsidium Gespräche zu führen, um einen im Inneren der Kurve liegenden Radweg doch noch zu realisieren. Dazu müsse die geplante Treppenanlage um die Breite des erforderlichen Radwegs in den Hang gerückt werden. Weil das wohl nicht auf die Schnelle gehe, und wenn dazu baurechtliche und eigentumsrechtliche Fragen geklärt werden müssen, akzeptiere der Ortschaftsrat eine längere Unterbrechung der Fußwegverbindung zwischen Höfingen und der Leonberger Stadtmitte. „Wichtiger ist, dass zukunftsfähig gebaut wird“, lautet das Fazit des Gremiums.

Die Hauptverbindung zwischen der Kernstadt und dem größten Teilort ist seit dem 7. März voll gesperrt. Die alte Straße ist inzwischen abgefräst, weil die Asphaltschichten erneuert und die Ränder der Fahrbahn stabilisiert werden. Herzstück ist die Sanierung des abgerutschten Hangs zwischen dem Gelände des Höfinger Hundesportplatzes und der Glemsbrücke. Dazu wird ein Teil der steilen Felsböschung in Richtung des Hundesportplatzes abgetragen. Dafür wurde auch gesprengt. Der Hang wird mittels Stahlnetzen gesichert.

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Anschließend wird die Straßentrasse näher an die Felsböschung verlegt. Damit kann die naturschutzrechtlich sensible Böschung auf der Talseite geschont werden, heißt es im Regierungspräsidium.

Beim alten Steinbruch in Richtung Höfingen wird bis zur Glemsbrücke ein Schutzzaun gegen Steinschlag angebracht. Die Sanierung kostet rund 2,7 Millionen Euro. Geplant ist, so das Regierungspräsidium, die Arbeiten bis Ende Oktober abzuschließen. Der Verkehr wird über die Engelbergstraße und Gebersheim sowie über Ditzingen umgeleitet.