Nach dem verpatzten Auftritt in Beilstein zeigt der SV Leonberg/Eltingen mit dem 27:20 (13:13) gegen die SF Schwaikheim ein anderes Gesicht.

Leonberg - Ich habe noch gesagt, wenn wir bei 26 Gegentoren bleiben, gewinnen wir das Spiel hier. Jetzt haben wir 27 bekommen und verloren.“ Der Schwaikheimer Trainer Heiko Burmeister nahm die 20:27 (13:13)-Niederlage beim SV Leonberg/Eltingen mit Humor. Dabei dürfte ihm vor allen Dingen die zweite Hälfte überhaupt nicht gefallen haben. Mit sieben Treffern in 30 Minuten ist in der Württembergliga nichts zu holen.

 

Diese Marke sagt aber nicht nur etwas über die schwache Angriffsleistung der Sportfreunde aus Schwaikheim. Sie unterstreicht vielmehr den starken Auftritt der Leonberger Abwehr. Eine Woche zuvor, als die Schützlinge von Trainer Ivan Toldo bei der SG Schozach-Bottwartal mit 30:33 eine unnötige Niederlage kassiert haben, sah das noch ganz anders aus. Der Innenblock mit Jakob Ulrich und Christian Maresch funktionierte überhaupt nicht. Diesmal räumte das Duo ab.

Ruben Keller hält „Unhaltbare“

Dazu kam eine überragende Leistung von Ruben Keller, der im Gegensatz zur Vorwoche gegen Schwaikheim wieder begann und in der fünften Minute gleich den ersten Siebenmeter parierte. Eine Initialzündung. Der Schlussmann kam auf 14 Paraden, dabei entschärfte er auch einige „Unhaltbare“. Und weil es so gut lief, schnappte er sich noch zwei Siebenmeter. Werner Neuffer, der sportliche Leiter der Leonberger, kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: „Mit einem Torhüter in dieser Form und der Abwehr davor verlieren wir nicht mehr viele Spiele.“

Im Angriff prägte vor allen Dingen in der ersten Hälfte Jakob Ulrich das Spiel. Der Kreisläufer war nicht zu halten und traf sechsmal. Die Gastgeber setzten sich mit 11:7 ab. Als sich Schwaikheim nach einer Auszeit besser auf dieses taktische Mittel eingestellt hatte, bekam der SV Leonberg/Eltingen Schwierigkeiten. Der Rückraum entwickelte zu wenig Druck, Lars Neuffer auf der halbrechten Position blieb blass.

Die Teams stehen im Dunkeln

Die Gäste kamen wieder heran und glichen zum 11:11 aus. Passend zu dieser schwächeren Leonberger Phase wurde es dunkel. Das Hallenlicht fiel aus. Erst nach rund 15-minütiger Unterbrechung ging es weiter und kurz darauf mit einem 13:13 in die Pause.

Die tat vor allen Dingen der Heimmannschaft gut. Schwaikheim kassierte gleich drei Tore in Unterzahl, kam erst in der 41. Minute zum ersten eigenen Treffer und lag mit 14:19 zurück – die Vorentscheidung. Da brachte auch eine zweifache Manndeckung nichts mehr. Der SV Leonberg/Eltingen hatte die nötige Sicherheit gefunden. Die drückte sich unter anderem in einem herrlichen Kempa-Tor von Dominik Fischer nach Anspiel von Christian Auer zum 21:16 aus (48.). Zudem erwischte auch Julian Kurtz einen starken Tag, stieß auf der halblinken Seite immer wieder energisch in die Lücken und erzielte sieben Tore. „Das war eine wahnsinnige Energieleistung“, sagte Ivan Toldo zur Leistung der gesamten Mannschaft: „Bis auf die eine Schwächephase haben wir uns clever angestellt.“

SV Leonberg/Eltingen: Keller, Maresch, Mücke, Baumgartl, Ulrich (7), Henninger (3), Neuffer (3/2), Fischer (2), Binder, Auer (3/2), Nicolau (2), Kurtz (7).