Die Sanierung der B 295 bringt zusätzlichen Lärmschutz – und eine massive Planke am Straßenrand.

Renningen - Mit einiger Verspätung zwar – angedacht war Dezember 2016 als Abschlusstermin – sind die Arbeiten an der B 295 vor wenigen Wochen dennoch gut zu Ende gegangen. In Renningen ist man zufrieden mit dem Ergebnis, wurde doch auf einem bestimmten Streckenabschnitt auf Wunsch der Stadt geräuschmindernder Asphalt als Lärmschutz für das angrenzende Wohngebiet Kindelberg eingebaut. Für Irritationen sorgt bei manchen Autofahrern dagegen die neue Schutzplanke aus Beton am Fahrbahnrand. Die sei jedoch notwendig, erklärte das Landratsamt Böblingen auf Anfrage unserer Zeitung.

 

Anwohner spüren den Unterschied

Beim Befahren merkt man den Unterschied sofort. Wo sogenannter Flüsterasphalt liegt, hört der Fahrer auch im Auto viel weniger von den Straßengeräuschen. Im Einzugsbereich Renningen befindet sich so ein Belag südlich der Kreuzung zur Leonberger Straße, wo bereits 2016 saniert wurde, und nun auch entlang des Wohngebiets Kindelberg. „Von dort direkt haben wir bisher zwar noch keine Rückmeldungen bekommen, die Arbeiten sind ja jetzt erst fertig geworden“, berichtet der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt. „Dafür aber aus dem Wohngebiet Burg.“ Das befindet sich an dem Streckenabschnitt, der 2016 saniert wurde. „Eine Anwohnerin hatte sich zum Beispiel beschwert, dass ihr Wohngebiet bei Lärmschutzmaßnahmen immer vergessen würde.“ Als er ihr dann erklärt habe, dass dieses Gebiet sogar das erste war, das den geräuschmindernden Asphalt bekommen habe, habe sie bestätigt, dass man den Unterschied tatsächlich deutlich merke. „Trotzdem bleibt der Verkehrslärm weiterhin ein großes Problem.“

Am Ausbau südlich der Leonberger Straße beteiligte sich die Stadt Renningen mit 28 000 Euro – so viel mehr kostete der spezielle Belag im Vergleich zu dem sonst üblichen. Zwischen Renningen und Weil der Stadt wird es mit geschätzt 140 000 Euro deutlich teurer, weil sich die Stadt hier zum Teil auch an der eigentlichen Sanierung beteiligen muss.

Oft Probleme mit rutschendem Geröll

Nicht der Belag, dafür die Schutzwand daneben wirft bei manchen Autofahrern nun Fragen auf. Die genannte Betonmauer wurde entlang der B 295 zwischen der Kreisstraße nach Malmsheim und der zum Ihinger Hof (Richtung Magstadt) errichtet. Ein Leser unserer Zeitung befindet sie als ziemlich gefährlich. Denn bei Stau oder falls ein Auto aus anderen Gründen – zum Beispiel bei Panne oder Unfall – rechts ranfahren müsse, sei ein Öffnen der Beifahrertür in dem Bereich nicht möglich, ältere Verkehrsteilnehmer könnten es außerdem womöglich gar nicht über die etwas über einen halben Meter hohe Mauer schaffen.

Die Mauer hat jedoch einen Grund, erklärt Rebecca Kottmann, Sprecherin des Landratsamts Böblingen. Sie entspreche den „Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme“ und sei für die Verkehrssicherheit erforderlich. „Da es in diesem Streckenzug in der Vergangenheit bereits Probleme mit auf die Straße fallendem oder rutschenden Geröll des direkt angrenzenden Hangs gab, wurde einer Betonschutzwand der Vorzug gegeben.“ Diese sei gegenüber einer Leitplanke wesentlich besser geeignet, abrutschendes Geröll aufzufangen oder eine Böschung zu stützen.