Für die Sindelfinger Aktion „Helfen statt Hamstern“ können in der ehemaligen Post Hilfsgüter abgegeben werden. Das Landratsamt schaltet Info-Telefon.

Leonberg - Die ehemalige Hauptpost ist nicht nur ein zentraler Punkt fürs Impfen und Testen. Auch für die Hilfe für die Menschen in der Ukraine sind die Räume in der Eltinger Straße 24 jetzt eine wichtige Anlaufstelle. Die Stadt Leonberg beteiligt sich an der Sammelaktion der Sindelfinger Initiative „Helfen statt Hamstern“ und sammelt zahlreiche Sachspenden an insgesamt vier Tagen in dieser und der kommenden Woche.

 

„Die Bilder, die Deutschland aus Kiew, Charkiw und Mariupol in diesen Tagen erreichen, sind nur schwer zu ertragen. Umso wichtiger ist es, dass Leonberg nicht nur mit der Lichtaktion am Rathaus Flagge zeigt, sondern auch in Aktion tritt“, sagt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn. „Ich bin stolz auf den Zusammenhalt und die Solidarität der Leonberger, mithilfe derer wir unseren Teil beitragen, die hunderttausenden Menschen, die aus Angst vor dem Tod ihre Heimat verlassen müssen, zu unterstützen.“

Donnerstags und samstags erden Spenden angenommen

Bei der Sammelaktion von „Helfen statt Hamstern“ gemeinsam mit der Stadt Sindelfingen können auch in Leonberg Sachspenden abgegeben werden. Gemeinsam mit der Leonberger Feuerwehr sammeln Ehrenamtliche am Donnerstag, 3. März, von 18 bis 20 Uhr, Samstag, 5. März, 10 bis 15 Uhr, Donnerstag, 10. März, 18 bis 20 Uhr und Samstag, 12. März, 10 bis 15 Uhr, in der ehemaligen Post (Eingang Impfzentrum in der Frachthalle am Parkplatz) wichtige Hilfsgüter.

Spenden kann man alles, was hilft und haltbar ist: Kleidung, kleine Haushaltsgegenstände, Verbandsmaterial, Masken, Sportsachen, Wasser, Konserven, haltbare Lebensmittel , Isomatten, Decken, Rucksäcke, Hygieneartikel, Klopapier und so weiter. Auch Umzugskartons, die gebraucht werden, um die Sachen zu verpacken, „aber keine Geldspenden“.

Ideal wäre es, wenn die Sachspenden sortiert und in Umzugskartons zur früheren Hauptpost gebracht werden. Außerdem wäre die Stadt dankbar, wenn sich noch Menschen melden, die in der früheren Frachthalle die Spenden mit annehmen. Wer mithelfen will, kann sich beim Rathaussprecher Sebastian Küster, Telefon 0 71 52 / 9 90 10 11, E-Mail s.kuester@leonberg.de, melden.

Spenden gehen in die grenznahe polnische Partnerstadt

In Sindelfingen ist die Aktion am Dienstag bereits erfolgreich angelaufen. Ein Teil der Hilfsgüter wird am Montag, 14. März, mit einem Lastwagen in die Sindelfinger Partnerstadt Chelm transportiert, die nur wenige Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt liegt. Auch nach Moldawien werden Sachspenden gebracht, weil auch dorthin aktuell viele Familien aus der Ukraine flüchten.

Den restlichen Teil der Hilfsgüter fahren die Initiatoren der Aktion „Helfen statt Hamstern“ nach Freiburg und Filderstadt. Diese Städte werden in den nächsten Wochen wohl Familien aus deren ukrainischen Partnerstädten Lemberg und Poltava aufnehmen. Falls ukrainische Familien in Sindelfingen ankommen, werden diese auch mit verbliebenen Hilfsgütern versorgt.

Wer kann ukrainisch sprechen?

Beim Landratsamt in Böblingen ist unterdessen eine Hotline geschaltet. Unter Telefon 0 70 31 / 6 63 38 38 und der Mailadresse ukraine@lrabb.de können sich Menschen werktags von 9 bis 12 Uhr melden, die beispielsweise ein Zimmer oder eine Unterkunft anbieten können oder ukrainisch sprechen. Zudem können die Mitarbeiter in aufenthalts-, leistungs- sowie asylrechtlichen Fragen beraten. Sachspenden aller Art kann der Landkreis nicht annehmen.

Parallel laufen die Besichtigungstermine von weiteren potenziellen Unterkünften. „Gemeinsam mit den Kommunen wollen und werden wir die Zahl unserer Unterbringungsplätze steigern“, sagt Landrat Roland Bernhard.

Am Donnerstag findet der gemeinsame Krisengipfel des Landkreises und der Städte und Gemeinden statt. Dort sollen bereits eingeleitete Maßnahmen besprochen und vorzubereitende Dinge koordiniert werden.