Das Spektakel auf dem Engelberg ist vom 6. August bis 5. September geplant. Ob das auch klappt, ist ungewiss.

Leonberg - Mit Wehmut erinnert sich Johannes Leichtle an den letzten Samstag im August des Jahres 2019 zurück. Zum Finale des Strohländle gibt es auf dem Engelberg kein Vor und kein Zurück. Mehrere Tausend Menschen sind gekommen, um bei einer Abba-Show einen fröhlichen Ausklang des Sommers zu feiern. Das Bier fließt in Strömen, die Frauen und Männer am Grill legen Bratwürste und Steaks im Akkord auf, vor den Ständen bilden sich lange Schlangen.

 

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Trotz der drangvollen Enge und der langen Wartezeiten für Getränke und Essen ist die Stimmung hervorragend. Das ist es, das echte Strohländle-Gefühl: Man ist nah beieinander, feiert und lässt es sich gemeinsam gut gehen.

Einlasskontrollen unvermeidlich

Szenen, die knapp zwei Jahre später unvorstellbar sind. Corona hat das öffentliche Leben weitgehend abgewürgt. Im vergangenen Jahr musste der Strohländle-Organisator Leichtle das beliebte vierwöchige Sommerspektakel absagen.

Ob es in diesem Jahr stattfinden kann, ist noch nicht endgültig geklärt. „Wir planen das zehnte Strohländle vom 6. August bis zum 5. September“, erklärt Leichtle, der seinen Lebensunterhalt mit Veranstaltungen wie dem Strohländle, „Sindelfingen rockt“ und anderen Kulturprogrammen mit Bewirtung verdient. „Von der Stadt Leonberg haben wir die Erlaubnis, die Engelbergwiese während dieses Zeitraums nutzen zu können.“ Was allerdings nicht mit einer endgültigen Genehmigung gleichzusetzen sei.

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Letztlich wird es davon abhängen, wie sich die Corona-Lage bis zum Hochsommer entwickelt. Einen unbegrenzten Zutritt, in den vergangenen Jahren ein Markenzeichen des Strohländle, wird es auf keinen Fall geben. Um die Zuschauerzahlen nachvollziehen zu können, sind Einlasskontrollen unvermeidlich.

Wie viele es letztlich sein werden – 300, 500, 1000 oder gar mehr – das will Johannes Leichtle bewusst offen lassen. „Wenn die Landesverordnung 1000 Personen erlaubt, heißt das noch nicht, dass bei uns 1000 Gäste an einem Abend kommen können“, sagt der Chef der „bankett plus GmbH“, die als Veranstalterin auftritt. Diese Entscheidung obliege der örtlichen Behörde, in diesem Fall also dem Leonberger Ordnungsamt.

Leichtle gibt sich aber optimistisch: „In Österreich sollen zum 1. Juli die Zuschauerbegrenzungen ganz fallen“, verweist er auf das Nachbarland. „Auch in Deutschland ist geplant, dass ab August 2000 Zuschauer pro Veranstaltung möglich sind. Ich hoffe auf eine gute Kooperation mit dem Leonberger Ordnungsamt.“

Künstler aus der Region

Am Programm für das Strohländle, es wäre das zehnte, wird aber schon gearbeitet. „Es wird sehr regional: Künstler aus Baden-Württemberg und vor allem auch aus Leonberg“, erklärt Leichtle und kann sich einen kleinen Seitenhieb auf das Staraufgebot beim vorher stattfindenden Festival Leonpalooza nicht verkneifen: „Wir geben heimischen Künstlern eine Auftrittsmöglichkeit, die im Gegensatz zu manch anderen wirklich von Corona betroffen sind.“

Wer das genau sein wird, will der Strohländle-Chef noch nicht verraten, zumal ja noch nicht feststehe, ob es überhaupt stattfinden kann. Auf der Homepage heißt es dazu: „Wir stehen in konstruktiven Gesprächen mit dem Ordnungsamt und sind guter Dinge, dass wir im Sinne aller Beteiligten ein Strohländle zur Verfügung stellen können.“