Strohländle-Chef Johannes Leichtle zieht ein positives Fazit. Pendelbus hat das Parkproblem entschärft.

Leonberg - Für Johannes Leichtle und sein Team ist die Arbeit noch lange nicht vorbei. Zwar hat das Strohländle am Sonntagabend bei milden Temperaturen seine Tore für dieses Jahr geschlossen. Doch bis Donnerstag herrscht auf dem Engelberg noch reges Leben.

 

Das ganze Festgelände muss abgebaut werden. Die Bühne, der Backstagebereich, die Küche, Zelte, Technik, Tische und Bänke. 30 Tonnen Stroh wurden schon am Montag vom Bauern abgeholt.

Hoch die Arme: Still Collins. Foto: Andreas Gorr
Und selbst danach ist noch nicht Schluss: „Die Verwaltungsaufgaben stehen an“, berichtet der Chef-Organisator des großen Sommerfestivals, das in den vergangenen vier Wochen mehrere zehntausend Menschen auf den Engelberg gelockt hat. „Wir müssen unsere Mitarbeiter bezahlen, Rechnungen überweisen, und einige Sponsoren-Gelder stehen noch aus.“ Erst im Oktober will sich Leichtle, der parallel Musikfestivals in Kornwestheim und Sindelfingen organisiert hat, nach dem sommerlichen Stress Urlaub gönnen.

In der Stoßzeit wird es eng

Mit einem Stamm von acht Mitarbeitern stellt der Leonberger das große Sommerspektakel auf die Beine. Hinzu kommen Honorarkräfte für den Service, die Küche und die Technik. „So um die 20 Leute braucht man schon, um den Tagesbetrieb aufrecht zu erhalten.“

Denn beim Strohländle geht es nicht nur um Musik, Kabarett, Spiel und Spaß. Viele Leute kommen bewusst zum Essen. Wenn es dann extrem voll ist, wie etwa am Samstag bei der großen Abba-Show „Dancing Queen“, kommt es an den Gastro-Ständen zu Staus. „Bei den Getränken hatten wir Wartezeiten von bis zu fünf Minuten. Das ist okay“, sagt Leichtle. „Beim Essen wird es in der Stoßzeit zwischen 19.30 und 20.30 Uhr aber eng. Mehr geht nicht, weil einfach die Küche zu klein ist.“

Um die Abläufe zu verbessern, hat das Gastro-Team die Speisekarte abgespeckt. Auch sind an den zuschauerstarken Samstagen mehr Leute im Einsatz. „Das kann man aber nie so genau vorausplanen“, meint Leichtle. „Beim Kabarett mit Käthe Kächele an einem Donnerstag haben uns die Leute regelrecht überrannt. Wir hatten mit gut 500 Zuschauern gerechnet, es waren aber fast 1500. Dann wird’s schwer.“

Beliebter Swing: Linda Kyei. Foto: factum/Weise
Insgesamt ist der Strohländle-Chef aber sehr zufrieden. „ Insbesondere der kostenlose Bus, der an den Samstagen vom Bahnhof und vom Marktplatz zum Engelberg gependelt ist, war ein Riesenzugewinn“, freut sich Johannes Leichtle. „Das haben mehre Tausend genutzt.“

Bei der Aktion in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und dem Busunternehmen Kappus konnten die Zuschauer ihre Autos in den jeweiligen Parkhäusern kostenlos abstellen und von dort aus per Bus zum Fest fahren. „Das hat die Parkprobleme, die wir in den vergangenen Jahren hatten, extrem entschärft. Auch mussten wir weniger Leute wegschicken, weil es keine Stellplätze mehr gab.“

Mehr als zufrieden ist der Veranstalter mit der Spendenaktion. Die Gäste konnten auf ihre Pfandrückgabe zugunsten des Hospizes verzichten. „Das Ergebnis wird den Rahmen sprengen“, verspricht Leichtle. „Dabei hatten wir schon im vergangenen Jahr mehr als 10 000 Euro.“

Neuauflage zu 99 Prozent

Am Programm-Mix will er im kommenden Jahr festhalten: „Die Mischung zwischen populärer Musik und Nischen stimmt. Besonders die Musik zum Genießen am Freitag mit Jazz, Funk und Swinghat uns ein neues Publikum erschlossen“, sagt Leichtle. In der Tat war an den Freitagabenden das Festgelände gut besucht, ohne dass es an den Ständen zu längeren Schlangen gekommen war.

Alles klar für 2020? „Ich gehe zu 99 Prozent davon aus“, meint Leichtle. „Wir arbeiten mit der Stadt gut zusammen.“