Vor mehr als zwei Jahren wurde der Bau eines Discounters in Schafhausen angeschoben. Jetzt scheint es weiterzugehen. Für die Verspätung gibt es mehrere Gründe.

Von einer Eröffnung Ende 2020 hatte man einst geträumt – ein wenig länger müssen sich die Bürgerinnen und Bürger von Schafhausen nun aber doch noch gedulden, bis die Filiale des Discounters Penny an der Althengstetter Straße wirklich eröffnet. Seit dem Jahr 2016 ist der Bau des Marktes schon im Gespräch, bei einer Infoveranstaltung im Januar 2019 zielte man noch auf die Eröffnung ein Jahr später ab.

 

Erwerb der Grundstücke hat lange gedauert

Daraus ist nichts geworden: Im Juni 2020 erst wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst. In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses kam nun endlich ein Vorentwurf des Bebauungsplans auf den Tisch. „Ich will betonen, dass es weder an der Stadt noch am Gemeinderat lag, dass es sich verzögert hat“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Cornelia Schmalz während der Sitzung.

Warum also die Verspätung? Zum einen habe der Erwerb der Grundstücke gedauert, erklärt der Erste Beigeordnete Jürgen Katz. Außerdem habe Penny „eher zögerlich“ ein Planungsbüro für die Aufstellung des Bebauungsplans und die nötigen Vermessungen beauftragt.

Von vielen „Hürden und Hindernissen“, die man überwunden habe, sprach Klaus Eichendorff von der Kitz Unternehmensgruppe, der Bauherrin des Projekts. Nun scheint es aber doch voranzugehen: „Penny hat den Wunsch, möglichst im nächsten Jahr zu eröffnen.“ Wenn bis zum Frühjahr eine Baugenehmigung vorliege, könne man vielleicht noch das Weihnachtsgeschäft 2023 mitnehmen, so Eichendorff. „Das ist aber sehr optimistisch“, mahnt er auch. Wahrscheinlicher sei eine Eröffnung des rund 800 Quadratmeter großen Supermarktes eher im Jahr 2024.

Entwurf hat noch keine Rechtswirksamkeit

Denn es liegt zwar der Entwurf des Bebauungsplans vor, bis die Bagger rollen, braucht es aber noch einige Schritte mehr: So wandert der Entwurf kommenden Montag erst einmal in den Gemeinderat, bevor er für die Öffentlichkeit ausgelegt und nach einer erneuten Beschlussfassung schließlich überhaupt rechtswirksam wird. Zeitgleich muss bei einem Parallelverfahren der Flächennutzungsplan angepasst werden. Und auch die Bauarbeiten selbst sind nicht ganz unaufwendig: Wegen der Lage des Grundstücks am Hang rechnen Penny und Bauherrin mit größeren Erdbauarbeiten.

Die Topografie ist es auch, welche die Außen- und insbesondere Dachansicht des Penny-Marktes so relevant macht. Denn von dem höher gelegenen Schafhausen aus blickt man von oben auf den Discounter. Mit einem begrüntem Flachdach und einer maximalen Gebäudehöhe von acht Metern soll garantiert werden, dass der Bau nicht allzu sehr in den Vordergrund tritt.

„Wenn man vom Hügel blickt, wird das Gebäude sich so wegducken, dass es nicht heraussticht“, erklärte Oliver Strobel vom Planungsbüro Citiplan vor dem Technischen Ausschuss. Eine Visualisierung, wie genau sich der Bau in das Gelände einfügt, gibt es aber noch nicht. Das kritisierte Jürgen Katz: „Ich hätte mir gewünscht, das wir heute schon eine Ansicht des Marktes gehabt hätten“, sagte er. „Das war eigentlich so ausgemacht.“

Einfahrt über die Landesstraße nur von Weil der Stadt aus

Knackpunkt bei der Planung war auch die Anfahrt: Kunden, die mit dem Auto auf der Landesstraße unterwegs sind, werden nur von Weil der Stadt aus auf den Parkplatz des Supermarktes abbiegen und in Richtung Schafhausen verlassen dürfen. Das war Bedingung des Regierungspräsidiums. Alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen über die Althengstetter Straße auf den Penny-Parkplatz fahren.

Weil hier aber bestehende landwirtschaftliche Wege überbaut werden, soll für die Landwirte ein explizites Fahrrecht eingeräumt werden. Beliefert werden soll der rund 800 Quadratmeter große Penny-Markt an der Nordseite – auch, „um hier einen gewissen Lärmschutz alleine durch den Baukörper zu schaffen“, so Strobel.