15 000 Unterschriften sind bereits für den Erhalt des Standorts Leonberg gesammelt. Knapp 6000 fehlen aber noch.

Die 15 000er-Marke ist überschritten. Die in einigen Leonberger Wahllokalen ausgelegten Listen für die Petition „Rettungshubschrauber Christoph 41 muss in Leonberg bleiben!“ haben am Sonntag weit mehr als 2000 Unterschriften eingebracht. Also fehlen noch knapp 6000, um das notwendige Quorum von 21 000 zu erfüllen. Dafür bleiben jetzt noch zehn Wochen Zeit.

 

„Es ist ein ordentlicher Stapel, damit kann man zufrieden sein“, freut sich der Petitionsinitiator und Leonberger THW-Ortsbeauftragte, Matthias Schultheiß. Der städtische Feuerwehrkommandant Wolfgang Zimmermann, der wie alle Leiter der örtlichen Hilfsorganisationen zu den Initiatoren gehört, hatte ihm noch am Sonntagabend ein vielsagendes Foto mit den Listen geschickt. „Nachdem die Stadt die Listen in den Lokalen ausgelegt hat, wo es die nötigen Räumlichkeiten gab, damit die Wahl nicht gestört wurde, haben die Ehrenamtlichen von der Feuerwehr diese am Sonntagabend eingesammelt“, schildert er.

Am Wahltag lagen listen in den Wahllokalen aus

„Insgesamt sind es 2059 Unterschriften“, hat Claudia Pelliccia aus der Verwaltung der Freiwilligen Feuerwehr nun gezählt. In den 14 Wahllokalen in der Kernstadt wurden 215 Listen eingesammelt. „Davon waren 190 komplett, also von den jeweils zehn pro Blatt möglichen Unterstützerinnen und Unterstützern unterschrieben“, sagt Claudia Pelliccia. Weitere 25 Listen waren teilweise ausgefüllt. Dann noch eine Überraschung: Am Montagnachmittag kamen weitere 245 Unterschriften hinzu, die in Höfingen und Warmbronn eingegangen sind.

„Das lässt hoffen, und wir sind guter Dinge, dass wir die nötigen Unterschriften zusammentragen können und die Menschen aufgerüttelt haben“, sagt Schultheiß. Nun wolle er sich mit Zimmermann abstimmen, wer noch eingebunden werden kann, denn mit den Listen auf Papier allein ist es nicht getan. Weil es sich um eine Online-Petition handelt, müssen diese nun eingescannt werden, damit sie mitgerechnet werden können.

Unterstützer kommen aus ganz Deutschland

Es ist erstaunlich, woher die Unterstützung für die Online-Petition kommt. Zwar stammen die meisten Unterzeichner aus Deutschland, aber auch Menschen aus Österreich (4), Spanien (2) sowie jeweils einer aus Polen, Norwegen, Dänemark, der Schweiz, der Russischen Föderation und dem Vereinigten Königreich beteiligten sich. Ebenso gibt es welche in Bayern (82), Nordrhein-Westfalen (49), Rheinland-Pfalz (36), Hessen (22), Niedersachsen (18), Sachsen (12), Berlin (11) sowie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 7), die sich für den Leonberger Hubschrauber-Standort einsetzen.

Auf die Landkreise verteilt kamen beim Stand von 13 430 Online-Unterschriften 8167 aus dem Kreis Böblingen, 2271 aus dem Landkreis Ludwigsburg und 1288 aus dem Enzkreis. 120 Unterschriften gehen statistisch betrachtet an einem Tag ein. Also würde es bei diesem Tempo reichen, die geforderte Anzahl zusammenzutragen.

Gutachten des Innenministeriums schlägt Verlegung vor

Die Petition richtet sich an das baden-württembergische Innenministerium, weil im Auftrag der Landesregierung ein Münchner Institut eine „Struktur- und Bedarfsanalyse der Luftrettung in Baden-Württemberg“ erstellt hatte. Diese Analyse erhebt statistische Daten und empfiehlt anhand von Rechenmodellen die Verschiebung von Rettungstransporthubschrauber-Standorten.

Diese Verschiebung betrifft auch den Leonberger Standort des Hubschraubers Christoph 41, der von der DRF-Luftrettung betrieben wird. Die Maschine soll laut dem Rechenmodell auf eine Achse zwischen Tübingen und Reutlingen verschoben werden. Daran entzündet sich nun die Kritik. Der Standortwechsel würde die notärztliche Versorgung der Menschen in dem bewohnerstarken und verkehrsreichen Ballungsgebiet Stuttgart, Ludwigsburg, Böblingen, Enzkreis inklusive Pforzheim, Rems-Murr-Kreis sowie Heilbronn aus der Luft deutlich verschlechtern, bemängeln die Petenten in ihrem Schreiben.

Die Online-Petition: www.openpetition.de/petition/rettungshubschrauber-christoph-41-muss-in-leonberg-bleiben

Leonberg -

Petition für Christoph 41

Einsätze
Von Sonnenaufgang an (frühestens 7 Uhr) fliegt Christoph 41 Einsätze in den Kreisen Böblingen, Ludwigsburg, Stuttgart, Rems-Murr, Schwäbisch-Hall, Heilbronn, Pforzheim, Calw, Reutlingen und Esslingen sowie bei Bedarf Intensivtransporte im gesamten Land. Jedes Jahr steigt die Crew weit mehr als 1100 Mal in die Luft. Dafür sind die Ärzte und Notfall- und Rettungssanitäter speziell ausgebildet.

Initiatoren
der Petition sind aus Leonberg: Matthias Schultheiß (Ortsbeauftragter THW-Ortsverband), Ulrich Vonderheid (Vorsitzender DRK-Ortsverein), Michael Gerhold (Bereitschaftsleiter DRK-Ortsverein), Rainer Müller (Leiter der DRK-Rettungswache), Wolfgang Zimmermann (Feuerwehr-Kommandant Leonberg), Martin Schipplick (Ärztlicher Leiter DRK-Rettungswache) sowie Michael Steindorfner (Präsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen) und Gerhard Fuchs (Geschäftsführer Rettungsdienst Böblingen).