Die Leonberger Verwaltung ermöglicht den Engagierten für den Erhalt des Leonberger Hubschrauberstandortes Unterschriftenlisten in einigen Wahllokalen auszulegen.

Leonberg - Mehr als die Hälfte ist mit fast 12 000 Unterschriften bereits geschafft. Die Befürworter der Petition, die sich für den Erhalt des Leonberger Standortes des Rettungshubschraubers Christoph 41 einsetzt, machen weiter mobil. Schützenhilfe kommt jetzt auch aus dem Rathaus. Doch die Zeit läuft, denn es sind noch knapp 80 Tage übrig, um das benötigte Quorum von 21 000 Unterzeichnenden zu schaffen.

 

Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) hat sich dafür stark gemacht, dass am Wahlsonntag die Petition zu Christoph 41 mit Unterschriftenlisten in den Gebäuden der Wahllokale auslegt wird. Die Petition liegt allerdings nicht im eigentlichen Wahllokal aus, sondern in Räumen, wo nicht der Wahlvorgang beeinträchtigt wird.

Wo liegt die Petition aus?

„Das Hauptamt hat das geprüft, und rechtlich spricht nichts dagegen, weil dieses regionale Thema die politische Neutralität des Wahlgebäudes nicht berührt“, sagt der Rathauschef. Matthias Schultheiß, der Ortsbeauftragte des THW und einer der Initiatoren der Petition, wird Plakate zur Verfügung stellen. Diese werden am Samstag, 25. September, zusammen mit den Unterschriftenlisten vor den Wahllokalen ausliegen. Wegen Corona könne kein Personal gestellt werden, das weitere Informationen gibt. Die Petition wird nur in den Gebäuden der Wahllokale in der Kernstadt, nicht jedoch in den Teilorten Gebersheim, Höfingen und Warmbronn ausliegen.

Auch in der Kernstadt wird es aufgrund der räumlichen Situation in einzelnen Gebäude nicht möglich sein, die Petition auszulegen und die Plakate aufzuhängen. „Überall, wo es möglich ist, werden wir das tun, denn wir hoffen, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger auf dieses wichtige Thema aufmerksam gemacht werden“, sagt der Leonberger Oberbürgermeister. Matthias Schultheiß wird die Unterschriftenlisten dann am Sonntagnachmittag einsammeln.

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„Es gibt auch die Möglichkeit, die Petition in Papierform zu unterschreiben“, erläutert Matthias Schultheiß, nachdem sich sowohl bei ihm als auch in unserer Redaktion viele Bürgerinnen und Bürger gemeldet haben, die mit dem Online-Modus von „openpetition“ Probleme haben. „Allerdings baucht es auch dafür einen Internetzugang“, erklärt der THW-Ortsbeauftragte. Wird die Darstellung der Petition auf dem Bildschirm nach unten verschoben, erscheint im Anschluss an „Neuigkeiten“, „Debatte“ und „Warum Menschen unterschreiben“ das Feld „Werkzeuge für die Verbreitung der Petition“. Hier kann bei „Auf Papier unterschreiben“, eine Liste als PDF heruntergeladen werden.

Auf einer solchen Liste können zehn Personen unterschreiben. „Also eine gute Gelegenheit, Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn anzusprechen und sie auf die Situation aufmerksam zu machen“, meint Schultheiß. Die Listen können dann im Briefkasten im THW-Stützpunkt im Gewerbegebiet Hertich, Mollenbachstraße 11, eingeworfen oder per Post geschickt werden.

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Die Petition für den Erhalt des Leonberger Hubschrauberstandortes orientiert sich an der von Friedrichshafen, die das gleiche Problem als Inhalt hat, denn auch hier ist der Standort des Rettungshubschraubers Christoph 45 am Klinikum gefährdet. Die ist sehr erfolgreich gewesen und hat mehr als 30 000 Unterschriften bekommen.

Hier wie dort bemängeln die Petenten, dass das Gutachten „Struktur- und Bedarfsanalyse der Luftrettung in Baden-Württemberg“, das im Auftrag der Landesregierung von einem Münchner Institut erstellt wurde, rein rechnerisch sei und wichtige Aspekte des Rettungsalltags außer acht lasse. Der Leonberger Hubschrauber soll auf eine Achse zwischen Tübingen und Reutlingen verschoben werden. Dies soll die Erreichbarkeit der Gebiete im Bereich der südlichen Schwäbischen Alb, in den Landkreisen Sigmaringen und Zollernalb verbessern.

Um die Versorgung dieser Gebiete mit sehr wenigen Notarzteinsätzen zu erreichen, werde in Kauf genommen, dass gerade die Versorgung der Landkreise mit großer Bevölkerung, viel Verkehr und hoher Notarzteinsatzzahl deutlich verschlechtert wird, bemängeln die Petenten. Dies betrifft die Land- und Stadtkreise Stuttgart, Ludwigsburg, Böblingen, Enzkreis, Pforzheim, Rems-Murr, Esslingen und den Landkreis Heilbronn.

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Übrigens: Auf die Leserinnen und Leser der Leonberger Kreiszeitung ist Verlass. Der unterschriftenstärkste Tag war bisher der 14. September, als in der LKZ erschien, dass zu wenig Unterschriften für das benötigte Quorum von 21 000 vorliegen – an dem Tag haben mehr als 2000 Personen die Petition unterschrieben, an den beiden Folgetagen kamen weitere 1500 Unterzeichner dazu.

Online Petition

www.openpetition.de/petition/online/rettungshubschrauber-christoph-41-muss-in-leonberg-bleiben