Die Kommune sieht sich bei der Errichtung weiterer E-Ladestationen nicht in der Pflicht. Dafür soll aber ein Angebot für eine PV-Anlage auf der Appenbergsporthalle eingeholt werden.

Mönsheim - Kein Mönsheimer fährt zum Marktplatz, um da sein E-Auto zu tanken“, konterte Bürgermeister Thomas Fritsch in der jüngsten Gemeinderatssitzung in der Enzkreis-Gemeinde einen Antrag der Fraktion Unabhängige Bürgerliste Mönsheim (UBLM), dort eine Ladestation für Elektroautos einzurichten. Bei der Umgestaltung des Marktplatzes war vor der Alten Kelter bereits die nötige Installation dafür vorbereitet worden.

 

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Joachim Baumgärtner (UBLM) wies darauf hin, dass die zwei Ladepunkte am Parkplatz des Sportgeländes „Im Gödelmann“ gut genutzt würden. „Wir möchten nach dem Bereich Appenberg/Gödelmann eine weitere Station in der Ortsmitte“, forderte er. Bedarf sehe er etwa durch die Sparkasse am Marktplatz oder das Gebäude Schlössle mit Geschosswohnungen. Der Bürgermeister ergänzte die Bäckerei Mahlwerk mit Café am Marktplatz, die sich großer Beliebtheit erfreue und auch ein Aspekt wäre.

Energieversorger sollen gefragt werden

Dennoch, so Thomas Fritsch, sehe er die Einrichtung einer E-Ladestation nicht als primäre Aufgabe einer Gemeinde. Die im Zusammenhang mit einem Carsharing-Angebot der EnBW für E-Autos bereits von der Kommune eingerichteten beiden Ladepunkte auf dem Parkplatz des Sportgeländes kosteten 14 300 Euro. Pro Ladepunkt gab es einen Zuschuss von 2500 Euro.

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„Wenn Mönsheim keine Tankstelle hätte, würde niemand auf den Gedanken kommen, dass die Gemeinde eine bauen muss“, sagte er in seiner Vorlage für den Gemeinderat. Und Energieversorger würden von sich aus nur dort Ladestationen bauen, wo es sich für sie lohne. Wenn die Gemeinde eine solche Station einrichte, nütze das schließlich dem Energieversorger, der durch den Stromverkauf Geld verdiene. Zwar fand der UBLM-Antrag keine Mehrheit, doch der Bürgermeister sagte zu, nochmals auf die Energieversorger mit der Frage zuzugehen, ob sie eine E-Ladestation am Marktplatz einrichten.

Dach der Sporthalle hat großes Potenzial

Für einen weiteren UBLM-Antrag – eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Appenbergsporthalle zu installieren – hatte die Verwaltung einen Vorschlag parat, der vom Gemeinderat akzeptiert wurde. Dieses Thema wird bereits einige Zeit in der Gemeinde diskutiert. Dem Dach wird im Bericht des Fotovoltaik-Netzwerks Nordschwarzwald großes Potenzial zur Stromerzeugung bescheinigt. Danach könnte dort eine Anlage mit einer Leistung von bis zu 225 Kilowatt gebaut werden. Diese würde geschätzt rund 240 000 Euro kosten und sich über den Strompreis innerhalb von zehn Jahren amortisieren.

Kein Geld für Fotovoltaik-Anlage

Doch Bürgermeister Thomas Fritsch sieht im Gemeindehaushalt keinen finanziellen Spielraum dafür. „Wenn wir Geld auf der hohen Kante hätten, wäre das eine super Sache“, sagte er. Zwar sei eine Kreditfinanzierung möglich, doch durch die teilweise kreditfinanzierten Baumaßnahmen am Hochwasserstaudamm Paulinensee sei man bereits ordentlich verschuldet.

Thomas Fritsch schlug vor, zunächst ein Angebot einzuholen, um die Statik des Sporthallendachs prüfen zu lassen und die Kosten für die Errichtung der Fotovoltaik-Anlage zu ermitteln. Anschließend werde erneut im Gemeinderat beraten „mit einer dann vielleicht günstigeren Finanzsituation.“ Eventuell sei auch ein Investorenmodell denkbar.

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