Die CDU-Fraktion in Böblinger Kreistag bereitet eine Resolution an die Landesregierung und den Landtag für den Verbleib von Christoph 41 am Standort Leonberg vor.

Leonberg - Die Unterstützung für die Petition zum Erhalt des Leonberger Standortes des Rettungshubschraubers Christoph 41 geht weiter. Auch die CDU-Fraktion im Böblinger Kreistag wird aktiv. Sie stellte den Antrag an die Landkreisverwaltung, für die Sitzung des Kreistags am 20. Dezember eine Resolution an die Landesregierung und den Landtag zum Verbleib des Rettungshubschraubers am Leonberger Krankenhaus zum Beschluss vorzulegen. Damit wendet sich die Kreistagsfraktion direkt an einen Parteifreund, denn das Innenministerium leitet Thomas Strobl (CDU).

 

Mit der Resolution soll eine Online-Petition unterstützt werden, die sich an das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Migration richtet. Dieses hat nämlich die Federführung beim Vorhaben, anhand von Rechenmodellen eines Münchner Instituts die Standorte von Rettungstransporthubschraubern im Land zu verschieben und neu zu ordnen. Die Verschiebung betrifft auch den Leonberger Standort, der von der DRF Luftrettung betrieben wird. Dieser soll laut Rechenmodell in Zukunft auf eine Achse zwischen Tübingen und Reutlingen verschoben werden, um die schnelle Versorgung der südlichen Schwäbischen Alb zu verbessern.

Appell der Hilfsorganisationen

Dies hat die Vertreter der Hilfsorganisationen aus Leonberg und kreisweit auf den Plan gerufen. Sie haben eine Online-Petition für den Erhalt des Leonberger Hubschrauberstandortes gestartet. Moniert wird, dass mit der Verlegung die notärztliche Versorgung im Ballungsgebiet Stuttgart, Ludwigsburg, Böblingen, Enzkreis inklusive Pforzheim, Rems-Murr-Kreis sowie Heilbronn aus der Luft deutlich verschlechtert würde. Stand Mittwoch lagen 25 061 gültige Unterschriften vor und das nötige Quorum von 21 000 Unterzeichnern war damit längst erreicht. Die Sammlung der Unterschriften für die Online-Petition läuft noch zwölf Tage.

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Als Begründung für ihren Antrag führt die CDU-Fraktion im Kreistag an, dass eine mögliche Verlegung von Christoph 41 in den Raum Tübingen/Reutlingen in der Bevölkerung weit über das Stadtgebiet Leonbergs hinaus viel Unruhe und große Besorgnis ausgelöst habe. „Die Menschen befürchten durch eine Verlegung zu Recht Nachteile bei der Versorgung von Kranken und Verletzten“, argumentiert der Fraktionsvorsitzende Helmut Noë, selbst aus Leonberg. Am Autobahndreieck Leonberg seien täglich mehr als 150 000 Fahrzeuge unterwegs. Dies habe teils schwere Unfälle mit Verletzten zur Folge. Der Rettungshubschrauber am Standort Leonberg sei daher lebensnotwendig. Nicht zuletzt diene er auch einer Stabilisierung des Krankenhausstandorts Leonberg, gibt die CDU-Fraktion zu bedenken. „Die Resolution solidarisiert sich mit den mehr als 25 000 Menschen, die eine Petition unterzeichnet haben“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten.

Landtagsabgeordnete halten sich bedeckt

Das Online-Portal Open Petition hat am 10. November von allen gewählten Vertretern im Landtag von Baden-Württemberg eine Stellungnahme angefordert. Doch die halten sich bedeckt. Lediglich der Backnanger SPD-Abgeordnete Gernot Gruber lässt wissen, dass er sich enthalte. „Ich möchte mich dazu nicht äußern, das wird im Petitionsausschuss im Detail analysiert, und ich vertraue der Abwägung der Argumente aller Abgeordneten in diesem Ausschuss“, schreibt er.

Die Stellungnahmen sind einzusehen unter www.openpetition.de/petition/stellungnahme/rettungshubschrauber-christoph-41-muss-in-leonberg-bleiben.

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