Die Stadt verlängert die Ausnahmeregel für die eigenen Stellplätze in der Innenstadt bis Ende 2025. Im Parkhaus Altstadt sind E-Gefährte nicht zugelassen.

Leonberg - Sind Sie mit dem Wagen in der Leonberger Innenstadt unterwegs, wollen parken, haben aber kein Kleingeld für den Automaten zur Hand? Wenn Ihr Auto elektrisch, mit Brennstoffzellen oder mit einer Hybridvariante angetrieben wird, dann ist das an vielen Orten im Zentrum kein Problem. Denn diese Gefährte können auf städtischen Parkplätzen kostenlos abgestellt werden. Allerdings nicht unbegrenzt, sondern entsprechend der dort zulässigen Höchstparkdauer, beispielsweise eine oder zwei Stunden.

 

Damit wird eine Praxis, die schon in den vergangenen drei Jahren gegolten hat, um weitere knapp fünf Jahre verlängert. Anfang 2017 hatte der Leonberger Gemeinderat beschlossen, auf städtischen Parkplätzen umweltfreundlich angetriebenen Autos dieses Privileg einzuräumen. Eine Initiative, die seinerzeit übrigens nicht etwa von den Grünen ausgegangen war, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern von der CDU.

Schilderwald abgelehnt

Dass der Beschluss damals trotzdem nicht ganz glatt über die Bühne gegangen war, lag aber nicht an der initiierenden Fraktion, sondern an einer drohenden neuen Schilderflut. Hatte doch der damalige Ordnungsamtsleiter Jürgen Beck vorgeschlagen, an allen Parkplätzen neue Tafeln aufzustellen, um auf die Neuerung hinzuweisen. Preis pro Stück: 100 Euro.

Lesen Sie hier: Zuschuss vom Land für E-Tankstellen

Dass das für ein Verkehrsschild vergleichsweise günstig ist, räumten sogar die Kritiker ein. Das damalige K.o.-Kriterium war vielmehr die drohende Zunahme des Schilderwaldes, der in der Leonberger Innenstadt ohnehin beträchtlich ist.

Darüber hinaus, so merkte seinerzeit Axel Röckle, der Fraktionschef der Freien Wähler an, sei gar nicht ausgemacht, ob E-Autos wirklich die alleinige Zukunft gehört. Am Ende wurde das kostenlose Parken ohne weitere Schilder beschlossen und auf Ende 2020 begrenzt.

Gratisparken bis Jahresende 2025

Jetzt geht es also fünf Jahre weiter. Wäre es nach der Stadtverwaltung gegangen, hätte die Befreiung für Nichtbenziner sogar unbegrenzt gegolten. Doch Ottmar Pfitzenmaier warnte vor einer völligen Freigabe: „Wir wissen doch gar nicht, wie der technische Stand in ein paar Jahren ist“, meinte der SPD-Fraktionschef. „Vielleicht gibt es dann schon etwas ganz anderes.“ Ein Argument, das den anderen Fraktionen einleuchtete. Jetzt gilt das Gratisparken bis zum 31. Dezember 2025.

Die betreffenden Parkplätze befinden sich in der Altstadt, in der Steinstraße auf dem Festplatz, am Hallenbad und an der Steinturnhalle; zudem an der Stadthalle, in der Neuköllner Straße unter dem Leo-Center, in der Römerstraße auf Höhe des ehemaligen Schuhhauses Bayer und am nördlichen Ende des Eltinger Fußwegs.

E-Batterien brennen stundenlang

Das Altstadt-Parkhaus hingegen ist für Elektro- und Hybrid-Autos bis auf Weiteres tabu. Nicht etwa, weil das die Kommunalpolitik nicht will, sondern aus Sicherheitsgründen. Der Knackpunkt sind die Batterien der E-Autos. Sie lassen sich nicht löschen und brennen deshalb im Zweifel stundenlang. Die Feuerwehr muss sie kühlen. Wird es zu heiß, gibt es Probleme mit der Gebäudestatik.

In einer Tiefgarage können auch keine Löschcontainer in Lastwagengröße zum Einsatz kommen. Brennt ein E-Auto auf freier Strecke oder im Engelbergtunnel, kommt dieser zum Einsatz. Das Auto wird dort eingetaucht. Unter der Altstadt ist es dafür schlicht zu eng. Das hatte jüngst eine Sicherheitskontrolle ergeben.