In der eingleisigen Handball-Württembergliga hat der SV Leonberg/Eltingen eine starke Saison gespielt.

Nach der Saison ist vor der Saison: Am vergangenen Dienstag wurde noch einmal eine Stunde gekickt – und am Mittwoch bekamen die Spieler des SV Leonberg/Eltingen ihren Vorbereitungsplan. Am 23. Juni geht’s wieder los. Das allerdings nicht, ohne Bilanz zu ziehen. Was Chris Auer nach einer ersten kompletten Saison als Trainer zu folgenden Themen sagt:

 

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Saisonbewertung Wir haben uns das Ziel gesetzt, in der eingleisigen Württembergliga unter die Top Fünf zu kommen. Das haben wir mit dem fünften Platz voll erreicht. Am Ende waren wir nur einen Punkt vom dritten Platz entfernt und haben mit einem guten Gefühl abgeschlossen.

Verpasste Chancen Das würde ich gar nicht so sehen. Natürlich sind die Niederlagen bei den Absteigern aus Alfdorf und Laupheim ärgerlich. Auf der anderen Seite ist es auch nicht selbstverständlich, zweimal gegen Deizisau und je einmal gegen Lauterstein und Wolfschlugen zu gewinnen.

Der Hebel wird in der Abwehr angesetzt

Gegentore Ziel war es, im Durchschnitt unter 25 Gegentoren zu bleiben. Gelandet sind wir bei 28,3. Das ist ein Punkt, in den wir in der Vorbereitung am meisten investieren werden. Unsere 6:0-Deckung steht fast immer. Die 5:1-Variante haben wir kurzfristig eingebaut. Wir werden daran arbeiten, noch stabiler in der 6:0 zu stehen und mit der 5:1 variabler zu werden.

Belastung Das war schon eine besondere Saison, und wir sind froh, dass wir sie zu Ende spielen konnten. Ich war mir nicht immer sicher, ob das das richtige ist. Die englischen Wochen hinten raus haben uns alles abverlangt. Das war ein Pensum wie bei den Vollprofis. Ich bin froh, dass sich keiner von den Jungs schwer verletzt hat.

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Verletzungspech Im Trainer-Lehrgang haben wir gehört, dass sich im Profi-Handball im Durchschnitt jeder Spieler zweimal pro Saison verletzt. Wir haben versucht, in dieser Hinsicht in der Vorbereitung viel zu investieren und sind im Großen und Ganzen gut weggekommen. Die Knieverletzung von Philip Schückle ist eher dem Verschleiß zuzurechnen. Der Ausfall von Christoph Hönig ist eine einmalige Sache und nicht verletzungsbedingt. Dafür haben sich dann andere weiterentwickelt. Bernhard Kutzner hat zwar auch phasenweise gefehlt, wird aber immer stärker. Und David Zimmermann als Spielmacher hat wahrscheinlich den größten Sprung gemacht.

Torhüter Da hatten wir eine etwas ungünstige Konstellation. Max Schneider schichtet, Fabian Rigl ist berufsbedingt nach München gependelt und konnte teilweise nicht trainieren. Abwehr und Torhüter waren nicht so eingespielt, wie ich mir das wünsche. In meinen Augen haben wir jetzt mit Dennis Kellner aus Schwaikheim einen der besten Torhüter der Liga geholt. Fabian Rigl bekommt ein Doppelspielrecht und würde uns zur Verfügung stehen, wenn Not am Mann ist.

Drittbester Angriff der Liga

Bessermacher Das sagen andere und sollen andere beurteilen. Es geht hier auch nicht nur um mich. Mit Markus Gehrke habe ich einen sehr kompetenten Trainer mit B-Lizenz an meiner Seite. Das ermöglicht uns, montags ein sehr individuelles Training anbieten zu können. Ich arbeite nach dem Nagelsmann-Prinzip: möglichst viel reingeben, dann bleibt vielleicht etwas hängen. Im Angriff haben wir beispielsweise einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Wir lassen den Ball viel länger laufen und warten auf klare Chancen. Mit 29,9 Toren im Durchschnitt pro Spiel sind wir auf Platz drei der Liga.

Erwartungshaltung Die Württembergliga wird in der nächsten Saison sehr ausgeglichen und stark sein. Ich möchte mit den Jungs zusammen das Saisonziel erarbeiten, unabhängig davon, was die sportliche Leitung vorgibt oder von außen erwartet wird.

Junge Spieler werden herangeführt

Neuzugänge Es braucht ja nicht viel, weil nur Marius Hufnagel aufhört. Dennis Kellner ist der einzige gestandene Spieler, dann füllen wir mit jungen Spielern auf. Philipp Wanner hat ja schon die ersten Minuten bekommen, genauso wie Quang Tran. Lukas Heer kann noch ein Jahr in der A-Jugend spielen, stößt aber mit dazu. Es gilt das Leistungsprinzip. Die Jungen sollen den Alten Feuer machen.

Konkurrenz Von oben kommen mit Fellbach, Schmiden und Zizishausen drei starke Absteiger. Ostfildern ist bestimmt ein guter Aufsteiger aus der Verbandsliga, der sich mit dem Ex-Profi und Nationalspieler Manuel Späth verstärkt hat.