In der Fußball-Verbandsliga tankt der TSV Heimerdingen kräftig Selbstvertrauen. Die SKV Rutesheim hinkt ihrem Anspruch bislang hinterher.

Rutesheim/Ditzingen - Eigentlich läuft in der Verbandsliga alles so wie erwartet. Die eine Mannschaft aus dem Altkreis Leonberg hat sich nach drei Spieltagen auf Platz sechs positioniert, die andere hängt auf Rang 17 hinten drin. Wenn da nicht dieses eigentlich wäre. Denn eigentlich stand der TSV Heimerdingen ganz oben auf der Liste der Abstiegskandidaten. Mit dem turbulenten 4:3-Erfolg bei der SKV Rutesheim am Mittwochabend haben die Mannen von Trainer Daniel Riffert nun den Konkurrenten in Nöte gebracht.

 

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In der Vereinsgaststätte des Gegners ging es nach der Partie hoch her. „Wir haben ein bisschen gefeiert. Spät ist es geworden“, sagt der TSV-Übungsleiter, fügt aber gleich an: „Das haben wir auch letztes Mal gemacht, als wir verloren haben. Ich finde, das gehört sich so, dass man noch ein bisschen dableibt.“

Heimerdingen präsentiert sich als Einheit

Der TSV Heimerdingen zeigt sich – vor allen Dingen auf dem Platz. Und da bislang mit einem ganz anderen Gesicht als in der nach zwölf Partien abgebrochenen Vorsaison. Das heißt, die Gesichter sind die gleichen. In der Startelf in Rutesheim stand nicht ein Neuzugang. Grüppchenbildung hatte sich in der vergangenen Runde leistungsmindernd ausgewirkt. Jetzt beschreibt der Trainer das gesamte Team als „brutal verschworene Truppe“ , in der jeder für den anderen viele Wege mache.

Darüber hinaus gibt es dann auch Spieler wie Pascal Coelho im zentralen Mittelfeld, die mit ihrem Einsatz vorne weg marschieren oder wie Michele Ancona, der in Rutesheim einen Sahnetag erwischte, drei Tore selbst erzielte und das vierte vorbereitete. Jetzt hat der TSV Heimerdingen einen guten Start hingelegt, aber noch lange nichts erreicht.

Das sagt auch Daniel Riffert, der sich mit drei Gegentoren in einem Spiel natürlich nicht anfreunden kann. „Nach dem 3:3 haben wir uns teilweise zu tief hinten reinfallen lassen“, monierte er. Dass sein Team an diesem Sonntag (15 Uhr) gegen den noch punktlosen VfB Friedrichshafen als Favorit ins Spiel geht, stört ihn nicht. „Schön, dass sich das Blatt so gewendet hat. Unsere Brust muss breit sein. Nicht, weil wir gewinnen, sondern wie wir gewinnen.“

Torsicherung hat Priorität

Noch gar nicht gewonnen hat der Nachbar aus Rutesheim. In zwei Spielen kassierte die SKV acht Gegentore. Diese Bilanz veranlasst den Trainer Marcel Pfeffer zum Umdenken. Das Credo „mutig nach vorne“ wird vor der Begegnung beim TSV Crailsheim (Samstag, 15.30 Uhr) modifiziert. „Ich denke, wir müssen von unserer offensiven Spielweise weggehen, zunächst einmal unser Tor sichern und dann mit Geschwindigkeit kommen“, sagt Pfeffer.

Was allerdings auch nicht viel helfen wird, wenn seine Spieler die individuellen Fehler nicht abstellen können. So stand Joshua Schneider beim Heimerdinger 1:1 neben sich, Konstantin Kogel schlug vor dem 2:3 über den Ball. Und auch das Mittelfeldduo mit Christopher Baake und Tobias Gebbert ist von dem Niveau, das es zu spielen imstande ist, noch ein gutes Stück entfernt.

Rutesheim will gelassen bleiben

In Crailsheim wird es in der Anfangsformation auf jeden Fall personelle Änderungen geben. Zum einen eben, weil die Rutesheimer mit einer etwas defensiveren Ausrichtung an den Start gehen, zum anderen, weil mit Christopher Baake (privat) und Konstantin Kogel (studienbedingt) zwei Stammspieler nicht zur Verfügung stehen. Der neue Trainer Marcel Pfeffer ist in Habacht-Stellung, bleibt dabei aber ruhig und besonnen: „Wir haben erst den dritten Spieltag gehabt. Da brauchen wir noch nicht alles in Schutt und Asche reden.“