Keine Elternbriefe mehr, weniger Reinigungen
Sparen könnte man aber etwa mit einer Reduzierung der Krämermärkte auf zweimal jährlich (2500 Euro), dem Streichen der Elternbriefe (1000 Euro), der Reduzierung der Reinigung von Verwaltungsgebäuden (22 000 Euro) oder einer Einführung von pflegeleichterer Begrünung von Pflanzbeeten (75 000 Euro). Ab dem Haushaltsjahr 2022 kassenwirksam könnten damit Einsparungen in einer Gesamthöhe von rund 212 000 Euro erzielt werden – mit Blick auf die Verschuldung in Millionenhöhe und die nötigen Investitionen ein ernüchternd niedriger Betrag.
Das Konsolidierungskonzept sei zwar ein guter Anfang. Dass sie sich mehr vorgestellt haben, das tun einige Stadträte in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Weil der Stadt aber trotzdem kund. „Wir müssen größer denken“, sagt etwa Armin Bär von den Freien Wählern. „200 000 Euro sind nicht mal die Elektroarbeiten am Schulzentrum.“
Ansetzen, wo es wehtut
Ansetzen, wo es wehtut – das wäre eine Lösung, um aus den Sparmaßnahmen mehr herauszuschlagen. „Wir müssen radikaler vorgehen“, sagt SPD-Rat Felix Mayer. „Und aufhören, jeden glücklich zu machen.“ Eine Frage, die sich der Gemeinderat nun etwa zu stellen habe: „Brauchen wir ein Hallenbad, oder machen wir es morgen zu?“ Eine Schließung des Hallenbads, das in den vergangenen Jahren für bis zu 400 000 Euro Verlust sorgte, wurde im Konsolidierungsplan ebenfalls in Erwägung gezogen. Unter anderem, weil Schwimmvereine dann ihre Aktivitäten einstellen und Schüler für den lehrplanmäßigen Schwimmunterricht auf Bäder auswärts ausweichen müssten, nahm man von diesem Vorschlag aber wieder Abstand.
Worauf können die Bürger verzichten?
Und nun? Der Konsolidierungsplan ist gekommen, um zu bleiben: Der Gemeinderat stimmt zu, künftig soll das Konzept jährlich fortgeschrieben werden. Immerhin, so betont Michael Hofbauer (CDU), könnten Bürger nun sehen, wie wenig Spielraum man habe, wenn man die bestehenden Standards weiterführe. Die zentrale Frage sei nun: „Worauf sind sie bereit, zu verzichten?“