Nastassia Di Mauro möchte Bürgermeisterin von Heimsheim werden und ein gutes Klima zwischen Rathaus und Bürgern schaffen.

Heimsheim - Gestalten, bewegen – und ein gutes Klima schaffen: Das ist es, was Nastassia Di Mauro, Fachbereichsleiterin für Bürgerservice und Zentrale Dienste (vormaliger Titel: Hauptamtsleiterin) der Gemeinde Marxzell, erreichen möchte – als Bürgermeisterin der Stadt Heimsheim. Ende März gab die 32-Jährige ihre Kandidatur bekannt, am 25. April steht sie neben dem amtierenden Bürgermeister Jürgen Troll und dem Dauerkandidaten Samuel Speitelsbach zur Wahl.

 

Eins wird im Gespräch mit ihr schnell klar: Alles bisher Dagewesene auf den Kopf zu stellen und völlig zu verändern, ist nicht ihr Ziel. „Heimsheim hat schon großartige Dinge erreicht und hat weiter großes Potenzial“, ist Nastassia Di Mauro überzeugt. „Aber am Anfang jeder Entwicklung steht das Vertrauen, dass man zusammen den Weg geht, und das Wissen, offen und ehrlich miteinander umgehen zu können.“ Dieses Vertrauen, diesen Eindruck hat sie bei ihrer Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Stadt und im Gespräch mit den Menschen gewonnen, ist verloren gegangen. „Und das brauchen wir wieder.“

Verwaltung soll auf Augenhöhe agieren

Im Vorfeld zu ihrer Kandidatur hatte Nastassia Di Mauro erfahren, dass Bürger und Politiker der Stadt sich darum bemühen, einen zweiten Kandidaten neben dem amtierenden Bürgermeister zu finden. Daraufhin nahm sie Kontakt auf und setzte sich intensiv mit der Stadt auseinander – und kam zu dem Schluss, dass in einem Punkt gehörig der Wurm drin ist: Die Kommunikation und Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem Gemeinderat, vor allem aber mit den Bürgern sowie das Verhältnis der Gremiumsmitglieder untereinander könnte in ihren Augen deutlich besser sein. Genau hier möchte sie als Bürgermeisterin ansetzen – und wurde in dem Ansinnen von ihren Unterstützern bestätigt. „Ich glaube, dass wir das schaffen können, wenn wir als Verwaltung auf Augenhöhe vermitteln, was wir tun. Man kann sich mit Entscheidungen dann viel besser identifizieren und sie zugleich besser akzeptieren, selbst wenn man damit mal nicht zufrieden ist.“

Nun ist der Wahlkampf in Coronazeiten keine leichte Sache. Große Veranstaltungen und Feste, bei denen viele Menschen zusammenkommen, um sich einer breiten Masse bekanntzumachen, und bei denen man ungezwungen ins Gespräch kommen kann, gibt es nicht. Stattdessen setzt die Kandidatin auf klassische Haustür-Besuche, „ich bin persönlich auf Vereine und Unternehmen zugegangen und gehe ,Klinken putzen‘“. Außerdem war und ist sie mit Ständen auf dem Marktplatz oder bei Geschäften und Lebensmittelmärkten vertreten und ist regelmäßig in der Stadt unterwegs, um Passanten anzusprechen. Dafür hat sie bereits ein breites positives Echo erhalten, erzählt sie erfreut. „Ich bin sogar umgekehrt schon von Menschen angesprochen worden, die mir gesagt haben: Gerade habe ich Sie gesehen, haben Sie eine Minute?“

„Das größte Problem der Anwohner war die Kommunikation“

In diesen Gesprächen wurde sie in ihrem Eindruck, dass sich einige Bürger von der Verwaltung mit ihren Problemen nicht immer ernst genommen fühlen, bestärkt, erzählt sie. Zum Beispiel unter dem Stichwort Gewässerrandstreifen, bei dem es um den Kauf von Grundstücken durch die Stadt geht, sei sie auf viel Unzufriedenheit gestoßen. „Das größte Problem der Anwohner war die Kommunikation, dass alles viel zu intransparent verlaufen ist.“ Natürlich gebe es nicht für alles eine einfache Lösung, „aber man sollte die Themen immer gemeinsam angehen“.

Im Gespräch mit jungen Familien stieß sie auf ähnliche Äußerungen. Diese beklagten insbesondere das Fehlen von Betreuungsplätzen, wofür sie auf wenig Verständnis im Rathaus gestoßen seien. Neben dem Schaffen von gemeinsamem Vertrauen ist Nastassia Di Mauros zweites großes Ziel daher, Heimsheim noch familienfreundlicher zu machen. „Das ist ein ganz wichtiger Standortfaktor.“ Das beginne bei der Stärkung von Ganztagsangeboten und überhaupt bei der Schaffung von ausreichend Betreuungsplätzen, „die Familien brauchen das“.

„Manfred Pfisterer war damals auch erst 28“

Auf ihr Alter und ihre fehlende Erfahrung am Standort Heimsheim ist sie durchaus schon angesprochen worden, sagt sie. In einer Kommune in der Größe von Heimsheim sei das aber überhaupt nichts Außergewöhnliches, wenn ein Bürgermeister erst Anfang 30 ist. „Zudem arbeite ich seit mehr als fünf Jahren als Hauptamtsleiterin und habe als solche immer sehr nah an meinen Bürgermeistern gearbeitet und dabei viel gelernt. Wichtiger als das Alter ist doch viel mehr: Wie gehe ich mit Themen um, wie kritikfähig bin ich, und bin ich in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu reflektieren?“ Eben das könne sie. „Manfred Pfisterer war damals übrigens auch erst 28“, ergänzt sie schmunzelnd.

Jürgen Troll habe natürlich die größere Erfahrung, was die Stadt Heimsheim angeht. „Aber man kann sich in alles einarbeiten.“ Mit dem Heimsheimer Haushalt habe sie sich bereits auseinandergesetzt, an einigen Stellen hätten bei ihr auch gleich die „Alarmglocken geläutet“. Sie weiß auch, dass trotz unsicherer finanzieller Situation einige wichtige Investitionen bevorstehen. Nicht alle werden zur selben Zeit umsetzbar sein, hier möchte Nastassia Di Mauro keine falschen Versprechungen machen. „Aber wir sollten die Bürger bei der Entscheidungsfindung in jedem Fall einbeziehen.“ Für diese möchte sie als Bürgermeisterin immer ein offenes Ohr haben, nicht nur, wenn sie am Schreibtisch sitzt. „Ich möchte nach Heimsheim ziehen, wenn ich hier gewählt werde, um nah bei den Menschen zu sein.“

Am Freitag, 16. April, gibt es eine Vorstellung aller Bürgermeisterkandidaten. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr, wird aber nur online übertragen. Mehr dazu unter www.heimsheim.de unter dem Reiter „Bürgermeisterwahl 2021“.

Kontakt: E-Mail: ihreperspektivefuerheimsheim@outlook.de, Telefon 01 76 / 73 05 37 33. Homepage: www.ihreperspektivefuerheimsheim.de