Das neue Baugebiet Schnallenäcker III in Renningen steht in den Startlöchern. Die Erschließung soll Mitte Juni beginnen.

Renningen - Mit großen Schritten geht es auf den Baustart in Schnallenäcker III in Renningen zu. Der Umlegungsplan, also die neue Grundstücksaufteilung, ist Ende April unanfechtbar geworden. Die Vergabe der Tiefbauarbeiten ist vor wenigen Tagen erfolgt. Der konkrete Baubeginn ist nun für Mitte Juni vorgesehen.

 

Wie das Baugebiet später in etwa aussehen wird, ist schon länger bekannt – wie die Straßen verlaufen werden, welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten, wie hoch die Häuser sein dürfen. Ein neues Projekt hat die Stadt nun im Gemeinderat vorgestellt. Entlang des geplanten Lärmschutzwalls an der Nord-Süd-Straße plant die Stadt eine Reihe von Garagen, die direkt in den Wall integriert werden.

Nun ist es durchaus ungewöhnlich, dass zuerst Garagen entstehen, bevor die zugehörigen Häuser überhaupt geplant sind – zumal die Stadt die Häuser auch gar nicht selbst bauen wird. Da die Garagen aber in den Lärmschutzwall eingebaut werden, müssen die Arbeiten parallel erfolgen. Und der Lärmschutzwall muss fertig sein, bevor die ersten Eigentümer mit dem Bau ihrer Häuser anfangen.

Die Garagen werden nachträglich verkauft

Der Bereich im Osten von Schnallenäcker III wurde bei der Umlegung der Grundstücke der Stadt zugeschlagen. „Aus Lärmschutzgründen müssen wir mit der Wohnbebauung von der Straße abrücken“, erklärte der Stadtbaumeister Hartmut Marx. Um die Fläche nicht komplett ungenutzt zu lassen, kam die Idee zu den Garagen als Bestandteil des Lärmschutzwalls. „So können wir die Fläche trotzdem hochwertig nutzen“, so Marx. Da die Stadt mit dem Bau nicht mehr warten kann, muss sie diesen eigenständig veranlassen. Die Abstellplätze müssen dann nachträglich an die künftigen Eigentümer der gegenüberliegenden Bauplätze verkauft werden.

Etwas kompliziert wird es beim Thema Kosten. Denn der Lärmschutzwall ist Teil der Erschließungsarbeiten für Schnallenäcker III. Dazu gehört unter anderem auch die Anbindung ans Straßennetz, an Strom- und Wasserversorgung. Zuständig dafür ist nicht die Stadt allein, sondern die Gemeinschaft aller Eigentümer, die sich die Kosten am Ende teilen. Nur die Kosten für den Bau der Garagen muss die Stadt selbst tragen. Diese liegen bei rund 660 000 Euro.

Die Garagen enthalten außerdem Räume für Fahrräder und Mülltonnen. Insgesamt sind 29 Elemente vorgesehen, alle nebeneinander und senkrecht zur Nord-Süd-Straße. Positiv konnte der Stadtbaumeister außerdem eine Rückfrage aus dem Gemeinderat beantworten, was die E-Mobilität angeht: In jeder Garage ist ein Zählerplatz vorgesehen, falls jemand ein Elektroauto hat.

Ab 2023 können die ersten Häuser entstehen

2017 fiel die Entscheidung, direkt neben dem gerade erst voll bebauten Wohngebiet Schnallenäcker II ein weiteres Baugebiet zu erschließen: Auf einer Baufläche von rund 8,3 Hektar (bei Schnallenäcker II waren es 14,4) soll Wohnraum für etwa 1000 Menschen entstehen. Die Fläche liegt nördlich der Nelkenstraße und erstreckt sich von der Nord-Süd-Straße bis zur Lilienstraße. Außer Wohnhäusern wird dort außerdem ein großer Kindergarten entstehen, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zukünftig auch decken zu können.

Das Baugebiet stand und steht auch in der Kritik. Die Grünen zum Beispiel bemängeln, dass bei den Planungen zu wenig auf den Klimaschutz geachtet wurde. Auch die Kritik, dass es zu wenige Anstrengungen gab, mehr bezahlbaren und sozialen Wohnraum zu schaffen, war immer wieder zu hören. Die Stadt hat vor, mit der Stadtbau Renningen selbstständig bezahlbare Wohnungen zu schaffen, ähnlich wie bereits in der Magstadter Straße. Bis die ersten Häuser in Schnallenäcker III entstehen können, wird es aber noch ein bisschen dauern. Etwa anderthalb Jahre dauert die Erschließung, sodass es ab 2023 losgehen könnte.