Ganz schön viel Arbeit: Der Kinderschutzbund erfüllt im Leo-Center Weihnachtswünsche.

Leonberg - Der rotbraune Geldschein will nicht so richtig hineinpassen in das hölzerne Spendenhäuschen auf der Theke. Die junge Frau muss ein paar mal schieben, dann sind die zehn Euro drin. „Wir können uns nicht beklagen“, freut sich Angelika Kölle auf der anderen Seite des Tisches. „Die Spendenbereitschaft ist groß.“

 

Gemeinsam mit Helga Sauer steht sie am Donnerstagnachmittag am Stand des Deutschen Kinderschutzbundes im Leo-Center. Im Obergeschoss, neben dem Karstadt-Eingang, nehmen die beiden ehrenamtlichen Helferinnen Spenden und Wünsche entgegen. Wünsche von bedürftigen Kindern zu Weihnachten.

Die Aktion gibt es seit zehn Jahren

Schon seit zehn Jahren ist der Leonberger Ortsverband des Kinderschutzbundes mit seinem Weihnachtswunschbaum im Leo-Center. Anfangs im Erdgeschoss, jetzt eine Etage höher. Dort kommen zwar nicht ganz so viele Menschen vorbei wie in der großen Shoppingmall, sagen die beiden. Aber allemal genug, um genügend Geld für Spielsachen und Kleidung einzusammeln. Denn das ist es, was die meisten Kinder auf ihren Wunschzettel schreiben.

Wobei die Leonberger Kinderschutzbund-Vorsitzende Petra Haug und die anderen Aktiven genau darauf achten, dass die Überraschungen an die Richtigen gehen. „Es sind oft Kinder, die von uns jahrelang begleitet werden“, berichtet Helga Sauer. Nicht nur zu Weihnachten kümmert sich der Verein um Familien, denen es nicht gut geht. Ein Ausflug in den Tierpark ist da schon eine schöne Abwechslung.

Oder eben ein Geschenk, das sonst nicht drin wäre. Die Sozialpädagogin Melanie Kürschner prüft in der Geschäftsstelle in der Distelfeldstraße 20 die Wünsche. Ballerspiele und ähnliches sind tabu. Auch schaut die Mitarbeiterin nach, ob die betreffenden Familien wirklich bedürftig sind. Die meisten von ihnen kennt sie aus ihrer täglichen Betreuungspraxis. Schließlich gibt es ein finanzielles Limit. Mehr als 30 Euro sollte ein Geschenk nicht kosten.

Auf den Wunschzetteln ist alles zu finden

Zumeist halten sich die Kinder auch daran. „Oft schreiben sie sogar den Preis und das Geschäft dazu“, weiß Angelika Kölle, die sich seit vier Jahren für die Weihnachtsaktion im Leo-Center engagiert. Denn die Einkäufe übernehmen die Helferinnen. Ein entsprechender Bargeldbetrag wird nicht ausgezahlt.

Auf den Wunschzetteln stehen Jacken, Kapuzenpullis, Schuhe, Socken und Spielzeug. Selbst die gute alte Holzeisenbahn ist gefragt. Das Spendenbaumteam vom Kinderschutzbund, zehn Frauen und ein Mann, führen genau Buch über die Wunscheingänge und die gekauften Geschenke. Schön verpackt liegen sie neben dem kleinen Stand im Leo-Center. Doch längst nicht alle sind schon besorgt. Die nächsten zwei Tage haben die Helferinnen noch viel zu tun. Dann wird der Baum für dieses Jahr abgebaut.

Geschenke gibt es am 18. Dezember

Die große Bescherung ist am 18. Dezember im Café Siesta. Für das Helferteam ist das ein genauso aufregender Moment wie für die Kinder selbst. „All das zu organisieren, ist schon ein großer Aufwand“, sagt Angelika Kölle. „Doch wenn man in die leuchtenden Augen der Kinder schaut, ist es ein tolles Gefühl.“

Deshalb wollen die Leonberger Kinderschützer im kommenden Jahr ihre bisher einwöchige Wunschbaum-Aktion verlängern. Zwar haben sie mit dem Centermanager Klaus-Peter Regler noch nicht darüber gesprochen. „Aber die Zusammenarbeit mit dem Leo-Center ist seit Jahren so gut, dass es bestimmt klappen wird“, sind sich Angelika Kölle und Helga Sauer sicher.