Das Vorhaben der Firma Altatec stößt auf geteiltes Echo. Kritisiert wird die künftige Gebäudehöhe.

Wimsheim - Bereits zum fünften Mal soll der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Breitloh-West geändert werden. Über das Ob und Wie entscheidet der Gemeinderat.

 

Worum geht es? Der mit derzeit 350 Beschäftigten größte Arbeitgeber in der 2800 Einwohner zählenden Heckengäu-Gemeinde möchte erneut expandieren. Die Altatec GmbH, die Zahnimplantate herstellt, braucht mehr Platz für Produktion, Labor und Lager. Schon heute prägt die Niederlassung der Camlog-Tochter den Ortseingang, wenn man von Friolzheim nach Wimsheim hineinfährt. Unmittelbar vor dem Kreisverkehr liegt linker Hand die Firmenzentrale.

Nun soll in Richtung Kreisverkehr und Tiefenbronner Straße weitergebaut werden. Zum einen müsste dazu das Baufenster in Richtung Tiefenbronner Straße verschoben werden. Zum anderen soll das neue Produktionsgebäude an der Ecke zum Kreisverkehr nach den vorgelegten Plänen mit drei Stockwerken knapp 16 Meter in die Höhe ragen. Auch dies entspricht nicht dem derzeitigen Bebauungsplan.

Breitloh-West als Industriegebiet?

Weiter müsse geprüft werden, ob Breitloh-West eventuell künftig den Status eines eingeschränkten Industriegebietes bekommen muss, erläuterte der Bürgermeister Mario Weisbrich am Dienstag im Gemeinderat. Der Grund: Altatec möchte sein Speziallabor von Tübingen nach Wimsheim verlegen. Dort werden zur Oberflächenbehandlung der Implantate verschiedene Chemikalien eingesetzt. Während sich an der Frage einer möglichen Umwandlung zum Industriegebiet keiner der Gemeinderäte zu stören schien, wurde heftig über die Höhe des künftigen Produktionsgebäudes diskutiert.

Diese war bereits im Mai 2014 im Gremium umstritten. Schon damals hatte Altatec eine entsprechende Bauvoranfrage eingereicht, dann aber wieder zurückgezogen. 2014 hatte das Gremium nur mit knapper Mehrheit zugestimmt und mit der Maßgabe, dass man zusammen mit der Firma prüfen solle, ob der geplante Neubau nicht zumindest im Eckbereich, also dort, wo er sich in Richtung innerörtliche Bebauung öffnet, etwas niedriger sein kann.

Liste Bürgerinitiative verteidigt die Pläne

Diesem Wunsch ist Altatec jetzt nachgekommen, indem es gerade an dieser Ecke einen Teil des geplanten Gebäudes mit einem Rücksprung versehen hat. Dies erschien aber manchen Gemeinderatsmitgliedern offensichtlich noch nicht ausreichend. Vor allem Klaus Bohnenberger (FWV) kritisierte jetzt die Höhe des „massiven Gebäudes“ und fragte, warum für die Produktion nicht auf der anderen, zum Berg gewandten Seite des Geländes gebaut werden könne.

Vertreter der Liste Bürgerinitiative (BI) hingegen verteidigten die Pläne. Die jetzige Lage der Gebäude sei für den Produktionsablauf nötig, so Sandra Beck-Lankocz. Das Gemeinderatsgremium wurde vor Kurzem direkt in der Firma über das Bauvorhaben informiert.

Schließlich einigte sich der Gemeinderat einstimmig darauf, dass die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung am 20. Dezember mit der Firma Altatec klären soll, ob es auch eine andere Möglichkeit der Bebauung gibt. Parallel dazu wurde bereits das Stuttgarter Architekturbüro Gerd Baldauf mit den Vorarbeiten zur Änderung des Bebauungsplans beauftragt.