Die Stimmung in der kleinen Enzkreisgemeinde ist nach wie vor angespannt. Jetzt hat sich auf ein Mitglied des Gemeinderats zu Wort gemeldet und der Bürgerinitiative mit rechtlichen Schritten gedroht. Der Bürgermeister hält sich weiterhin bedeckt.

Wimsheim - Der Konflikt um eine mögliche Hafner-Ansiedelung im Ort hält seit Monaten an. Das Bekenntnis der Goldscheideanstalt zu Wimsheim stärkt dem Bürgermeister Mario Weisbrich den Rücken, die Befürworter geben ihre Zurückhaltung auf. Aber auch die Bürgerinitiative (BI) Wimsheim geht weiterhin in die Offensive. Vor der Gemeinderatssitzung am Dienstag haben wieder 80 Menschen gegen das Industriegebiet und das Pforzheimer Unternehmen demonstriert.

 

Tapfer halten sie ihre Plakate hoch, tauschen sich aus, reden einander gut zu. „Der Bürgerentscheid wird kommen“, sagt eine Frau optimistisch. Schließlich habe man so lange dafür gekämpft. Der Kampf um ein Industriegebiet in Wimsheim – man kann ihn in den Gesichtern der Menschen erkennen. „Die Nervosität ist überall sichtbar“, sagt Holger Lehmann, der Vorsitzende der BI.

Persönliche Gespräche zwischen den Hafner-Befürwortern und den Gegnern gibt es kaum noch, sie kommunizieren hauptsächlich per E-Mail, und das in immer schärferem Tonfall. Holger Lehmann bedauert das. „Wir wollen auch weiterhin sachlich diskutieren“, erklärt er. „Aber gegen unsachliche Darstellungen und Behauptungen müssen wir uns wehren.“ Lehmann bezieht sich auf einen Leserbrief des Wimsheimer Gemeinderats Peter Boßert, der vor zwei Tagen in dieser Zeitung veröffentlicht wurde. Darin schreibt der Freie Wähler unter anderem von „Lügengebäuden“ der BI und davon, dass andere Meinungen von den Hafner-Gegnern „gnadenlos niedergebügelt“ würden.

Ein Gemeinderat geht in die Offensive

Mit Peter Boßert hat nun ein Befürworter von Hafner das Schweigen gebrochen, die bislang eher geschwiegen haben. „Alles hat seine Grenzen“, schimpft der Jurist. Er bezieht sich auf einen Online-Appell auf der Internetseite der BI. Dort konnten die Menschen einen Aufruf gegen ein Industriegebiet unterzeichnen. Mit einem Klick wurde dieser an den Gemeinderat und den Bürgermeister verschickt. „Da hat es mir dann gereicht“, sagt Peter Boßert. Er drohte dem BI-Vorstand kurzerhand mit einer Unterlassungsklage.

So geht es hin und her. Das zeigt Begebenheit am Rande. Ein Friolzheimer hat sich an der Online-Aktion auch beteiligt. „Ich habe die E-Mail von meiner Firmenadresse abgeschickt“, erzählt der Mann. Das könnte ihn möglicherweise in Schwierigkeiten bringen. Denn besagte E-Mail landete auch im Postfach von Peter Boßert.

Und der leitete sie wiederum an die Chefin des Friolzheimers weiter. „Ich habe mir die Frage erlaubt, ob es im Interesse der Firma sei, dass ein Mitarbeiter einen Appell von der Firmenadresse verschickt“, erklärt der Wimsheimer Gemeinderat. Eine Antwort stehe allerdings noch aus. Der Vorfall zeigt, wie angespannt die Stimmung im Ort ist. Der Brief, den Hafner vergangene Woche an die Bürger verteilt hatte (wir berichteten), habe ziemlich Staub aufgewirbelt, sagt die BI-Pressesprecherin Sandra Beck-Lankocz. „Die Leute sind schockiert über die Vorwürfe.“

Ob der Bürgerentscheid kommt, wird noch geprüft

Die BI hofft nun, dass sich die Menschen bei einem Bürgerentscheid gegen ein Industriegebiet entscheiden. „Wir wollen es endlich hinter uns haben“, sagt Beck-Lankocz. Denn das Ganze gehe einem an die Substanz. „Wir gehen mit Hafner ins Bett und stehen damit wieder auf“, erzählt die Aktivistin. Auch dem Wimsheimer Bürgermeister Mario Weisbrich ist der Stress der vergangenen Monate anzusehen. Er hat abgenommen, unter seinen Augen sind dunkle Ringe. Auf den Bürgerentscheid angesprochen, hält sich der Rathauschef bedeckt: „Solange dessen Zulässigkeit noch nicht abschließend geprüft ist, werde ich nichts sagen.“ Dies soll am 16. Juli im Gemeinderat verkündet werden. Dass Hafner weiter zu Wimsheim stehe, sei ein „positives Zeichen für die Gemeinde“.

Ob sich nach der Entscheidung die Wogen im Ort wieder glätten, dazu will Weisbrich keine Prognose abgeben. Nur so viel: „Ich finde es schade, dass die Diskussionen zum Teil auf eine emotionale Basis abgerutscht sind“, sagt er. „Das zu kitten, könnte schwierig werden.“

Wimsheim - Der Konflikt um eine mögliche Hafner-Ansiedelung im Ort hält seit Monaten an. Das Bekenntnis der Goldscheideanstalt zu Wimsheim stärkt dem Bürgermeister Mario Weisbrich den Rücken, die Befürworter geben ihre Zurückhaltung auf. Aber auch die Bürgerinitiative (BI) Wimsheim geht weiterhin in die Offensive. Vor der Gemeinderatssitzung am Dienstag haben wieder 80 Menschen gegen das Industriegebiet und das Pforzheimer Unternehmen demonstriert.

Tapfer halten sie ihre Plakate hoch, tauschen sich aus, reden einander gut zu. „Der Bürgerentscheid wird kommen“, sagt eine Frau optimistisch. Schließlich habe man so lange dafür gekämpft. Der Kampf um ein Industriegebiet in Wimsheim – man kann ihn in den Gesichtern der Menschen erkennen. „Die Nervosität ist überall sichtbar“, sagt Holger Lehmann, der Vorsitzende der BI.

Persönliche Gespräche zwischen den Hafner-Befürwortern und den Gegnern gibt es kaum noch, sie kommunizieren hauptsächlich per E-Mail, und das in immer schärferem Tonfall. Holger Lehmann bedauert das. „Wir wollen auch weiterhin sachlich diskutieren“, erklärt er. „Aber gegen unsachliche Darstellungen und Behauptungen müssen wir uns wehren.“ Lehmann bezieht sich auf einen Leserbrief des Wimsheimer Gemeinderats Peter Boßert, der vor zwei Tagen in dieser Zeitung veröffentlicht wurde. Darin schreibt der Freie Wähler unter anderem von „Lügengebäuden“ der BI und davon, dass andere Meinungen von den Hafner-Gegnern „gnadenlos niedergebügelt“ würden.

Ein Gemeinderat geht in die Offensive

Mit Peter Boßert hat nun ein Befürworter von Hafner das Schweigen gebrochen, die bislang eher geschwiegen haben. „Alles hat seine Grenzen“, schimpft der Jurist. Er bezieht sich auf einen Online-Appell auf der Internetseite der BI. Dort konnten die Menschen einen Aufruf gegen ein Industriegebiet unterzeichnen. Mit einem Klick wurde dieser an den Gemeinderat und den Bürgermeister verschickt. „Da hat es mir dann gereicht“, sagt Peter Boßert. Er drohte dem BI-Vorstand kurzerhand mit einer Unterlassungsklage.

So geht es hin und her. Das zeigt Begebenheit am Rande. Ein Friolzheimer hat sich an der Online-Aktion auch beteiligt. „Ich habe die E-Mail von meiner Firmenadresse abgeschickt“, erzählt der Mann. Das könnte ihn möglicherweise in Schwierigkeiten bringen. Denn besagte E-Mail landete auch im Postfach von Peter Boßert.

Und der leitete sie wiederum an die Chefin des Friolzheimers weiter. „Ich habe mir die Frage erlaubt, ob es im Interesse der Firma sei, dass ein Mitarbeiter einen Appell von der Firmenadresse verschickt“, erklärt der Wimsheimer Gemeinderat. Eine Antwort stehe allerdings noch aus. Der Vorfall zeigt, wie angespannt die Stimmung im Ort ist. Der Brief, den Hafner vergangene Woche an die Bürger verteilt hatte (wir berichteten), habe ziemlich Staub aufgewirbelt, sagt die BI-Pressesprecherin Sandra Beck-Lankocz. „Die Leute sind schockiert über die Vorwürfe.“

Ob der Bürgerentscheid kommt, wird noch geprüft

Die BI hofft nun, dass sich die Menschen bei einem Bürgerentscheid gegen ein Industriegebiet entscheiden. „Wir wollen es endlich hinter uns haben“, sagt Beck-Lankocz. Denn das Ganze gehe einem an die Substanz. „Wir gehen mit Hafner ins Bett und stehen damit wieder auf“, erzählt die Aktivistin. Auch dem Wimsheimer Bürgermeister Mario Weisbrich ist der Stress der vergangenen Monate anzusehen. Er hat abgenommen, unter seinen Augen sind dunkle Ringe. Auf den Bürgerentscheid angesprochen, hält sich der Rathauschef bedeckt: „Solange dessen Zulässigkeit noch nicht abschließend geprüft ist, werde ich nichts sagen.“ Dies soll am 16. Juli im Gemeinderat verkündet werden. Dass Hafner weiter zu Wimsheim stehe, sei ein „positives Zeichen für die Gemeinde“.

Ob sich nach der Entscheidung die Wogen im Ort wieder glätten, dazu will Weisbrich keine Prognose abgeben. Nur so viel: „Ich finde es schade, dass die Diskussionen zum Teil auf eine emotionale Basis abgerutscht sind“, sagt er. „Das zu kitten, könnte schwierig werden.“