Die Bürgergarde hat das Gemäuer saniert, die Künstlerin Ursula Huber passende Bilder gemalt.

Weil der Stadt - Im historischen Storchenturm in der Stadtmauer ist die Kunst eingezogen: Sechs, von der Künstlerin Ursula Huber eigens für die Wände des Turms angefertigte Gemälde, wurden am Wochenende bei einem Festakt übergeben.

 

„Der Storchenturm wurde als Teil der Stadtmauer mit ihren über 30 Toren und Türmen im 13. Jahrhundert erbaut“, berichtet der einstige Beigeordnete Manfred Bürklen, der ein großes Herz für die Kunst hat. In den 1980er Jahren ist die Bürgergarde im Turm eingezogen und hat die Räume in mühevoller Arbeit saniert und renoviert.

Dass ihnen dies gelungen ist, bezweifelt niemand. „Den besten Ausblick aus dem Turm hat man von der Toilette. Da kann man durch eine Schießscharte direkt auf die Würm blicken“, verrät Hartmut Sigel. Der Kommandant der Bürgergarde kann sich dabei ein Lächeln nicht verkneifen.

„Relativ schnell haben wir uns überlegt, dass es schön wäre, die Wände des Treppenaufgangs mit Kunst zu versehen, die Bezug auf die Stadt nimmt.“ Lange hätten sie nach dem perfekten Künstler gesucht, bis durch Zufall auf einem Geburtstag Vertreter der Bürgergarde Ursula Huber kennen lernten. Im Gespräch stellte sich heraus, dass ihre Eltern Jo Karl Huber und Hildegard Huber-Sasse bereits Kunstwerke für die St. Peter und Paul Kirche gefertigt hatten. „Das hat natürlich gut gepasst“, findet der Bürgergarden-Chef Sigel.

Bürgergarde schenkt der Stadt den Bilderzyklus

Sechs Kunstwerke, die alle Bezug auf Weil der Stadt nehmen, zieren nun die Wände des altehrwürdigen Gemäuers. Ganz zu Beginn begrüßt der Gardist den Besucher. Huber findet: „Der durfte natürlich auf keinen Fall fehlen.“ Wer sich weiter die knarzenden Holzstufen nach oben wagt, kommt vorbei an einem Stadtporträt mit einer Darstellung der Schlacht von Döffingen und einem weiteren Kunstwerk, in dessen Mittelpunkt ein Weinstock zu sehen ist. Ganz oben, wie passend, gibt es „eine Darstellung des Kosmos, wie ihn Kepler gesehen hat“, berichtet die Künstlerin. Elliptische Planetenbahnen zeigen die unendlichen Weiten des Weltalls.

Die Beschäftigung mit dem heliozentrischen Weltbild Keplers habe für alle Bilder eine große Rolle gespielt, erklärt Ursula Huber. Der bekannteste Bürger der Stadt dürfe schließlich in keiner Beschäftigung mit eben dieser fehlen.

Besonders Bürgermeister Thilo Schreiber konnte sich freuen: Die Bürgergarde vermacht den Bilderzyklus in einer Schenkung offiziell der Stadt. „Es ist ganz selten, dass ich auf dieser Seite stehe“, meinte der Rathaus-Chef. „Normalerweise wollen die Vereine immer etwas von mir. Umso mehr freuen wir als Stadt uns über diese Schenkung.“ Das war dann noch einen feierlichen Ehrensalut vor dem Rössle wert.