Beim traditionellen Leonberger Turnier um den Ilse- und Paul-Lorenz-Gedächtnispokal punktet der Gastgeber bei der Sichtung zur deutschen Jugendmeisterschaft. Auch die Trophäe bleibt im Verein.

Leonberg - Voltigieren gehört beim Reit-und Fahrverein Leonberg seit Jahren zu den erfolgreichsten Sparten aller Pferdesportdisziplinen. Nach dem Weggang des langjährigen Trainers Wolfgang Renz herrschte allerdings Umbruchstimmung bei den Akrobaten zu Pferd des ortsansässigen Vereins. Mit Sabrina Piechullik, Turnierleiterin und Trainerin mehrerer Leonberger Gruppen, sowie Vorstandsmitglied Michaela Leitenberger, hat die Voltigierabteilung eine neue „Doppel-Spitze“ erhalten. Durch eine deutliche Verjüngung des ehemaligen S-Teams mit Voltigierern, die allesamt unter 18 Jahren sind, wechselte die erste Mannschaft der Leonberger in die Wettkampfklasse der Junioren – die als Talentschmiede des Landes gilt.

 

Jetzt stand so die Feuertaufe der Leonberger Nachwuchshoffnungen vor heimischer Kulisse auf dem Programm. Die Wettbewerbe um den Ilse- und Paul-Lorenz-Gedächtnispokal im Voltigieren zählen durch die gleichzeitige Sichtung zur deutschen Meisterschaft und deutschen Jugendmeisterschaft zu den wichtigsten im ganzen Bundesland. Mit dem schicken Wallach Donato, der sich mit 1.78 Meter Stockmaß bestens zum Voltigieren eignet, bereiteten sich die Hausherrinnen akribisch auf diesen wichtigen Moment vor.

Und die Lorbeeren wurden geerntet. „Unsere Mädels haben uns im Trainingslager schon große Hoffnungen gemacht. Dass wir aber am Ende wirklich ganz vorne standen, ist der Wahnsinn“, freute sich Jessica Lange, die Trainerin des Juniorteams mit Longenführerin Katharina Kotte über den prompten Sieg in Leonberg. Nach einer gelungenen Pflicht und Kür verwiesen die Leonberger unter dem Jubel der heimischen Zuschauer die Teams aus Köngen und Bad Friedrichshall auf die weiteren Plätze. Die Chancen für einen Start bei den nationalen Meisterschaften stehen damit vorerst gut. Zwei weitere Sichtungen werden letztendlich darüber entscheiden.

Mit dem Sieg geliebäugelt hatte in der neu eingeführten Altersklasse „Children“ auch die Leonbergerin Melanie Eger. Nach einem starken Auftakt im U 14-Wettbewerb der direkten Konkurrenz aus Neuenstein-Stolzeneck, hatte Eger letztlich knapp das Nachsehen hinter Lisa-Marie Gerritzen. Ein gefeierter zweiter Platz -mit weiter Luft nach oben.

Bei den Doppelvoltigieren konnten Anne Schlumbohm und Melanie Eger den Triumph des Vorjahres mit Platz drei nicht wiederholen. Nadja Wiesenberg und Michael Walker, der nach einem Jahr Abstinenz ins Turniergeschehen zurückkehrte, zeigten hier Voltigiersport auf höchstem Niveau.

Unter den neun Mannschaften in der mittelschweren Klasse M* wussten auch die Leonberger um Trainerin Sabrina Piechullik und ihrem Wallach Donato dem Druck standzuhalten. Mit Platz zwei am Ende gehören die Gastgeber zur süddeutschen Spitze der M-Teams. Zu Tränen gerührt war die Siegerin der Einzelvoltigierer der schweren Klasse. Nachdem zum Auftakt die amtierende Vize-Landesmeisterin Anja Traub in Front gelegen hatte, drehte Selina Schröder aus Krumbach das Ergebnis der Landesmeisterschaften und holte sich den Sieg in Leonberg. Bei den Gruppen der Königsdisziplin der Klasse S triumphierten die favorisierten Nordheimer vor dem Team aus Sundheim. Mit vielen weiteren Erfolgen, wie unter anderem Platz drei im Einzelvoltigieren von Nelly Leitenberger in der leichten Klasse L, Bronze für Anne Schlumbohm bei den Junioren sowie dem Sieg bei den L-Gruppen waren die Leonberger über alle Wettbewerbe hinweg erneut das Maß der Dinge und behielten damit den Ilse- und Paul-Lorenz-Gedächtnispokal in der Heimat. Die Freude am Voltigieren war auch dem Leo-Miniteam anzusehen: Auch wenn sie bei nur zwei startenden Teams der Equipe aus Gülstein am Ende den Vortritt lassen mussten.

Die Renninger Gruppe, die unter dem Namen „Snoqualmie Vaulters“ in der mittelschweren Prüfung M in der Pflicht und der Kür an den Start ging, landete auf dem dritten Rang. Die beiden vorderen Plätze auf dem Podium holten Roseck II und PSV Roggenburg. Im Einzel der Klasse M landete Jana Scheier mit Denver auf Rang fünf. Die berste Leistung zeigte in dieser Kategorie die Lörracherin Annika Hitzfeld auf Hinnerk.