Die TSF Ditzingen muss den Abgang von sieben Spielerinnen verkraften und sucht händeringend nach Verstärkung auf dem Feld und auf der Bank. Sollte das bis zum 10. Mai nicht klappen, tritt das Team in der neuen Saison eine Klasse tiefer an.

Ditzingen - Es ist eine Zittersaison für die Volleyballerinnen der TSF Ditzingen in der Oberliga gewesen: Erst am letzten Spieltag wurde der Klassenverbleib trotz einer 1:3-Niederlage beim SV Horgenzell perfekt gemacht, da die Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, die TSG Schwäbisch Hall und der SSV Ulm 1846, ihre Spiele ebenfalls nicht gewinnen konnten. Hätte nur einer der beiden gewonnen, wäre die TSF abgestiegen – sie wäre als Tabellenachter zwar auf dem Relegationsrang gelegen, hätte die Relegationsspiele aber nicht bestreiten können, da bereits zu viele Spielerinnen im Urlaub gewesen wären.

 

Doch obwohl die Rettung sportlich auf den letzten Drücker geklappt hat, ist trotzdem nicht sicher, ob es auch in der nächsten Saison Oberliga-Volleyball in Ditzingen gibt. Grund ist ein extremer personeller Aderlass: Von den zwölf Spielerinnen aus dieser Saison haben mit Nadine Marschall, Nina Holzhausen, Sandra Sick, Lisa Winkler und Jessica Beuchle nur fünf ihre feste Zusage auch für die kommende Runde gegeben. Die beiden Youngster Svenja Wiedemann und Melanie Winkler machen derzeit das Abitur und wissen noch nicht, wie es ab Herbst diesen Jahres mit ihnen weitergeht. Anne Lang, die aus beruflichen Gründen nach Stuttgart gezogen war, hört ebenso auf wie Außenangreiferin Sinah Kaltenbach, die es zurück in die Freiburger Gegend zieht, wo sie studiert hat.

Routinier Britta Schweigmann will als Spielerin etwas kürzer treten und wird zumindest nicht mehr alle Partien am Wochenende bestreiten können, da sie sich mehr um die sportliche Entwicklung ihrer 14-jährigen Tochter Janna kümmern will, die den Sprung in den Nachwuchskader des Bundesligisten MTV Stuttgart geschafft hat und zu den besten 22 Talenten in Deutschland gehört. Lina Paliulythe muss sich beruflich und privat neu orientieren und Kapitänin Anja Buck würde nur bleiben, wenn es gelingt, einen neuen Trainer für die TSF-Frauen zu engagieren. „Wir wussten zwar, dass Michael Heuckeroth nur diese eine Saison bei uns bleibt, aber während der Runde hatten wir nicht die Zeit und die Nerven, um uns um einen Nachfolger zu kümmern“, erklärt Diagonalangreiferin Nina Holzhausen.

Außergewöhnliche Anforderungen stellen die TSF nicht an einen neuen Coach: „Es wäre toll, wenn er Erfahrung mitbringen würde und uns taktisch und vom Spielsystem her etwas beibringen könnte“, sagt Holzhausen. Ansonsten sollte er Spaß an der Sache haben. „Wir sind eine erfahrene Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von rund 30 Jahren und sehr umgänglich, pritschen und baggern muss man uns nicht mehr beibringen“, sagt Nina Holzhausen schmunzelnd. Als Unterstützung auf der Bank hat für die neue Saison auch wieder TSF-Urgestein Lothar Benz zugesagt, der aber maximal eine Trainingseinheit begleiten kann. „Er ist auch Schiedsrichter und an unseren Spieltagen meistens unterwegs“, erklärt Holzhausen.

Neben einem neuen Trainer braucht das Oberligateam aber auch mindestens noch zwei bis drei neue Spielerinnen, die nicht nur als Ergänzung dienen können. „Sie sollten mindestens Landesligaerfahrung mitbringen“, konkretisiert Holzhausen die Anforderungen an potenzielle Neuzugänge. Vor allem im Angriff gibt es Bedarf, aber auch eine Zuspielerin oder eine Libera wäre willkommen. Aus der eigenen Jugend könnten dann noch ein bis zwei Jugendliche aufrücken.

Nina Holzhausen und ihre verbliebenen Mitspielerinnen würden gern weiter in der Oberliga spielen. „Wir haben sehr viel Schweiß und Nerven in der letzten Saison investiert“, sagt sie. Sollte es aber mit einem neuen Trainer und weiteren Spielerinnen bis zum 10. Mai nicht klappen, tritt das Team in der nächsten Spielzeit in der Landesliga an.