Hohe Geburtenraten, neue Wohngebiete und die Flüchtlingskinder lassen die Schülerzahlen steigen.

Leonberg - Auf 712 Schulkinder mehr als gegenwärtig muss sich Leonberg bis zum Unterrichtsjahr 2022/2023 einstellen. Das geht aus dem Bericht hervor, der jüngst dem Sozial- und Kultusausschuss des Gemeinderates vorgelegt wurde.

 

Die Zahlen sind mit insgesamt 4151 Schülern im Vergleich zum Vorjahr um 16 leicht angestiegen. Doch die Zahl der Schulanfänger wird in dem Prognosezeitraum bis 2022/23 um 114 Schulkinder (ein Plus von 22 Prozent) ansteigen, so dass weit über 400 Erstklässler pro Jahrgang eingeschult werden – allein im Herbst 2023 wird mit 481 Erstklässlern gerechnet. „Mittelfristig wird die gesamte Schülerzahl in Leonberg bedingt durch höhere Geburtenraten, aber auch durch Zuzüge in die neuen Wohnbaugebiete sowie die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen ansteigen“, erläuterte Hans-Ulrich Wegert, der Leiter der Abteilung Schulwesen.

Fast 500 Erstklässler im Jahr

Und so geht die Prognose davon aus, dass voraussichtlich die Zahl der heute 4151 eingeschriebenen Schulkinder um 712 (ein Plus von 17 Prozent) auf 4863 Kinder ansteigen wird. Die Prognose für die Zeit bis 2023 beruht auf der Hochrechnung der Schülerzahlen anhand der aktuellen Geburtenstatistik, einbezogen sind die Geburten der vergangenen sechs Jahre.

Auf die besorgte Frage aus dem Gremium, ob man sich angesichts dieser Zahlen auf Investitionen in die Erweiterung von Gebäuden einstellen müssen, gab Hans-Ulrich Wegert Entwarnung. „Wir hatten in der Stadt auch schon Zeiten mit mehr als 5000 Schülern und die vorhandenen Raumkapazitäten haben gut ausgereicht“, sagte der Leiter des städtischen Schulwesens.

Doch ohne Investitionen in die vorhandenen Gebäude geht es nicht. Vom Frühjahr 2018 an werden in mehreren Bauabschnitten die Fassaden der Spitalschule und des Kinderhauses Spitalhof erneuert. Die Arbeiten an der Schule sollen bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. Ebenfalls Anfang des kommenden Jahres muss über den Bau der Mensa der Grundschule Warmbronn entschieden werden. Denn es ist beabsichtigt, diese spätestens zum Schuljahr 2020/21 als Ganztagsschule zu führen.

Zahlreiche Baustellen

Sobald die Baugenehmigung für die Mensa der August-Lämmle-Schule im Frühjahr 2018 erteilt ist, kann hier mit dem Neubau begonnen werden. In Betrieb gehen soll sie im Herbst 2019. Eine Baustelle wird im Frühjahr auch im Albert-Schweitzer-Gymnasium eröffnet, weil hier die Fassaden erneuert werden – voraussichtlich bis zu den Sommerferien 2019. Saniert werden muss auch die Fassade der Gerhart-Hauptmann-Realschule. Die Einrichtung nutzt seit dem Herbst den nicht mehr benötigten Anbau der benachbarten Schellingschule als Nebengebäude.

Während sich der Anteil der auswärtigen Schüler in Leonberg im Bereich zwischen sieben und acht Prozent bewegt (nur die Förderschule, die Pestalozzischule, macht mit 35 Prozent eine Ausnahme) gehen viele Leonberger Kinder nach Rutesheim. Die Grund- und Werkrealschule in der Nachbarstadt besuchen insgesamt 59 Leonberger Schulkinder. Weitere 35 gehen auf die dortige Realschule. Das Gymnasium Rutesheim besuchen derzeit insgesamt 150 Schüler aus Leonberg, davon allein 126 den G 9-Zug. „Das liegt nicht nur an der Attraktivität von G 9. Sondern auch daran, dass die Kinder aus dem Silberberg nach dem Kindergarten mit ihren Freunden aus dem Heuweg die Schulen in Rutesheim besser erreichen“, erläuterte Hans-Ulrich Wegert.