Der Vorstand wartet bislang vergeblich auf Freiwillige, die ihn bei der Arbeit entlasten. Deshalb berät das Führungsgremium am Donnerstagabend abschließend über mögliche Konsequenzen – Rücktritt nicht ausgeschlossen.

Leonberg - Der Hilfeschrei ist nahezu ungehört verhallt. Zumindest hat es keinerlei Resonanz darauf gegeben. Der Vorstand der TSG Leonberg hatte seinen Mitgliedern eine Frist bis zum 1. November gesetzt: Fänden sich bis zu diesem Termin keine Freiwilligen, die das Führungsteam ehrenamtlich unterstützen, würde das Gremium mit Ausnahme des technischen Leiters Hermann Soller zurücktreten und die Geschäfte bis zur nächsten ordentlichen Jahreshauptversammlung nur noch kommissarisch weiterführen.

 

Am Donnerstag, 13. November, trifft sich der achtköpfige Vorstand unter der Führung von Harald Hackert nun um 19 Uhr zu einer Sitzung, um zu beraten, wie es weitergeht. Verstärkung wird benötigt unter anderem in den Bereichen Vereinsjugendleitung, Platzwart Engelberg und Jahnplatz, Koordinierung zur Pflege der Vereinsanlagen, Organisation eines Kurssystems für Fitness und Gesundheitsgymnastik, Mitgliederverwaltung sowie Projektplanung Jahnturnhalle und Turnerheim. „Wir haben noch einmal klare Worte gesprochen in den Abteilungen, aber kein einziger hat sich zur Mithilfe gefunden“, sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Michaela Feller enttäuscht.

Sofortiger Rücktritt des Vorstandes nicht ausgeschlossen

Die Konsequenzen nach dem abgelaufenen Ultimatum können wie folgt aussehen: Der Vorstand tritt mit sofortiger Wirkung zurück. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung müsste ein neues Führungsgremium gewählt werden. Findet sich niemand bereit, kann unter bestimmten Voraussetzungen – zum Beispiel um Schaden vom Verein abzuwenden – ein Notvorstand vom Gericht eingesetzt werden. In Variante zwei bleibt der Vorstand bis zur turnusmäßigen Jahreshauptversammlung im Amt, Harald Hackert steht für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung, zumindest seine Stellvertreterin Michaela Feller sowie Schatzmeister Klaus-Michael Schwörer würden dann zurücktreten. Ein sofortiger Rücktritt und die kommissarische Vereinsführung scheiden für die Handelnden als Option aus, weil alle Rechte und Pflichten, ob kommissarisch oder regulär, die gleichen bleiben. Die dritte Variante: die Mitgliederversammlung entscheidet sich dafür, den Kurs des Vorstandes mitzutragen. Hackert stellt sich zur Wiederwahl, die übrigen Vorstandsmitglieder machen weiter.

Nach der geplatzten Fusion mit dem TSV Eltingen ist ein zukunftsfähiges Fortbestehen des Vereins nach Meinung von Harald Hackert und Michaela Feller nur mit strukturellen Veränderungen möglich. „Drei Personen machen hier die Arbeit von zehn. Das geht so nicht mehr weiter“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. Bereits jetzt ist auf der Internetseite der TSG eine hauptamtliche Stelle für einen Vorstandsassistenten ausgeschrieben. Die Finanzierung würde Einschnitte im Sportbereich oder/und die Trennung von teuren Liegenschaften oder/und eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge nach sich ziehen. Da der Vorstand Umstrukturierungen in dieser Größenordnung nicht alleine entscheiden darf , benötigt er dafür die Zustimmung der Mitgliederversammlung.

Davor steht die Vorstandssitzung am Donnerstag. Harald Hackert und Michaela Feller haben ihren Entschluss gefällt, wollen einer Entscheidung ihrer Kollegen aber nicht vorgreifen und deshalb noch nicht verraten, ob und wie es mit ihnen zumindest bis zum Frühjahr weitergeht.