Es sind Objekte für Auge und Herz: Beim 18. Ditzinger Markt der Töpfer, Künstler und Kunsthandwerker gab es ziemlich vieles zu entdecken.

„Das ist so richtig schön!“ Begeistert zeigt Martha auf die Objekte aus Edelstahl und Bodensee-Treibholz, die an einer Leinenplane hängen und in den Rabatten zwischen Café und Stadtmuseum stecken. Schmetterlinge, Blütenblätter verbrämt mit Glaskugeln und halb offene Spheren, die den Garten verschönern und sich auch als Pflanzkugel prima machen. „Weil man solche besonderen Dinge findet, komme ich hierher“, sagt die Mittdreißigerin aus Korntal. „Wir auch, aus Kornwestheim“, wirft ein vorbeischlenderndes Paar ein, vom Laien in die Münchinger Straße eintauchend.

 

„Hierher“, damit ist der zweitägige Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt gemeint, der zum 18. Mal in Ditzingen stattfindet samt verkaufsoffenem Sonntag – veranstaltet von der Agentur Nibbe und der Aktiven Wirtschaft Ditzingen mit dem Stadtmarketing. Rund 50 Ausstellerinnen und Aussteller aus ganz Deutschland, Ungarn und Polen präsentieren, was in ihren Ateliers und Werkstätten entsteht: Keramik, Schmuck, Upgecyceltes, Seifen, Kerzen, Hüte, Holzobjekte, Kleidung für Erwachsene und Kinder, Ledertaschen und Gürtel.

Pop-up-Karten und Keramik-Kunst

Obschon das Wetter dem April entspricht – wechselhaft frisch, immer wieder leichte Tropfen vom Himmel –, lässt sich niemand die Laune vermiesen. Schon am Samstag flanieren Besucherinnen und Besucher jeglichen Alters über den Markt. Gut gelaunt und warm eingepackt mit Schirm im Arm hören sie den Songs von Chris and Julia Simmance zu, lassen ihren Nachwuchs schminken, goutieren Crêpes, Galettes, Raclette, Flammkuchen und griechische Spezialitäten, verweilen an den Ständen der Kreativen.

Etwa bei den Pop-up-Karten: „Unglaublich“, kommentiert ein Mann. „Ich kenne zwar Origami, aber so was habe ich noch nicht gesehen!“ Was da aus Papier in 3D zum Aufklappen gefaltet wurde, ist außergewöhnlich: Bernhardiner, Bär, Blumensträuße, Bäume, Fahrräder, Autos, ja ein Musikzimmer mit Instrumenten. Einige Meter entfernt harren Ammoniten, Nilpferde, Figurinen und Birnen aus Keramik darauf, in Gärten platziert zu werden oder in Ess- und Wohnzimmer einzuziehen.

Vielfach bewundert wird ein paar Stände weiter eine andere Töpferware: Ein ganzes Dorf im mittelalterlichen Stil zieht die Blicke auf sich. „Echt cool!“, meint Leonie. Die 18-Jährige ist mit ihrem Freund aus der Hermann-Hesse-Stadt Calw angereist. Das Werk genau inspizierend sagt sie lachend: „Ich will mal Kunst studieren.“