Alexandra Vecic (TC Tübingen) gewinnt das erstmals in Renningen ausgetragene ITF U 18-Turnier. Sie bezwingt im Endspiel Julia Middendorf aus Niedersachsen. Bei den Jungs siegt der Schweizer Jeffrey von der Schulenburg.

Renningen - Der Jugend Cup 2018 ist Geschichte. Und er wird sicher in die Geschichte eingehen, als einzige europäische Veranstaltung, bei der vier Turniere von Tennis Europe (TE) sowie zwei des Weltverbandes ITF (International Tennis Federation) gespielt wurden. In die Geschichte wird allerdings auch eingehen, dass bei den Mädchen-Konkurrenzen der TE-Veranstaltungen mangels Masse keine Qualifikation gespielt werden konnte. Turnierdirektor Peter Rohsmann war denn auch einigermaßen bedient: „Ohne das ITF-Turnier hätten wir die Veranstaltung finanziell nicht stemmen können. Das neue Turnier rettete uns dank der zusätzlichen Nenngelder gerade noch vor bösen Verlusten.“ So könne es nicht weitergehen, sagt Rohsmann. „Der Deutsche Tennis Bund muss sich in Sachen Punktevergabe dringend etwas einfallen lassen. Sonst sterben in Deutschland auch die letzten internationalen Turniere weg.“ Rohsmann hofft wie anderen deutschen Veranstalter von internationalen Turnieren, dass es auch in der Qualifikation künftig wieder Punkte für die deutsche Rangliste geben wird.

 

Sportlich wurde der Jugend Cup durch die ITF-Konkurrenzen auf eine ganz neue Ebene gehoben. Die U 18-Finalisten bei den Mädchen und Jungs boten den rund 300 Zuschauern am Endspieltag erstklassiges Tennis, das sie sonst nur auf den Erwachsenenturnieren sehen. Erfreulich war, dass mit der 16-jährigen Alexandra Vecic (TC Tübingen) nach 2004 (Katrin Schmidt aus Stetten auf den Fildern) wieder eine deutsche Juniorin den vom Malmsheimer Künstler Andreas Furtwängler gestalteten Siegerpokal mit nach Hause nehmen durfte. Die amtierende deutsche Jugendmeisterin gewann in einem spannenden Dreisatz-Match gegen die Niedersächsin Julia Middendorf, dem letzten verbliebenen Mitglied des Porsche Junior Teams. Allerdings zog sich das Porsche-Talent im vorletzten Spiel beim Stand von 5:5 eine schmerzhafte Oberschenkelzerrung zu, spielte das Match aber tapfer zu Ende, obwohl sie keine Chance mehr hatte, zu siegen: „Ich wollte den Sieg von Alexandra nicht durch Aufgabe schmälern. Das wäre unfair gewesen.“

Bei den Jungs siegte in dieser Altersklasse der Schweizer Jeffrey von der Schulenburg, der gegen den Italiener Flavio Cobolli alles geben musste, um 4:6, 7:6, 7:6 zu gewinnen. „Das Match hätte aber genauso gut andersrum ausgehen können“, zollte der 16-Jährige aus Zürich dem gleichaltrigen Römer Tribut.

Bei den 14-jährigen Mädchen siegte überlegen die Bulgarin Katerina Dimitrova gegen die Mazedonierin Aleksandra Simeva. Gerührt sang die kleine Bulgarin bei der Siegerehrung die Hymne ihres Landes mit. Bei den 14-jährigen Jungs unterlag der an Nummer eins gesetzte Kroate Mili Polijak dem an Position fünf gesetzten Kalin Ivanovski aus Skopje in Mazedonien.

Nicht nur wegen des sportlichen Erfolgs der Veranstaltung verkündete Turnierdirektor Peter Rohsmann, dass es im nächsten Jahr bei der dann 22. Auflage des Jugend Cups auf jeden Fall wieder ein ITF-Turnier geben werde.