Die 18. Auflage des internationalen Tennis Jugend Cups von Renningen und Rutesheim ist Geschichte. Siegfried Guttenson, der Vizepräsident des Württembergischen Tennisbundes (WTB) und Verbandsjugendwart, ist regelmäßig Gast beim internationalen Nachwuchs-Cup auf den Anlagen in Renningen und Rutesheim – und er ist begeistert, was das Team um Peter Rohsmann jedes Jahr auf die Beine stellt. Doch wenn es um den Tennisnachwuchs in Württemberg geht, ist er nicht ganz so guter Dinge.

Rutesheim - Die 18. Auflage des internationalen Tennis Jugend Cups von Renningen und Rutesheim ist Geschichte. Und während Turnierdirektor Peter Rohsmann bereits mitten in der Vorbereitung für die nächste Veranstaltung steckt (wir berichteten), kann Siegfried Guttenson die sportlichen Geschehnisse der vergangenen Woche in aller Ruhe noch einmal Revue passieren lassen. Der Vizepräsident des Württembergischen Tennisbundes (WTB) und Verbandsjugendwart ist regelmäßig Gast beim internationalen Nachwuchs-Cup auf den Anlagen in Renningen und Rutesheim – und er ist begeistert, was das Team um Peter Rohsmann jedes Jahr auf die Beine stellt. „Das ist eine richtig tolle Veranstaltung und ich bin stolz, dass ein so hoch qualifiziertes Turnier in unserem Verbandsgebiet stattfindet“, sagte Guttenson am Rande der Endspiele. Zu Recht würden alle gespielten Altersklassen U 14 und U 16 sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich der höchsten Kategorie 1 angehören. Damit hat es derzeit ein Alleinstellungsmerkmal unter allen Turnieren der europäischen Junior-Tour.

 

Wenn der WTB-Vizepräsident einen Blick auf die Ergebnislisten wirft, bereitet ihm die derzeitige Nachwuchsentwicklung im gesamten Bundesgebiet eher Sorgen. „Uns fehlt momentan an der Spitze die große Klasse. Talente, wie wir sie einst mit Boris Becker oder Steffi Graf hatten, bleiben die Ausnahme und sind auch nicht in Sicht.“ Aus württembergischer Sicht kann er mit den Resultaten beim Junior Cup alles andere als zufrieden sein. Der Böblinger Nic Wiedenhorn ist in der Altersklasse U 14 amtierender deutscher Hallenmeister. Im Freien wurde er bei den deutschen Titelkämpfen Dritter. „Er gehört zu unseren Top-Spielern“, so Guttenson. Beim Jugend Cup wurden ihm bei internationaler Konkurrenz schnell die Grenzen aufgezeigt – er verlor in der zweiten Runde. Bei den Mädchen drängte sich auch keine Teilnehmerin auf, im Konzert der Besten mitzumischen. „Diejenigen, die es bis nach oben schaffen können, sind in der Regel acht Wochen unterwegs und spielen ausschließlich Tennis, bei uns ist eine sportliche Karriere schwer mit der schulischen Ausbildung zu koordinieren“, sagte Siegfried Guttenson, der in der Jugendkommission des Deutschen Tennis Bundes mitarbeitet und für die Koordination der internationalen Turniere zuständig ist. „Bei den Herren sind wir noch weiter von der Weltspitze entfernt als bei den Damen, wo wir das Glück haben, dass Porsche uns als Sponsor unterstützt.“

Regelmäßig in Renningen und Rutesheim stehen Spielerinnen und Spieler aus den osteuropäischen Ländern auf dem Siegerpodest – obwohl die nicht auf große Unterstützung ihrer Landesverbände hoffen können – und selbst auch nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, auf Reisen zu gehen, um Punkte für die Rangliste zu sammeln. Mit einem Förderprogramm greift der Weltverband ITF diesen Talenten unter die Arme. So war auch in diesem Jahr eine Gruppe von neun Nachwuchsspielern – fünf Jungs und vier Mädchen – auf vier Tennis Europe-Turnieren unterwegs – in Düren, im belgischen Hasselt, in Eching bei München und in Renningen/Rutesheim. ITF-Trainer Goran Shevchenko und eine Kollegin betreuen seit einigen Jahren diese Gruppe. „Für die Jugendlichen ist das der Himmel auf Erden, dass sie diese Reise machen dürfen, sie könnten sich das nie leisten“, sagte Shevchenko. Einer seiner Schützlingen, Vitalia Stamat aus der Republik Moldau, besiegte dann auch im U 14-Finale die an Nummer eins gesetzte Rumänin Carmen Roxana Manu. Schon im vergangenen Jahr hielt Daniela Vismane aus Lettland den Siegerpokal in dieser Kategorie in ihren Händen. „Es gibt einige aussichtsreiche Talente in diesem Kader, der sich aus den besten Spielern zusammensetzt, die zuvor bei zwei Turnieren in Antalya ermittelt wurden“, so der Coach.

In Deutschland ist Siegfried Guttenson und sein Verbandsteam weiter auf der Suche nach talentiertem Nachwuchs, der sich irgendwann so gut entwickelt, dass er auf internationaler Ebene wieder ein Wörtchen mitreden kann.