Geisteralarm im Rathaus: Ein Sensor sorgt für Aufregung.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Es spukt im Rathaus! Dieser Gedanke könnte einem angesichts so mancher kommunalpolitischen Debatte des Öfteren durch den Kopf gehen. Doch der kleine Film, der jetzt mit der eingangs erwähnten Spuk-Feststellung auf Facebook in der Leonberg-Gruppe aufgetaucht ist, nährt auf den ersten Blick tatsächlich den Verdacht, dass im Rathaus des nächtens nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

 

Eine Tür ist da zu sehen, die, scheinbar von Geisterhand gelenkt, immer wieder auf- und zugeht. Veröffentlicht wurde das Video in der Nacht zum Samstag um 23.32 Uhr. Tag der offenen Tür im Rathaus kurz vor der Geisterstunde? Freier Zugang zum 25-Millionen-Euro-Neubau für Nachtschwärmer oder lichtscheues Gesindel?

Alles ist sicher

Doch Dominik Heni beruhigt: „Im neuen Rathaus spukt es nicht“, versichert der Chef des Gebäudemanagements, das sich um den Betrieb der Verwaltungsgebäude kümmert. „Das Rathaus war in der Nacht zum Samstag ordnungsgemäß verschlossen.“ Denn bei der beschwingten Tür handelt es sich um eine Innentür des Windfangs. Und die wird per Sensor gesteuert. Der ist allerdings nicht irgendein herkömmliches Modell, sondern ein sogenannter lernfähiger Sensor.

Damit sich die Tür selbsttätig öffnen kann, hat das schlaue Teil besondere Fähigkeiten: „Es reagiert sehr sensibel auf sich ändernde Lichtverhältnisse, zum Beispiel Schattenwürfe, Lichtreflexionen auf dem Boden oder der Glasfläche und Ähnliches“, erklärt der oberste Gebäudemanager.

Also kein Grund zur Besorgnis: Die Verwaltungszentrale ist vor dunklen Gesellen sicher, die Akten und sonstige vertrauliche Unterlagen bleiben in den Schränken.

Lernende Technik im Rathaus

Andererseits: Irgendwer muss die Schatten und Reflexionen ja ausgelöst haben. Am Ende doch ein Geist? Oder war es nicht eher der Schatten jenes Menschen, der die schwingende Tür gefilmt hat, um sich ein Späßle zu machen?

Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass wir im Rathaus nicht nur hochmoderne, sondern auch lernende Technik haben. Wenn sich diese Eigenschaft dann noch auf das eine oder andere menschliche Wesen übertragen ließe, gibt es noch Hoffnung.