Farshid Shami, Sohn einer Teheraner Juristenfamilie, war Mitglied der iranischen Schwimm-Nationalmannschaft und folgte seiner Mutter 1993 nach Deutschland. Der promovierte Sportwissenschaftler – das Thema seiner Dissertation: „Zum Einfluss des mentalen Trainings auf die Wettkampfleistung im Schwimmsport“ – begann seine Trainerlaufbahn während seines Studiums beim SV Neptun Kiel. Er baute ein schlagkräftiges Nachwuchsteam auf, wurde 2005 zum „Trainer des Jahres“ im Schwimmverband Schleswig-Holstein gewählt und wechselte 2007 zum SV Schwäbisch Gmünd.

 

Knapp ein Jahr später engagierte er sich beim SV Bayer Wuppertal. Hier führte er Christin vom Lehn bei der WM in Shanghai 2011 über 200 Meter Brust zu Bronze. Ein Jahr später wurde Sarah Poewe im ungarischen Debrecen Europameisterin über 100 Meter Brust und Dritte über 200 Meter. 2012 reiste Farshid Shami im Trainer-Stab des Deutschen Schwimmverbandes zu den Olympischen Spielen nach London.

Nach seiner Rückkehr musste er sich in einem Missbrauchsprozess verantworten. Der heute 45-Jährige soll sich von 2004 bis 2006 an einer von ihm betreuten 16-jährigen Sportlerin sexuell vergangen und das Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt haben. Sie hatte ihn 2009 angezeigt. Sein damaliger Verein kündigte ihm fristlos.

Das Kieler Amtsgericht sprach Shami 2013 frei. Dagegen legten Staatsanwalt und das mutmaßliche Opfer Berufung ein. 2014 verpflichtete der Schwimmverband Württemberg Farshid Shami. „Von juristischer Seite gibt es keine Bedenken für eine Anstellung von Farshid Shami als Landestrainer“, hieß es in einer Erklärung des SVW. In der Berufungsverhandlung ist der Freispruch vom Landgericht Kiel im Dezember 2016 bestätigt worden.

Marc Nüter ist Farshid Shami, der seit 2014 Landestrainer im württembergischen Verband ist, nicht erst im vergangenen Jahr aufgefallen. Bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Juni 2016 holte er in seiner Altersklasse, Jahrgang 2003, den Mehrkampf-Titel. Im Dezember schwamm er in Magdeburg über 50 Meter Rücken in 28,42 Sekunden einen neuen deutschen Altersklassenrekord. „Da hat er nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten in unserer Gruppe richtig Blut geleckt und bewiesen, dass er willig ist und richtig heiß auf Erfolg“, sagt Farshid Shami über seinen 1,90 Meter großen Athleten, der sich noch in der Wachstumsphase befindet. „Und was er jetzt bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften gebracht hat, war der Wahnsinn“, so der Landestrainer weiter.

Marc Nüter holte sich Ende Mai/Anfang Juni in Berlin über die 200 Meter Rücken – seine stärkste Disziplin – in 2:09,94 Minuten den Titel, wurde über 100 Meter Rücken Vizemeister. Bronze gab’s noch über 200 und 400 Meter Freistil.

Anfänge bei den Wasserfreunden Leonberg

Das Seepferdchen, die erste Qualifikation für Kinder im Wasser, machte Marc Nüter bei den Wasserfreunden Leonberg. Dort lernte er auch das Schwimmen und holte seine ersten Medaillen bei Wettkämpfen. Schnell zeigte sich, dass er Talent hat. Marc Nüter wechselte zum VfL Sindelfingen. Und seit dem vergangenen Jahr ist er in der so genannten Verbands-Trainingsgruppe.

Im Hause Nüter spielte Sport schon immer eine große Rolle. Vater Jörg kommt vom Triathlon, Mutter Anke vom Schwimmen. Marcs Oma Renate Nüter war lange Jahre die Vorsitzende des Sportkreises Böblingen. Marc Nüter lebt seinen Sport. „Wenn ich mal krank zu Hause sein muss, bin ich froh, wenn ich wieder trainieren kann.“ Im kommenden Jahr will er sich für die Europameisterschaft der Junioren qualifizieren. „Und irgendwann will ich zu den Olympischen Spielen“, sagt der 14-Jährige selbstbewusst, ohne überheblich zu wirken. Genau solche Typen wünscht sich der Landestrainer.

„Keine juristischen Bedenken“

Farshid Shami, Sohn einer Teheraner Juristenfamilie, war Mitglied der iranischen Schwimm-Nationalmannschaft und folgte seiner Mutter 1993 nach Deutschland. Der promovierte Sportwissenschaftler – das Thema seiner Dissertation: „Zum Einfluss des mentalen Trainings auf die Wettkampfleistung im Schwimmsport“ – begann seine Trainerlaufbahn während seines Studiums beim SV Neptun Kiel. Er baute ein schlagkräftiges Nachwuchsteam auf, wurde 2005 zum „Trainer des Jahres“ im Schwimmverband Schleswig-Holstein gewählt und wechselte 2007 zum SV Schwäbisch Gmünd.

Knapp ein Jahr später engagierte er sich beim SV Bayer Wuppertal. Hier führte er Christin vom Lehn bei der WM in Shanghai 2011 über 200 Meter Brust zu Bronze. Ein Jahr später wurde Sarah Poewe im ungarischen Debrecen Europameisterin über 100 Meter Brust und Dritte über 200 Meter. 2012 reiste Farshid Shami im Trainer-Stab des Deutschen Schwimmverbandes zu den Olympischen Spielen nach London.

Nach seiner Rückkehr musste er sich in einem Missbrauchsprozess verantworten. Der heute 45-Jährige soll sich von 2004 bis 2006 an einer von ihm betreuten 16-jährigen Sportlerin sexuell vergangen und das Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt haben. Sie hatte ihn 2009 angezeigt. Sein damaliger Verein kündigte ihm fristlos.

Das Kieler Amtsgericht sprach Shami 2013 frei. Dagegen legten Staatsanwalt und das mutmaßliche Opfer Berufung ein. 2014 verpflichtete der Schwimmverband Württemberg Farshid Shami. „Von juristischer Seite gibt es keine Bedenken für eine Anstellung von Farshid Shami als Landestrainer“, hieß es in einer Erklärung des SVW. In der Berufungsverhandlung ist der Freispruch vom Landgericht Kiel im Dezember 2016 bestätigt worden.