Die Stadträte legen in ihrem Arbeitsprogramm die Prioritäten für die kommenden Jahre fest. Drei neue Arbeitsschwerpunkte haben darin Einzug gehalten.

Rutesheim - Es hat keine Veranstaltung im jüngsten Bürgermeister-Wahlkampf gegeben, in dem die Verkehrsbelastung in der Stadt von den Bürgern nicht angesprochen wurde. Das hat die Bürgermeisterin Susanne Widmaier in Absprache mit den Gemeinderäten dazu bewogen, die Thematik in das Arbeitsprogramm des Gremiums und der Stadtverwaltung aufzunehmen. Die Prioritätenliste ist nun in der jüngsten Sitzung des Stadtrates beschlossen worden.

 

Die Arbeitsliste umfasst neun Vorhaben. Eingang gefunden haben dabei in das aktuelle Arbeitsprogramm drei neue Aufgabenschwerpunkte in Priorität eins: Der Neubau einer Kindertagesstätte, das Thema Verkehrszählungen und Mobilitätskonzept sowie die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans (Step).

Ausgenommen die drei neuen Schwerpunkte, sind die anderen Aufgaben bereits in der mittelfristigen Finanzplanung des Haushaltsplanes 2018 enthalten. Sie sind ein wesentlicher Teil des unverändert sehr beachtlichen Investitionsprogramms der Stadt Rutesheim von rund 62 Millionen Euro in den Jahren 2017 bis 2021. Die Finanzierung der anderen, neu hinzugekommenen Vorhaben erfolgt im Nachtrag 2018 und im Haushalt 2019.

Zuerst kommt das neue Gewerbegebiet „Gebersheimer Weg“

Oberste Priorität hat gegenwärtig die Entwicklung des neuen Gewerbegebietes „Gebersheimer Weg“. Hier müssen Grundstücke aufgekauft werden, sowie die Umlegung erfolgen, bevor mit MBtech in die Planung gegangen und der Bebauungsplan aufgestellt wird. Im Jahr 2019 wird mit dem Verkauf der Flächen an MBtech und im zweiten Teil des Gewerbegebietes gerechnet. Einen hohen Stellenwert im Arbeitsprogramm hat auch das neue Baugebiet „Nördlich Schelmenäcker/Pfuhlweg“, das in diesem Jahr soweit entwickelt werden soll, dass die Grundstücke 2018 verkauft und 2019 die ersten privaten Häuser gebaut werden können.

Hoch aktuell bleibt auch die Umwandlung des Bosch-Areals in ein Wohngebiet, nachdem die Grundstücksverhandlungen mit der Firma erledigt sind. Noch in diesem Jahr ist ein städtebaulicher Architektenwettbewerb geplant. Der Abbruch der Firmengebäude soll 2020, die neue Erschließung 2021 und der Verkauf von Grundstücken ab 2021 über die Bühne gehen. Kaum ist das neue „Haus der Kinder“ fertig, muss die Stadt, die eine überdurchschnittlich hohe Geburtenzahl vorweisen kann, über eine neue Kita nachdenken. Der Standort steht noch nicht fest, dafür aber, dass sie 2019/2020 gebaut und 2021 bezogen wird.

Mobilitätskonzept steht ebenfalls auf der Liste

Aufnahme in die Prioritätenliste gefunden hat die von Susanne Widmaier im Wahlkampf versprochene Verkehrszählung und die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes. Die Verkehrszählung mit Videotechnik soll im Herbst erfolgen. Ihre Ergebnisse sollen in ein Konzept einfließen, das mit den Bürgern erarbeitet wird, bevor es 2019 vom Gemeinderat beschlossen wird. In diesem Jahr sollen auch die ersten Schritte für die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans (Step) erfolgen. Der bildet den Rahmen für die künftige Entwicklung der Kommune. An der Planung sollen über drei Jahre lang auch die Bürger beteiligt werden, bis der endgültige Beschluss im Jahr 2020 fällt.

Weiterhin als dringlich erachten der Gemeinderat den sozialen Wohnungsbau zu fördern, ferner die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge sowie die Einführung der Doppik im städtischen Haushalt.