Der Verbandsligaaufsteiger liegt gegen den VfB Neckarrems schon mit 0:2 zurück und kommt noch zum 2:2.

Rutesheim - Es hat schon Begegnungen in dieser Saison gegeben, in denen die SKV Rutesheim nicht als Verlierer vom Platz hätte gehen brauchen, wenn nicht sogar dürfen. Das war beispielsweise beim 2:3 in Öhringen so, oder auch zuhause beim 0:1 gegen den VfL Sindelfingen. Es geht aber auch anders. Das 2:2 gegen den VfB Neckarrems hat es gezeigt. In der 89. Minute belohnte sich die Mannschaft für ihre Moral. Alexander Wellert fand mit seinem Diagonalball Axel Weeber. Der leitete weiter auf Daniel Elfadli – 2:2. Der Aufsteiger feierte damit einen am Ende natürlich auch glücklichen, aber nicht unverdienten Punktgewinn. Die erste Hälfte ging klar an die Gäste, im zweiten Durchgang hatte die SKV Vorteile – wenn auch nicht so deutlich wie zuvor der VfB Neckarrems.

 

Schlimme Befürchtungen an das letzte Heimspiel gegen den FC Albstadt (3:6 nach 0:6-Rückstand) kamen auf, als Neckarrems schon nach sieben Minuten in Führung ging. Yoshua Schneider und Alexander Wellert konnten den schnellen Viktor Ribeiro nicht bremsen, dessen Flanke nickte Daniel Spiegelhalter ein – 0:1.

Neckarrems hat Zeit, sich zu formieren

Die Rutesheimer Spieler blieben über weite Strecken der ersten Hälfte viel zu passiv und wirkten behäbig. Und im Spiel nach vorne fehlte das Tempo. Die Gäste formierten sich mit ihren beiden Viererketten vor dem eigenen Strafraum und hatten keine Mühe, den Gegner von der gefährlichen Zone fern zu halten. In aller Seelenruhe holten sich Kapitän Micha-Colin Läubin und Andreas Schwintjes die Bälle von hinten ab und bauten das Spiel auf. Sie wurden dabei ja auch nicht wirklich gestört.

Als Eugenio Del Genio dann auch noch einen Freistoß aus 27 Meter zentraler Position direkt verwandelte (34.), schien die Messe bereits gelesen. SKV-Schlussmann Marijo Milcic machte bei diesem Treffer nicht die beste Figur, bewahrte seine Mannschaft fünf Minuten später mit einer tollen Reaktion gegen Del Genio vor einem höheren Rückstand.

SKV ist nach der Pause mutiger

„Das war Alibi-Fußball“, ärgerte sich SKV-Übungsleiter Rolf Kramer über den Auftritt seiner Elf in den ersten 45 Minuten. „Ich war schon deutlich in der Kabine und auch lauter als sonst.“ War es die Ansprache oder die taktische Änderung – die Gastgeber schoben ihr Spiel 10 bis 15 Meter nach vorne – oder beides zusammen: die SKV kam aggressiver, wesentlich präsenter und mutiger aus der Pause. Und sie kann sich auf ihren Torjäger verlassen. Nach Ecke von Wellert gelang Gianluca Crepaldi per Kopf mit seinem zwölften Saisontreffer der Anschluss (51.). Die Rutesheimer Galligkeit schmeckte den Gästen nicht. Sie standen nicht mehr so kompakt und hatten mit Ausnahme des alleine durchgelaufenen Daniele Cardinale auch keine klaren Möglichkeiten mehr.

Die hatte auf der Gegenseite allerdings auch das Rutesheimer Team nicht. Am aussichtsreichsten war der Versuch von Daniel Elfadli aus halbrechter Position. Der Ball prallte am langen Eck an den Außenpfosten (60.). Gut für den Aufsteiger, dass es der Mittelfeldmann kurz vor Schluss noch besser machte.

SKV Rutesheim: Milcic, Wellert, Wemmer, Trefz, Schneider, Gebbert (74. Vaihinger), Weiß, Elfadli, Schwenker, Hertenstein (83. Weeber), Crepaldi.