„Deswegen müssen auch die Eltern aufgeklärt werden“, findet der Renninger Jugendsozialarbeiter Bernd Bräuning. Am Dienstag, 25. November, findet in der Aula des Schulzentrums ein Infoabend mit Polizei und Suchthilfezentrum statt.

Renningen – - Kiffen macht dumm.“ Immer wieder geistert dieser Satz durch die Medien. Doch das scheint viele Jugendliche nicht davon abzuhalten, ab und an eine „Tüte“ zu rauchen. Was aber machen Eltern, wenn sie merken, dass ihr Kind Cannabis konsumiert? Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Cannabis bekommen Eltern bei einem Infoabend des Vereins für Jugendhilfe am Dienstag in der Aula des Renninger Schulzentrums.
Herr Bräuning, wie läuft der Themenabend denn genau ab?
Wir möchten den Eltern vor allem viele Informationen mitgeben. Wir nennen ihnen Ansprechpartner, erklären, wo sie Hilfe bekommen und wie sie sich verhalten sollten, wenn sie merken, dass ihr Kind kifft. Außerdem wollen wir auf die Gefahren hinweisen, die Cannabiskonsum mit sich bringt, und auch über die rechtliche Situation aufklären. Wir werden nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen und mahnen. Uns geht es um eine sachliche Information.
Haben die Eltern denn die Möglichkeit, Fragen zu stellen?
Unbedingt. Es ist eine Podiumsdiskussion mit Experten, moderiert vom Präventionsbeauftragten des Landkreis Böblingen, Jörg Litzenburger. Mit dabei sind auch Ralf Single von der Polizeidirektion Böblingen und Uwe Zehr von den Suchthilfezentren im Landkreis. Die Eltern können an diesem Abend all ihre Fragen loswerden.
Gibt es einen konkreten Anlass für die Veranstaltung? Kiffen denn die Jugendlichen in Renningen im Vergleich besonders viel?
Nein, überhaupt nicht. Aber es ist durchaus ein Thema bei den jungen Leuten. Das bekommen sowohl wir Jugendsozialarbeiter als auch die Lehrer an den Schulen mit. Das hat im letzten halben Jahr schon zugenommen. Prinzipiell kann man sagen, dass Kiffen schon lange ein Thema bei den Jugendlichen ist. Mal mehr, mal weniger. Deswegen möchten wir zusammen mit den Schulen und der Polizei Aufklärungsarbeit für die Eltern leisten.
Hat Kiffen etwas mit der sozialen Herkunft eines Jugendlichen zu tun?
Nein, Cannabis wird in allen sozialen Schichten konsumiert. Und es gibt im Übrigen auch viele Erwachsene, die kiffen. Wer kifft, hängt nicht automatisch in ein paar Jahren an der Nadel, das muss auch mal betont werden. Bei vielen Jugendlichen hat der Cannabiskonsum merklich keine Auswirkungen auf ihr Verhalten oder ihre psychische Verfassung. Sie bekommen ihre Sachen trotzdem gut auf die Reihe. Aber es gibt eben auch andere Fälle. Man darf das Ganze nicht verharmlosen, aber eben auch nicht überdramatisieren.