Das Turnier des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Renningen-Malmsheim hat einen neuen Starterrekord verzeichnet. Der Leonberger Berufsreiter Jörg Widmaier vom PSZ Benzenbühl setzt dort seine Erfolgsserie fort.

Renningen - „Ich habe gerade einen super Lauf“, kommentierte Jörg Widmaier nach der letzten Prüfung eines erfolgreichen Turnierwochenendes seinen Sieg im M*-Springen – dem traditionellen Höhepunkt der Reitveranstaltung auf dem Renninger Vereinsgelände. Mit insgesamt acht Pferden war der Leonberger vom PSZ Benzenbühl, der in dieser Saison schon vier S-Siege verbuchen kann, dort am Start. Mit zwei Null-Fehler-Runden hielt er seine Konkurrenten deutlich auf Abstand.

 

Vor allem in der Siegerrunde ritt Widmaier auf dem neunjährigen HK’s Chocolate Chip selbstbewusst und mit hohem Tempo. Anders als zahlreiche Pferde seiner Konkurrenten schon im ersten Umlauf folgte der von Hans Kaufmann in Renningen gezogene Dunkelbraune ohne zu zögern den Entscheidungen seines hoch konzentriert agierenden Reiters und sprang zweimal fehlerfrei. Nur der Routinier Fritz Pape (RFV Herrenberg) und Jürgen Eberhard (LRFV Weil der Stadt) blieben nach beiden Runden ebenfalls ohne Abwurf und folgten auf den Plätzen. Beide konnten dem schnellen Ritt Widmaiers mit hohem Risiko in engen Wendungen und einem hohen Tempo nicht folgen und waren rund fünf Sekunden langsamer. „Wenn man als erster ins Stechen muss, dann muss man was riskieren“, meinte der Sieger im Nachhinein.

Der Parcours ist anspruchsvoller als im Vorjahr

Auffallend häufig fielen im M-Springen die Stangen, oder die Pferde verweigerten am Sprung die Zusammenarbeit. Der Parcourschef Walter Holzapfel aus Herrenberg bestätigte, dass er den Umlauf in diesem Jahr doch etwas anspruchsvoller als im Vorjahr gebaut habe, da doch einige Berufsreiter am Start waren. So sei das Feld insgesamt uneinheitlicher von der Leistung gewesen. Heuer habe der Parcoursdesigner durchaus die Möglichkeiten, die die Leistungsprüfungsordnung (LPO) für diese Klasse zulasse, ausgeschöpft. Er gab zu: „Die schwächeren Reiter waren in diesem Jahr fast überfordert.“

Es sei für Reiter kein Fehler, sich regelmäßig Gedanken zu machen, in welcher Klasse sie ritten. Besondere Schwierigkeiten bereiteten den meisten Reitern in dem rhythmisch gebauten Parcours die Distanzen zwischen den Sprüngen. „Meine Tendenz ist es, vorwärts zu reiten und den Galopp zu erhalten“, erklärte Holzapfel seine Philosophie. Widmaier bestätigt, dass die zwei Mitteldistanzen mit bis zu sechs Galoppsprüngen vom Reiter Gefühl und Erfahrung erforderten, um aus dem zügigen Vorwärts den richtigen Absprungpunkt zu taxieren. Auffallend viele Vierbeiner trugen die Entscheidungen ihrer Reiter in diesem M-Springen nicht mit, was zu Abwürfen oder Verweigerungen führte. „Solche Turniere sind da, um zu lernen und sich zu stabilisieren. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden“, bekundete Walter Holzapfel.

Zusätzliche Dressurprüfung auf A-Niveau

Zufrieden zeigte sich auf die Turnierleiterin Carmen Kauffmann. „Zum ersten Mal hatten wir über 600 Starts“, erklärte sie. Sonst läge das Turnier bei 500 bis 550 Starts. Eine Anwesenheitsquote von rund 90 Prozent sei ebenfalls sehr gut. Neben dem Schwerpunkt Springen mit Klasse A (Anfänger) bis M (mittelschwer) einschließlich einer Wertungsprüfung zum Sparkassencup in der leichten Klasse L habe der Verein in diesem Jahr zusätzlich zu den Dressurprüfungen auf A-Niveau eine Dressurreiterprüfung Klasse L ausgeschrieben, die nach Einschätzung von Kauffmann sehr gut angekommen sei. „Wir wollten unser Dressurprogramm noch ein wenig ausbauen und den Reitern, die auf dem Sprung von A nach L sind, die Möglichkeit bieten, an einem Wochenende mehrere Dressurprüfungen zu reiten. Die goldene Schleife in dieser Prüfung gewann mit einem deutlichen 0,5-Punkte-Vorsprung Nane-Meiken Pappert vom RC Riedhöhe auf Chico Carinioso mit 8,2 Punkten.