Dem ehemaligen Leonberger Ralf Weischedel (PSV Gäufelden) gelingt mit dem Erfolg beim Hallenturnier des LRFV Weil der Stadt der neunte Sieg in einem Springen der schweren Klasse. Jörg Widmaier wird nach zwei Fehlern Sechster.
Weil der Stadt - Die S-Springreiter hätten das Finale des Weil der Städter Hallenreitturniers kaum spannender gestalten können. Zwischen sieben für die Siegerrunde übrig gebliebenen Starterpaaren wechselte ständig die Führung. Letztendlich triumphierte ein früherer Leonberger, Ralf Weischedel vom PSV Gäufelden.
Seit vielen Jahren zählt Ralf Weischedel in der hiesigen Turnierszene zu den erfolgreichsten Reitsportlern. Der 48-Jährige gilt obendrein als feiner Stilist und bestreitet dabei nicht nur die klassischen Springprüfungen, sondern wagt sich als Springreitercrack immer mal wieder ins Dressurviereck. Außerdem ist der Unterricht des Routiniers, der einst in Leonberg zuhause war und seit vielen Jahren in Sulz am Neckar lebt sowie für PSV Gäufelden startet, besonders beliebt.
Im ersten Stechen gleich der erste Sieg
Doch im Prinzip treffen diese Eigenschaften auf die gesamte Top-Sechs des abschließenden schweren Springens zu. Vom ersten bis zum sechsten Platz machten lauter erfahrene Springreiter, allesamt mit mehreren S-Siegen ausgezeichnet, das Springen richtig spannend. „Für mich war der Sieg nebensächlich, ein zweiter, dritter Platz wäre für mein Pferd Speiki, das sein erstes Stechen in einem S-Springen lief, auch völlig okay“, meinte S-Sieger Weischedel sogar. Mit 41,46 Sekunden verdrängte er auf seinem neunjährigen Youngster aus hannoverscher Zucht die Landesvizemeisterin der Springreiter, Eva-Maria Lühr (RFV Pfalzgrafenweiler) auf Quel Sauteur, um 72 Hundertstelsekunden an zweite und den sogar schnelleren Sven Schlüsselburg (PLZ Engelsberg) auf Quintessenz an dritte Stelle. Schlüsselburgs (33) möglichen S-Sieg verhinderte nur ein Flüchtigkeitsfehler am zweiten Sprung.
Schneller und fehlerfrei erreichte in der Siegerrunde der Ex-Weil der Städter Volker Hahn (RV Waldenbuch-Hasenhof) auf Acina das Ziel. Seine aus dem Normalumlauf mitgebrachten vier Strafpunkte verhinderten hier den S-Sieg. Mit Zweitpferd Concrue belegte Eva-Maria Lühr Platz fünf und Top-Favorit Jörg Widmaier (PSZ Benzenbühl) musste sich mit zwar schnellster Zeit aber Hindernisfehlern am vorletzten und letzten Sprung mit Platz sechs begnügen. Finalsiebter wurde vor heimischer Kulisse der Neu-Weil der Städter Uwe Heinrich (bisher RC Grafenberg) auf Chaya.
Lokalmatador gewinnt Springen der mittelschweren Klasse
„Dieser Große Preis“, sagte Ralf Weischedel, der nun neun S-Siege auf seinem Konto hat, „blieb wirklich bis zum Schluss spannend, obwohl alle mit einem Jörg Widmaier-Sieg rechneten.“ Der Serien-S-Sieger der vergangenen Saison aus dem Leonberger Stall Benzenbühl machte dafür am Vortag alles klar und gewann auf seiner wendigen Stute Quinara das von Parcours-Chef Walter Holzapfel (Herrenberg) aufgebaute abendliche Zweisterne-M-Springen. Die andere Abteilung dieser zweithöchsten Prüfung des Turniers entschied Marcel Braitinger (RFV Merklingen/Alb) auf Body for Life für sich. Auf der zehnjährigen Westfalenstute Quinara ritt Widmaier (31) bereits den Sieg des Einsterne-M-Springens nach Hause. Weitere Siege in der mittelschweren Klasse feierten unter anderem für den gastgebenden Ländlichen Reit- und Fahrverein Weil der Stadt Peter Döffinger auf Quite Nice und auch das spätere Große Preis-Siegerpaar Ralf Weischedel/Speiki.
In der ersten Qualifikation um den Sparkassencup im Pferdesportkreis Böblingen ging im Stechen der L-Sieg an die Leonbergerin Nina Kaupp auf ihrem sprunggewaltigen, schnellen Pony Campino und in der zweiten Abteilung an Matthias Fritz (RFV Herrenberg) auf Sweet Girl. Erste Plätze erkämpften in Klasse L zudem Levent Güngör (RFV Wenninger Höfe) und in Klasse A Manuela Riehm (RFV Renningen-Malmsheim), Mareike Gräter, Alexander Schüle, Dagmar Bürgel (alle drei RFV Weil der Stadt) sowie Vielseitigkeitsolympiasieger Michael Jung (RSG Altheim), der mit seinen Nachwuchsspringpferden nur zum Auftakt in Weil der Stadt gastierte.