Auf einer kommunalpolitischen Rundfahrt zeigen Polizei und Rettungsdienste ihre Einsatzstärke.

Renningen - Wo ist nochmal die Wankelstraße in Malmsheim? Gute Frage, denn das dortige Feuerwehrhaus ist der Treffpunkt für die kommunalpolitische Spazierfahrt mit Bürgermeister Wolfgang Faißt. Und für manchen Bürger nicht so ohne weiteres aufzuspüren. „Naja“, lacht der Schultes, „Hauptsache, die Feuerwehr findet im Notfall uns!“

 

Fünf Stationen umfasst die Tour unter dem Motto „Sicherheit und Ordnung“. Der Stadtbaumeister Hartmut Marx hat die Chauffeur-Rolle für diejenigen übernommen, die nicht mit dem Rad gekommen sind, und steuert zusammen mit der Referentin des Bürgermeisters, Marlies Delago, den City-Bus von Punkt zu Punkt.

Der Feuerwehrkommandant Erhard Mohr erklärt, warum die Stadt zwei Feuerwehrstandorte hat. „Fahren Sie mal von Renningen nach Malmsheim wenn’s pressiert, auch mit Signal. Man meint, man kommt niemals an.“ Das Einsatzgebiet wäre nur mit dem Renninger Standort zu groß, um innerhalb der vorgeschriebenen zehn Minuten am Einsatzort zu sein.

Malmsheimer Standort frisch modernisiert

Deshalb hat die Stadt beide Standorte erhalten. Malmsheim wurde vor zwei Jahren sogar modernisiert und auf 750 Quadratmeter vergrößert.

An der Rettungswache wartet schon der DRK-Präsident Michael Steindorfner. Zwei Einsatzfahrzeuge und ein Ersatzwagen sind hier untergebracht, eines ist 24 Stunden einsatzbereit, eines 12 Stunden. 16 Helfer sind in der Wache, rechnerisch sind es 10,5 Personen, die hier rund um die Uhr Dienst tun. Es war nicht einfach, die Wache hier zu etablieren, doch der Bürgermeister ist froh, dass es gelungen ist: „Die Helfer haben im Notfall wirklich kurze Wege.“

Das wird nochmals im Renninger Vereinsdorf deutlich. Im hiesigen DRK-Haus haben die Ehrenamtlichen um Steindorfner die Ausrüstung aufgebaut, die die Helfer im Notfall mitführen. Hier wird auch das neue Konzept des DRK „Helfer-vor-Ort“ vorgestellt, ein Projekt, das die Zeit zwischen Notruf und Erster Hilfe nochmals verkürzen soll.

Überproportional viele Fahrraddiebstähle

In Renningens neuer Stadtmitte steht der Polizeihauptkommissar Frank Bollinger bereit. Er präsentiert den Polizeiposten inklusive der Zelle und nennt einige Zahlen: Internetbetrügereien machen einen Großteil der Straftaten aus, mit denen sich die zwei Polizistinnen und vier Polizisten auseinandersetzen müssen. Dazu kommen Körperverletzungen, Ladendiebstähle, Betrügereien und, überproportional hoch, Fahrraddiebstähle. „Schließt eure Räder ab“, mahnt er. Dann bricht der Pulk zur letzten Station auf. Aus knapp 20 interessierten Bürgern sind inzwischen fast doppelt so viel geworden, an jeder Station sind Neugierige hinzugekommen.

Glücklicherweise bietet der Vorplatz des Renninger Feuerwehrhauses genügend Platz. Noch. Denn das Gebäude wird nach vorne verlängert. Dazu wurden die Kellerräume nutzbar gemacht, die sanitären Anlagen ausgebaut – immerhin umfasst die 120 Personen starke aktive Wehr auch zehn Frauen – und Raum für die Jugendwehr geschaffen.

Dass in Renningen in Notfällen so gut und schnell reagiert werden kann, hat einen wesentlichen Kern: „Man muss halt miteinander reden“, sagt Feuerwehrchef Mohr. DRK-Präsident Steindorfner und Polizeihauptkommissar Bollinger nicken.