Altbürgermeister Wolfgang Lucas ist im Alter von 76 Jahren verstorben.

Weissach - Mit ihm ist Weissach in die Zukunft gestartet. Nachdem die beiden Ortseile Weissach und Flacht im Jahr 1972 vereinigt wurden, war es der damals 31-jährige Wolfgang Lucas, den sich die neu formierte Gemeinde zu ihrem ersten Bürgermeister wählte. Damit stand ein Einheimischer an der Spitze. Lucas wurde zwar 1941 in Ostpreußen geboren worden, kam aber als Kind nach Weissach. Nach dem Studium zum Verwaltungswirt und einem kurzen Intermezzo als Bürgermeister in Wendelsheim übernahm er so das Rathaus seines Heimatortes.

 

„Stillstand bedeutet Rückschritt“, war ein Satz, den Wolfgang Lucas in seinen 24 Amtsjahren als Weissacher Bürgermeister oft und gern verwendet hat. Dementsprechend sind es auch die Taten, die von ihm bleiben. So entwickelte er gleich nach Amtseintritt einen Flächennutzungsplan. Damit konnte er eine ursprünglich vorgesehene komplette Bebauung des Strudelbachtales abwenden. Die Umgestaltung der beiden Dörfer zu einer modernen Kommune stand im Mittelpunkt seines Wirkens. Mehr als 90 Straßen wurden unter ihm aus- und umgebaut. Bleiben wird auch der Anschluss von Weissach an die Bodenseewasserversorgung – immerhin elf Millionen Mark musste Wolfgang Lucas dafür in der Gemeindekasse organisieren. In all den Jahren hat er nie den Konflikt gescheut, schon damals ging es bei Gemeinderatsdiskussionen hoch her. 1996 verlor er sein Bürgermeisteramt knapp gegen Roland Portmann. Lucas blieb Weissach aber verbunden, im Tennisclub und im DRK engagierte er sich. Am vergangenen Dienstag ist Wolfgang Lucas nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.