Fabian Kaute schraubt sich mit seinem Bike über die Rampe in die Luft, überschlägt sich am höchsten Punkt und landet schließlich sicher auf weichem Mulch. „Backflip” heißt dieser Rückwärtssalto in der Fachsprache des spektakulären Radsports „Dirtjump”. Seit nunmehr zwei Jahren katapultiert sich der 17-Jährige mit seinem Mountainbike über Erdhügel. „Dass wir jetzt eine Dirt-Strecke direkt vor der Haustür haben, das ist schon toll”, sagt der Weil der Städter.

Weil der Stadt - In hohem Tempo kommt Fabian Kaute angerauscht, dann schraubt er sich mit seinem Bike über die Rampe in die Luft, überschlägt sich am höchsten Punkt und landet schließlich sicher auf weichem Mulch. „Backflip” heißt dieser Rückwärtssalto in der Fachsprache des spektakulären Radsports „Dirtjump”. Seit nunmehr zwei Jahren katapultiert sich der 17-Jährige mit seinem Mountainbike über Erdhügel, um die waghalsigen Sprünge mit einem möglichst coolen Trick abzuschließen. „Dass wir jetzt eine Dirt-Strecke direkt vor der Haustür haben, das ist schon toll”, sagt der Weil der Städter.

 

Was er damit meint, ist die über 5500 Quadratmeter große Piste neben dem Vereinsgelände der SpVgg Weil der Stadt, die seit einigen Monaten befahrbar ist. Hier reihen sich Lehmhügel aneinander, Startrampen recken sich in die Höhe, es ist ein Schlaraffenland für alle BMX- und Dirtbike-Akrobaten. „Am 27. September werden wir die Strecke offiziell eröffnen, es wird eine große Party mit diversen Wettkämpfen geben“, sagt Raffael Oppold vom Motorsportclub Würmtal-Merklingen „Ursprünglich wollten wir schon im letzten Jahr mit den Bauarbeiten durch sein, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung.” Was noch fehle sei eine “4-Cross-Strecke” sowie ein sogenannter Pump-Track mit zahlreichen Wellen und Steilwandkurven, erklärt der Schriftführer des Vereins. Die meisten Arbeiten hätten die Mitglieder in Eigenregie gestemmt.

Der Rundkurs am Würmtalufer, mit dem der MSC ein Alleinstellungsmerkmal sicher hat, ist das größte Projekt des 1963 gegründeten Motorsportclubs. Was damals mit der Organisation von Motocross-Veranstaltungen in Heimsheim begann, wurde im Laufe der Zeit um zahlreiche Rennsportbereiche erweitert. Die nunmehr 115 Mitglieder des MSC, der auch ein Ortsclub des ADAC ist, stellen inzwischen auch beim Kartsport, Automobilslalom, Rallye sowie bei Rundstrecken- und Bergrennen ihr Können unter Beweis. „Nachdem das Vereinsleben in den letzten Jahren zum Erliegen kam, gab es 2011 einen Neustart”, sagt Oppold, der mit weiteren Mitgliedern frischen Wind in den Club brachte.

Inzwischen treffen sich die Rennsportbegeisterten an jedem ersten Mittwoch des Monats zum Stammtisch im Clubraum in Merklingen. An fünf Terminen im Jahr wird eine clubinterne Kart-Meisterschaft auf der Bahn in Neckartenzlingen ausgetragen. Ein weiterer wichtiger Termin im Vereinskalender ist der über die Ortsgrenze hinaus bekannte ADAC-Automobilslalom im März, der seit vielen Jahren auf dem Bosch-Parkplatz in Schwieberdingen ausgetragen wird.

Besonders erfolgreich ist der MSC mit seinen Junioren im Kartsport. „Seit 2011 stellen wir in allen Klassen die Kreismeister”, sagt Oppold, den es über seinen kartbegeisterten Sohn zum Klub verschlug. Außerdem konnte beim ADAC-Mehrstundenrennen in 2011 auf der Breitwang-Kartbahn in Bopfingen ein dritter Platz in der 160-Kubikzentimeter-Klasse eingefahren werden. Auch beim Motocross und dem Motorrad-Geländesport (Endurorennen) macht der MSC regelmäßig von sich reden. Und beim Dacia-Logan-Cup, eine ADAC-Tourenwagen-Rennserie, ist der Club mit einem Fahrer vertreten.

Kopfzerbrechen bereiten den Clubverantwortlichen hingegen die fehlenden Trainingsmöglichkeiten. Zwar finde ein sporadisches Training für die Motocrossfahrer in Holzgerlingen statt und die Kartfahrer dürften regelmäßig Runden auf dem Parkplatz eines Busunternehmens in Merklingen drehen. „Doch unter dem Strich haben wir den Nachteil, dass unsere Fahrer so gut wie untrainiert bei den Wettkämpfen antreten müssen”, betont Oppold.

Mit der Fertigstellung der Dirt-Strecke soll sich das zumindest für die Biker ändern. „Dort ist ein regelmäßiger Trainingsbetrieb geplant”, sagt der Merklinger. Außerdem werden auch Nicht-Mitglieder mit dem Radsport auf Tuchfühlung gehen können. „Dazu werden wir Leihfahrräder, Helme und Protektoren zur Verfügung stellen”, so Raffael Oppold, der sich aus doppeltem Grund auf die Eröffnung der Piste freut. „Dann werden wir das 50-jährige Bestehen des Klubs nachfeiern!“