Die Gemeinden Wimsheim, Wiernsheim, Mönsheim und Wurmberg tragen die Kosten für die Gemeinschaftsschule. Sie sind sich einig, dass die Schulform bleiben muss und halten am Standort Mönsheim fest.

Mönsheim/Wimsheim – Das Fortbestehen der Gemeinschaftsschule Heckengäu mit den Standorten in Wiernsheim und in Mönsheim ist gesichert. Darauf haben sich jüngst die Bürgermeister der verbliebenen Trägergemeinden Wiernsheim, Wurmberg, Mönsheim, Wimsheim sowie die Fraktionschefs ihrer Gemeinderäte verständigt.

 

Nach dem Ausstieg von Friolzheim aus dem Bund der Kostenträger vor einer Woche stand die Zukunft der noch jungen Schulform im Enzkreis auf der Kippe (wir berichteten). Eltern und Schüler waren verunsichert. „Wir haben die Gemeinschaftsschule nie in Frage gestellt und wir wissen, dass wir sie bezahlen wollen und können und dass wir uns gegenseitig vertrauen können“, betonte Wiernsheims Bürgermeister Karlheinz Oehler, der auch Vorsitzender des zuständigen Schulzweckverbands „Platte“ ist.

Um die Zukunft der Schulstandorte finanziell abzusichern, will man jetzt noch näher zusammenrücken. Mönsheim und Wimsheim sollen in den Schulverband aufgenommen werden. Auch Friolzheim sei dort stets mit „offenen Armen“ willkommen, heißt es.

Ausstieg Friolzheims kam überraschend

Die Heckengäuschule hat zwei Standorte. In Mönsheim werden die Klassenstufen fünf bis sieben unterrichtet, in Wiernsheim die höheren Stufen. Bereits 1970 hatten Wiernsheim und Wurmberg den Schulverband „Platte“ gegründet, der die Schule in Wiernsheim betreibt. Mönsheim, Friolzheim und Wimsheim sind in einem Bund als Kostenträger für den Schulstandort Mönsheim zusammengeschlossen. Mit dem ersten Lernatelier für zwei fünfte Klassen ist die ehemalige Werkrealschule in diesem Schuljahr als Gemeinschaftsschule gestartet. Das will der Friolzheimer Gemeinderat nun nicht mehr unterstützen.

Es gebe Bedenken gegen die Schulform und zudem sei man in die Planungen unzureichend eingebunden gewesen, lautete die Begründung. Rund eine halbe Million Euro hätte die Gemeinde für den Ausbau des Schulstandortes mit Lernateliers, Aufenthaltsraum und einer Mensa für den Ganztagsunterricht zahlen müssen. „Wir gehen davon aus, dass es nicht die Kosten sind, die in Friolzheim ausschlaggebend waren“, erklärte Oehler. Eine halbe Million Euro als Investition in die Zukunft sei für eine Gemeinde nicht so erheblich. Zudem sei Friolzheim noch auf mehrere Jahre mit der Werkrealschule an den Kosten des Standorts beteiligt.

Der Ausstieg von Friolzheim kam überraschend. Bereits seit Ende 2013 seien die Kosten für den Umbau zur Gemeinschaftsschule allen beteiligten Gemeinden bekannt gewesen, sagte Oehler. „Es ist nicht üblich, dass wir im kleinsten Kreis so etwas diskutieren und einen davon ausschließen“, betonte er. Es habe zwar Signale aus Friolzheim gegeben, aber ein Ausstieg habe sich nicht angedeutet. In Mönsheim stand die Gemeinschaftsschule nie in Frage, das hatten der Bürgermeister Thomas Fritsch und die Gemeinderäte dort stets einvernehmlich beteuert. Auch der Wimsheimer Bürgermeister Mario Weisbrich fand deutliche Worte: „Wir sehen das mit den Kosten und der Beteiligung an Entscheidungen etwas anders als Friolzheim. Für Wimsheim war Mönsheim schon immer der Standort der weiterführenden Schule, und daran wollen wir festhalten“, sagte der Schultes. Bei der Entscheidung seien alle vier Fraktionschefs aus Wimsheim mit dabei gewesen und hätten sich eindeutig für den Schulstandort ausgesprochen.

Friolzheim dürfte auch wieder mitmachen

Die Rektorin Monika Becker und der Vorsitzende des Elternbeirats der Heckengäuschule, Horst-Dieter Wolff, zeigten sich erleichtert und zufrieden mit dem Signal. „Es passt kein Blatt zwischen die Gemeinden, das haben wir gesehen. Die stehen zusammen“, sagte Wolff und bekräftigte: „Wir Eltern wollen die Gemeinschaftsschule.“ Über den Beitritt von Mönsheim und Wimsheim in den Schulverband „Platte“ müssen noch die Gemeinderäte entscheiden. Das soll noch in diesem Jahr geschehen. Die Kostenverteilung könne im Zweckverband möglicherweise über Kredite finanziert werden, kündigte der Mönsheimer Schultes Fritsch an. Zudem stellte er einen möglichen Landeszuschuss in Höhe von 200 000 Euro in Aussicht.

Für die Schüler aus Friolzheim soll sich nichts ändern. Lediglich ein Zuschuss zum Mittagessen könne es für sie nicht geben, sagte Oehler und stellte noch einmal klar: „Wir würden uns freuen, wenn die Gemeinde Friolzheim wieder in den Verband zurückkehren würde.“