Die Nachfrage nach Brennholz sinkt, der Holzmarkt zeigt sich aber weiterhin stabil. Trotz sinkendem Holzeinschlag macht die Gemeinde Gewinn mit ihrem Wald.

Mönsheim - Wir haben den Wald gepflegt und dabei sogar noch einen Ertrag für die Gemeinde erwirtschaftet“, freut sich Revierförster Uli Schiz. Dem Gemeinderat hatte er jüngst den Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr vorgestellt und dabei auf das abgelaufene Wirtschaftsjahr zurückgeblickt.

 

Rund 37 500 Euro Plus stehen da unter dem Strich der vorläufigen Bilanz, und damit 5000 Euro mehr als nach der Planung. Auch 2017 rechnet der Förster mit einem Überschuss. Der fällt mit geplanten 22 000 Euro aber geringer aus, weil weniger Holz geschlagen werden soll und zudem höhere Ausgaben für die Wildschadenverhütung anstehen. Im Juni hatte die Forstdirektion im Regierungspräsidium den Mönsheimer Gemeindewald zur Halbzeit des 10-jährigen Forsteinrichtungsplanes unter die Lupe genommen. Im Gemeindewald dominieren auf drei Viertel der Fläche Laubbäume, vor allem die Buche. Weit abgeschlagen ist die Eiche. Bei den Nadelbäumen dominiert die Kiefer.

Der Holzmarkt ist stabil

„Wir haben beschlossen, den Holzeinschlag jetzt etwas herunterzunehmen“, erklärte Revierleiter Uli Schiz. Das bislang geschlagene Holz sei komplett verkauft. Von der Forstbehörde im Landratsamt Enzkreis war Tim Müller im Gemeinderat anwesend. Der Holzmarkt zeige sich stabil. Die Brennholzversorgung sei im Kreis gesichert, berichtete Müller. Probleme gebe es allerdings beim Absatz von Industrieholz. Das ist Holz minderer Qualität, das häufig in der Papierindustrie verarbeitet wird und das wegen des hohen Angebotes auf dem Holzmarkt derzeit oft sehr lange im Wald lagern muss. Schäden durch Schädlingsbefall, der stark von der Witterung abhängig ist, hätten sich im Enzkreis nur wenig ausgewirkt, obwohl die beiden vergangenen Jahre sehr warm gewesen seien. „Aber wir hatten Glück, weil es im April und im Mai sehr viel Niederschlag gab“, betonte Tim Müller.

Jagd regulieren?

Wegen des spürbaren Klimawandels und der resultierenden Klimaschwankungen wolle die Forstverwaltung im Enzkreis künftig die Verbreitung klimastabiler Baumarten wie Tannen und Eichen fördern, berichtete Müller. Zudem sei die Unterstützung der Jäger notwendig, um die Wildschäden gering zu halten. „Ohne eine regulierende Jagd lassen sich die Ziele im Forst kaum erreichen“, unterstrich er.

Einige Fragen hatten die Gemeinderäte trotz der guten Zahlen. So interessierte sich Simone Reusch (Bürgerliste) für die bevorstehende Rodung eines kleinen Waldstücks am Paulinensee für den Neubau des Staudamms. „Wo werden die Ausgleichflächen dafür geschaffen?“, wollte sie wissen.

Die Forstdirektion habe zugestimmt, dass dafür angesammelte Ökopunkte aus dem Alt- und Totholzkonzept herangezogen werden könnten, informierte Bürgermeister Thomas Fritsch. Diese Flächen mitten im Wald, auf denen alte absterbende Bäume der Natur überlassen werden, sind schon vorhanden.