Mit ihren Zuwendungen bringt die Hilfsaktion „Lichtblicke“ Menschen in Not einen Funken Hoffnung.

Leonberg - Die Ursachen, die Menschen an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten bringen, sind ganz verschieden: Da ist der gewalttätige Vater, der die Familie in eine Notlage bringt, oder es sind hohe Mieten, die sich Geringverdiener nicht leisten können. Aber auch niedrige Gehälter, die an der Grenze der Sozialhilfe liegen, sind ein Grund – oder schlicht und einfach ein kaputter Küchenherd.

 

Der 36-Jährige, der aus einer früheren Ehe eine siebenjährige Tochter mit in die Beziehung bringt, lebt mit seiner Partnerin seit zwei Jahren in einer kleinen Drei-Zimmer-Wohnung. Die Partnerin hat zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren. Der Mann ist in einer Großfamilie mit sechs Kindern aufgewachsen. Als ältester Sohn musste er bereits früh Verantwortung in der Familie übernehmen, weil der Vater alkoholabhängig und auch gegenüber ihm immer wieder gewalttätig war.

Mit 20 Jahren zog der junge Mann von zuhause aus. Es folgten einige Jahre, in denen er mit Eigentumsdelikten immer wieder straffällig wurde. Mit 28 Jahren lernte er eine 18-Jährige kennen, die er kurz darauf heiratete. Aus dieser Beziehung stammt die Tochter.

Die Ehe wurde nach weniger als zwei Jahren geschieden, weil er seine Frau mehrfach geschlagen hatte. Es kam immer wieder zu gewalttätigen Situationen, bis er selbst erkannte, dass er zunehmend so wurde wie sein Vater. Er unterzog sich einer Langzeittherapie, um seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Die Einrichtung entließ ihn mit einer sehr guten Zukunftsprognose. Das hat sich in den vergangenen Jahren bestätigt. Doch der 36-Jährige hat keinen Beruf erlernt und seine Berufsbiografie weist wegen seines vergangenen Lebens viele Lücken auf. Auf dem Arbeitsmarkt ist er daher auf Leiharbeit angewiesen, so dass die Familie nur mit aufstockenden Leistungen des Jobcenters über die Runden kommt. Die Familie lebt heute äußerst sparsam und hat keinerlei finanzielle Reserven, um den Kindern auch mal eine Freude an Weihnachten zu bereiten.

Die Wohnung ist zu teuer

Die 39-jährige Alleinerziehende lebt mit ihrem zwölf Jahre alten Sohn und ihrer 72 Jahre alten Mutter in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Die Mutter ist gehbehindert und bezieht eine kleine Witwenrente, die durch Grundsicherung aufgestockt wird. Die 39-Jährige hat eine Teilzeitstelle als Reinigungskraft. Sie erhält aufstockende Leistungen des Jobcenters. Da die Miete für die bescheidene Wohnung mit fast 100 Euro über der Mietobergrenze liegt, die vom Jobcenter gefördert wird, muss diese Unterstützung für die Miete aufgebracht werden, so dass zum täglichen Leben kaum etwas bleibt. „Die Suche nach einer preisgünstigen Wohnung war bisher vergeblich, da die vom Jobcenter anerkannten Mieten und die Realität der Miethöhen im Raum Stuttgart immer mehr auseinander gehen“, weiß Jürgen Rein, der Leiter der Sozialen Dienste der Stadt. Vor diesem Hintergrund muss die Familie äußert bescheiden leben.

Wenn das Geld für einen neuen Herd fehlt

Vor sechs Jahren ist die Familie aus einem Staat der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen. Das Ehepaar hat sieben Kinder von acht bis 21 Jahren. Nach langer Suche haben sie ein altes Haus gefunden, in dem sie nun leben und zum ersten Mal ausreichend Platz haben. Alle Sanierungsarbeiten wurden selbst gemacht. Dies hat die finanziellen Reserven der Familie aufgezehrt. Nun ist in der alten Küche der Herd defekt und kann nicht mehr repariert werden.

Diese drei Fälle zeigen, wo die Spenden von „Lichtblicke“ eingesetzt werden.