Gemeinderat spricht sich für Wasserspiele und eine Busbucht am künftigen Verwaltungszentrum aus. Statt des chinesischen Taschentuchbaums werden nun doch heimische Linden gepflanzt. Ein zwei Meter breiter Gehweg ist vom Tisch.

Leonberg - Auf dem Platz vor dem neuen Rathaus wird es kräftig sprudeln, die Busse behalten ihre eigene Bucht und die Lindenstraße wird ihrem Namen gerecht. So lassen sich die Beschlüsse zusammenfassen, die der Gemeinderat zur Gestaltung jener Freifläche getroffen hat, die das optische Entree zur neuen Leonberger Verwaltungszentrale werden soll.

 

Was die Baumbepflanzung betrifft, hat der Stadtrat damit die Entscheidung des Planungsausschusses korrigiert. Das Fachgremium für Bauthemen hatte sich einige Tage zuvor für den aus China stammenden Taschentuchbaum ausgesprochen. Das wäre ein optischer Hingucker gewesen, erinnern die weißen Blütenblätter doch tatsächlich an Stofftaschentücher. Doch die Mehrheit im Gemeinderat präferierte die heimische Variante, also den Lindenbaum.

Leobad sanieren statt Brunnen bauen?

Wesentlich umstrittener war die Frage, ob Wasserspiele dem Rathausvorplatz eine mediterrane Leichtigkeit verleihen sollen. Dafür plädierten Bernd Murschel (Grüne), Dieter Maurmaier (FDP) und Frank Albrecht (Liste SALZ). Axel Röckle war dagegen: Die 60 000 Euro, die die ebenerdigen Sprudler kosten, so argumentierte der Fraktionschef der Freien Wähler, würden besser als Notreserve für die Sanierung des Leobades zurückgehalten. Die kostet bekanntlich wenigstens zehn Millionen Euro.

Der Mehrwert, den sich die Befürworter mit den Wasserspielen erhoffen, den sollten lieber die städtischen Bediensteten durch gute Leistungen erbringen, erklärte Röckle. Doch die große Mehrheit sah es anders: Die Wasserspiele werden kommen.

Der Bus hält weiter in einer Bucht und nicht auf der Straße

Das gilt auch für eine Busbucht am Rathaus. Zwar gab es eine temporäre grün-gelbe Koalition für einen Halt der Busse auf der Straße. „Damit ist die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs deutlich höher“, erklärte Murschel. In den Augen Maurmaiers fehlt schlicht Platz für eine Busbucht.

Doch die SPD-Fraktionsvorsitzende Christa Weiß hielt dagegen. Wenn ein Bus auf der viel befahrenen Eltinger Straße hält, sei das Aussteigen für die Fahrgäste viel zu gefährlich, warnte sie. Auch ökologische Gründe sprächen für die Busbucht: Wartende Autos stoßen wesentlich mehr Schadstoffe aus als fahrende. Die meisten im Gemeinderat schlossen sich dieser Auffassung an: Es bleibt bei der Bucht.

Äußerst knapp wurde ein von der Stadtvorgeschlagener zwei Meter breiter Gehweg an der Eltinger Straße abgelehnt.

Trotz dieser Beschlüsse ist die Gestaltung des Außenbereiches rund ums künftige Rathaus noch nicht abgeschlossen. „Die Einmündung der Lindenstraße in die Eltinger Straße ist noch nicht gelöst“, kritisierte Dieter Maurmaier. Dirk Jeutter (CDU) wollte wissen, ob Fahnenmasten für festliche Anlässe vorgesehen sind: „Oder ist das ein veraltetes Ritual?“ „Ist es nicht“, entgegnete Oberbürgermeister Bernhard Schuler. „Fahnen werden möglich sein.“