Beim Tag der offenen Baustelle schauen viele interessierte Bürger vorbei. Die Arbeiten gehen zügig voran, so dass voraussichtlich noch in diesem Jahr eröffnet wird. Viele ehrenamtliche Helferinen und Helfer haben tatkräftig mit angepackt.

Leonberg - Die vielen Kuchen duften einladend im Erdgeschoss des neuen Jugendhauses Eltingen. Der Tischkicker klackert, wenn die Spieler mit Schwung ihre Figuren bewegen, und überall im Haus sind leise Gespräche zu hören. Es ist Sonntagnachmittag, und viele Leonberger nutzen den Spaziergang bei herrlichen Wetter, um auf der Baustelle des neuen Jugendhauses in der unmittelbaren Nachbarschaft des Leobades vorbeizuschauen.

 

„Wir waren schon beim Spatenstich dabei, und unsere Spaziergänge führen uns regelmäßig an der Baustelle vorbei, so dass wir nun neugierig waren, wie es innen aussieht“, erzählen Hertha und Günther Bäuerle. „Diese blaue Fassade ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber als wir erfuhren, dass die andere Alternative Orange war, dann doch lieber Blau“, sagen die beiden Eltinger. „Wir hätten natürlich, allerdings für viel mehr Geld, auch eine andere Fassadenverkleidung bekommen können, doch dieser Restposten war ein Angebot, das wir nicht abschlagen konnten“, sagt Jugendhaus-Sozialarbeiter Jan Lippmann.

„Wenn man bedenkt, wie viele ehrenamtliche Helfer hier am Werk waren und sind, also nicht vom Fach, dann erstaunt es immer wieder, wie sauber diese Baustelle ist“, ist Günther Bäuerle voll des Lobes. „Oder vielleicht gerade deswegen?“, fragt er ein wenig ketzerisch in die Runde.

„Man kann das Haus auch mieten, das ist ja sehr interessant für das eine oder andere Familienfest “, freut sich Hertha Bäuerle. „Es wird aber bestimmt Probleme mit den Nachbarn geben, wenn die Jugendlichen abends mit den Autos und Motorrädern von den Veranstaltungen nach Hause fahren“, gibt Günther Bäuerle zu bedenken. „Beim Jugendhaus wird nicht geparkt, wir haben gar keine Parkplätze für die Besucher des Jugendhauses. Denen steht bei Bedarf der Behelfsparkplatz auf der anderen Seite der Berliner Straße zur Verfügung“, erläutert Martin Riethmüller, der Vorsitzende des Jugendhausvereins. „Da ist ja an alles gedacht, das ist eine gute Lösung“, gibt sich Günther Bäuerle zufrieden.

Zufrieden ist an diesem Sonntagnachmittag auch Birgit Widmaier, die Geschäftsführerin des Jugendhausvereins. Die Wände im Veranstaltungssaal, Café-Bereich und in den einzelnen Räumen sind verputzt und gestrichen. Gegenwärtig sind die Fliesenleger in der Küche und im Sanitärbereich zu Gange. Die Türen sind geliefert und werden lackiert. „Es geht mit großen Schritten voran – wahrscheinlich öffnen wir noch in diesem Jahr, aber auf einen festen Termin legen wir uns nicht fest“, sagt die Geschäftsführerin. „Mehr als 40 Helfer haben je nach ihren Möglichkeiten Hand angelegt, damit die Baustelle voranschreitet. Ohne sie wären wir noch nicht so weit“, würdigt Widmaier die Ehrenamtlichen.

Auch die Finanzierung des neuen Hauses, das der Verein in Eigenregie errichtet, hat besser hingehauen als erwartet. Insgesamt rund 740 000 Euro werden der Neubau und seine Ausstattung kosten. 295 000 Euro steuert die Stadt Leonberg bei, 70 000 Euro sind Rücklagen des Vereins, über 150 000 Euro wurde ein Kredit aufgenommen, und mehr als 200 000 Euro sind als Spenden eingegangen.

„Die Spendenbereitschaft ist riesig, so dass wir auch das Obergeschoss ausbauen können“, freut sich Vereinsvorsitzender Riethmüller. Ist das Haus fertig, stehen ein Saal mit 180 Plätzen, dazu ein Proberaum für Bands, der Café- und Treffbereich sowie ein Kreativraum im Erdgeschoss zur Verfügung. Im Obergeschoss entstehen ein Computerraum, ein Raum für die Arbeit mit Farben und Siebdruck, ein Seminarraum sowie ein Beratungszimmer.