Der milde Winter hat kaum nennenswerte Schäden hinterlassen. Trotzdem hat die Anlage nach 25 Jahren dringend eine Sanierung nötig. In der Jubiläumssaison denken die Politiker über die Zukunft nach. Eröffnung ist am 10. Mai.

Leonberg - Das Leobad rüstet sich für eine neue Badesaison – es ist eine besondere, eine Jubiläumssaison. Denn wenn sich am 10. Mai die Pforten des Freiluftbades erneut für die Gäste öffnen, dann ist es bereits zum 25. Mal. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun, um das Bad aus dem Winterschlaf zu holen.

 

„Der milde Winter hat dem Leobad gut getan“, ist Dieter Häberle, der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, zufrieden. Weil es kaum Frost gegeben hat, sind die Schäden an den Fliesen in den Becken überschaubar. „Ein heftiger Winter, wie vor einigen Jahren, kann uns bis zu 200 000 Euro allein für die kaputten Fließen in den Becken kosten“, weiß der Fachmann aus langer Erfahrung.

„Dieses Jahr gibt es keine besonderen Vorkommnisse, aber dass lässt sich erst feststellen, wenn das Wasser aus den Becken abgelassen ist und das geschieht nur dann, wenn sicher ist, dass kein Frost mehr zu erwarten ist“, sagt Patrick Hilbert, der stellvertretende Betriebsleiter der städtischen Bäder. Ist das Wasser aber erst mal abgelassen, dann ist Eile gefordert. „Höchstens vier Wochen dürfen die Becken leer stehen“, erläutert Häberle. Obwohl das 50-Meter-Sportbecken und das große Spaßbecken auf mehr als 200 in den weichen Untergrund gerammten Betonpfählen stehen, schwimmen die Becken praktisch im hohen Grundwasser. Sind die Becken leer, werden sie leichter und das Grundwasser drückt sie nach oben, was Risse verursachen kann.

Die Arbeiter sind bereits fleißig gewesen. Das Sprung-, das 50-Meter-Sportbecken und das vor der großen Rutsche sind bereits auf Vordermann gebracht und wieder mit Wasser befüllt worden. Abgeschlossen sind auch die diesjährigen Arbeiten an der großen Rutsche, die in mehren Bauabschnitten, die auf vier Jahre verteilt sind, grunderneuert wird. „Auch die alten Startblöcke am Wettkampfbecken sind abmontiert“, sagt Hilbert. Die waren aus Beton und verkleidet, sodass auch hier häufig Fliesen abgeplatzt sind. „Die neuen sind aus Edelstahl und mobil, sodass sie im Winter geschützt eingelagert werden können“, so Hilbert.

Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten am großen Spaßbecken, das so schnell wie möglich fertig sein soll. „Ende April wollen wir das Wasser einfüllen“, so Hilbert. Das soll dann mithilfe der Solaranlage auf dem Dach des Freibades auf 24 Grad Celsius angeheizt werden. Im Wettkampfbecken ist das Wasser 22 Grad Celsius warm, im Warmbecken wird es auf 28 Grad gebracht.

Rund 500 000 Euro stehen jedes Jahr im Haushalt, um das Leobad startbereit für die neue Saison zu machen. Etwa 400 000 Euro sind für die Bauunterhaltung gedacht. „Die werden wir in diesem Jahr wahrscheinlich nicht aufbrauchen“, meint Dieter Häberle. Für weitere 110 000 Euro wird zum einen die Kassenanlage umgerüstet, damit sie kompatibel zu der im Hallenbad im sanierten Sportzentrum ist. „Es gibt auch keine Ersatzteile mehr, denn die Kasse stammt aus dem Jahr der Eröffnung“, weiß Häberle. Zudem wird in diesem Jahr die Erneuerung der Garderoben abgeschlossen. „Nach Ostern werden die neuen Garderobenschränke angeliefert“, ist Patrick Hilbert zufrieden.

Wenn am 3. August das 25-jährige Jubiläum gefeiert wird, heißt es auch, über die Zukunft des Leobades nachzudenken. 100 000 Euro sind im Haushalt für ein Sanierungskonzept eingestellt, das ein Fachbüro erstellen soll. „Optisch steht das Bad noch gut da, aber eine Generalsanierung wird sich nicht vermeiden lassen“, ist Häberle überzeugt. Dabei wird auch über ein wartungsleichtes Edelstahlbecken nachgedacht, doch auch das hat im weichen Untergrund in der Glemsau seine Nachteile.

Neu in diesem Jahr ist auch der Betreiber der Cafeteria, nachdem Susanne Müller nach 25 Jahren im Leobad den Pachtvertrag gekündigt hat und nun voll im Hallenbad im sanierten Sportzentrum eingestiegen ist, wo es mit der neuen Sauna einen Ganzjahresbetrieb geben wird. Nachfolger im Freibad ist der Schorndorfer Gastronom Olaf Stickel. „Er hat bei der Ausschreibung den Zuschlag bekommen, weil er unter anderem sehr erfolgreich die Bewirtung im Freibad Rosental in Stuttgart/Vaihingen gestaltet“, sagt Christina Ossowski, die Leiterin des Sport- und Kulturamtes.